Die letzten Tage habe ich in Manfred Lütz‘ neuem Buch Irre – Wir behandeln die Falschen gelesen. Es ist eine mit Humor und Anekdoten angereicherte Tour durch die verschiedenen psychischen Leiden und die passenden Therapieansätze mit einer ausführlichen Einleitung zur Frage, wer eigentlich normal ist. Ein bißchen wie Wilhelm Weischedels philosophische Hintertreppe, nur eben für ein anderes Fachgebiet.
Der Titel trügt ein bißchen, denn Lütz denkt keineswegs, dass möglichst alle Normalos zu ihm in die Therapie kommen müssten oder dass seine Patienten keine Hilfe nötig hätten. Aber abgesehen von dieser irre-führenden Umschlagseite merkt man, wenn die anfängliche Pointendichte zurückgeht, eine große Achtung des Chefarztes vor seinen Patienten und deren einmaligen Lebensgeschichten. Schon deshalb lohnt sich die Lektüre.
… eine große Achtung des Chefarztes vor seinen Patienten …
Genau das habe ich beim Lesen auch empfunden! Ich empfehle dieses Buch!
Seine Bücher habe ich (noch) nicht gelesen, ihn aber schon zweimal live erlebt – und Ähnliches beobachtet wie Ihr beiden. Bei aller rheinischen Frohnatur kommt auch eine ganze Menge Ernsthaftigkeit und Tiefsinn ‚rüber.
Naja – und wer eine Lanze für das Gebiet links des Rheins bricht, hat bei mir sowieso einen Stein im Brett! 😉