Richard Rohr: der Mittschnitt vom Dienstag

Es war eine sehr anregende und angenehme Begegnung am Dienstag mit Richard Rohr. In mancher Hinsicht hat er mich an Brian McLaren erinnert. Die beiden können provokativ denken und reden, zugleich aber sind sie sehr freundliche, warmherzige und aufgeschlossene Menschen, in deren Nähe zumindest ich mich sehr wohl fühle.

Aber damit sich jeder selbst ein Bild machen kann, hier der Mitschnitt aus der leider etwas „halligen“ Kirche (vielen Dank an Daniel Siegel fürs Aufnehmen und Daniel Ehniss fürs Online stellen!):

 

Richard Rohr – Emerging Christianity from EmergentDE on Vimeo.

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16 Antworten auf „Richard Rohr: der Mittschnitt vom Dienstag“

  1. Bisher gibt es nur diese eine Version. Ich kann mir allerdings nicht vorstellen, dass die Aufnahme unter Wegnahme des Bildes leichter verständlich ist …

  2. Soweit ich weiß ist ent-hallen nicht wirklich möglich. Vielleicht kann man mit Fingerspitzengefühl einige Frequenzen wegschneiden und damit was verbessern (Hochpass?). Vielleicht gibt es auch irgendwelche intelligenten Filter, die da was verbessern können. Im Großen und Ganzen denke ich aber, dass das nicht wirklich reversibel ist, weil man weder im Zeit- noch im Frequenzspektrum Hall so wirklich erkennen kann (ist ja quasi eine Überlagerung des Signals mit sich selber nur mit einer leicht anderen Phase und schwächeren Amplitude). Evtl. könnte ein Spracherkennungsalgorithmus da was verbessern. Auf jeden Fall denke ich, dass es da vermutlich keine kostenfreien Sachen gibt.

  3. Hab eine *.mp3-Datei daraus gebastelt, die ich heute im Auto gehört habe. War…nicht ganz einfach. Sonst nervt es mich immer, wenn englische Redner ins Deutsche übersetzt werden. Diesmal war es meine einzige Chance.

  4. Ich hab auch schon versucht, am Hall was zu machen, hab aber nichts brauchbares zu Stande gebracht. Ist wohl auch wirklich ne schwierige bis unmögliche Sache. Wobei mich das ein bisschen wundert (@Tobias), denn so wie du Hall beschreibst verstehe ich ihn auch, und dann klingt mir das nach einer Autokorrelation, die man mathematisch doch eigentlich beschreiben und damit den Hall minimieren können sollte. Aber auch wenn sowas gehen sollte klingt das nach viel Arbeit für den Einzelfall…

  5. @Daniel: Nein, eine Autokorrelation ist es nicht. Eine Autokorrelation ist eine Faltung, d.h. ein Integral über das Signal mutlipliziert mit dem parametriert verschobenen Signal. Hall ist eine Überlagerung, also einfach nur eine Addition (bzw. mehrere Additionen). Aber auch eine Autokorrelation ist doch nicht reversibel, wenn ich das Originalsignal nicht kenne, oder?

  6. @Tobias: Ach, das klingt ja danach, als würde ich diesen Tobias kennen ;o) Du hast Recht (natürlich), eine Autokorrelation ist eine Faltung des Signals mit sich selbst, der Hall nur eine (oder mehrere) Addition. Trotzdem sollte das doch irgendwie gehen, oder? Sagen wir, wir hätten ein (näherungsweise) deltaförmiges Signal (kurzes Husten) und einen Hall mit ausreichend großem Delay, dann könnte man daraus doch so eine Art Hall-Funktion konstruieren. Und mit dieser sollte doch der Rest des Signals dann ent-hallbar sein. Vermutlich stelle ich mir das zu einfach vor…

  7. Also, das was Du vorschlägst geht ja schon ähnlich in Richtung Heuristik wie das was ich vorgeschlagen habe (Spracherkennung). Wenn ich als Mathematiker sage, es geht nicht, dann meine ich erst mal, es geht nicht allgemein. Das kannst Du Dir leicht an einem Sinus überlegen. Wenn es dumm läuft, löscht der sich mit dem Echo genau aus (wenn ich mal annehme, dass die Amplitude nicht gedämpft wird und die Frequenz sich auch nicht ändert).

    Wenn ich natürlich ein mathematisches Modell des Raumes habe, dann sollte ich das rückrechnen können. So etwas in der Art schlägst Du ja vor. Du willst quasi einen Dirac-Impuls (Husten) draufgeben, daraus die Systemantwort ermitteln und dann eine Systeminvertierung durchführen.

    Ich denke allerdings, Du stellst Dir das tatsächlich zu einfach vor. Selbst wenn so etwas theoretisch geht, ist es in der Praxis meistens doch noch recht schwer (zumindest ohne viel Drehen an den Parametern). Aber vermute, dass das selbst theoretisch nicht geht. Man kann so einen Filter nicht unbedingt invertieren. Es gehen ja auch Informationen verloren. Wenn ich z.B. einen Tiefpass habe, kann ich die abgeschnittenen Frequenzen auch nicht wieder herzaubern.

    Langer Rede, kurzer Sinn: ich habe damals mal kurz gegoogelt und es gibt wohl Programme, die behaupten, Hall rausrechnen zu können. Die sind jedoch alle eher closed source und ich denke sie werden irgendwie heuristisch rangehen.

    Ein guter Anfang ist sicher mal ein Hochpass!

  8. P.S: Ich kann mich natürlich auch täuschen. Wenn Du nen Algorithmus gefunden hast, lass es mich wissen!

  9. Ich weiß weder, was VSTs sind, noch hab ich ein Modell vom Raum. Auch wenn ich Matlab hätte und das ja wirklich nur ein paar Zeilen Code sind.

    Du hast natürlich Recht damit, dass das nicht allg. funktionieren kann. In deinem einfachen Gedankenexperiment (Sinus) hätte ich dann ja aber auch auch kein Signal mehr. Und in unserem Beispiel haben wir eines. Auch noch ein einigermaßen verständliches. Infos ist also da, irgendwie. Aber ich gebe zu, das macht einen Mathematiker so nicht glücklich ;o) Ich finde meinen Ansatz immer noch plausibel, auch wenn bei so einem komplexen Raum wie dieser Kirche die Systemantwort sicher nicht simpel ist. Und es das Problem gibt, dass der Hall mit dem aktuellen Signal durchaus destruktiv interferieren kann. Trotzdem ist das ein erster Ansatz: Systemantwort messen, und dann vom Anfang des Signals her (hallfrei) immer stückchenweise (da geht schon die Parameterdreherei los…) nach hinten durchrechnen und den Hall (hallfreies Stück mit Systemantwort) abziehen. Das kann eben nicht perfekt werden, aber es wäre schon mal interessant, wie gut das in so einem Fall werden kann. Könnte auch sein, dass man so schnell Fehler kummuliert, dass schnell Schluß ist.

  10. Ja, dein iterativer Ansatz ist natürlich theoretisch nett. Ich denke, dass aber genau das kummulieren von Fehlern da das Problem wäre. Da müsste man vermutlich zumindest irgendwie noch eine Dämpfung einbauen, damit das ganze nicht divergiert. Außerdem nimmst Du damit an, dass zu irgendeinem Punkt völlige Ruhe herrscht. Das hat man vermutlich auch nicht.

    Aber, ja, theoretisch ist das natürlich ein denkbarer Ansatz. Und das würde sogar mit dem Sinus-Beispiel klappen. Ich war nicht davon ausgegangen, dass man einen Teil des Signals hat, der noch Echo-frei ist. Also, guter Punkt!

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