Projektionen: Der Teufel an der Wand

Die genauen Zusammenhänge konnte ich nicht ergründen, aber unsere ELIA Website war irgendwie beim mir bisher unbekannten Henry Institute der Southern Baptists verlinkt. Und als ich dort hineinklickte, lächelte mich Brian McLaren an. Der Text neben seinem Bild war aber eher traurig: Der Autor erinnerte sich an eine Gesprächsrunde in Willow Creek, wo eine Frau die Frage aufwarf, warum Gott die Schlange ins Paradies gelassen habe, wenn er doch schon wusste, was geschehen würde.

Dann lässt er sich in der üblichen Art kritisch in Richtung McLaren aus und fragt am Ende, warum Willow ihn wohl eingeladen habe, wenn man doch wisse, was er für schreckliche Dinge (d.h. ein angeblich soziales Evangelium ohne Himmel und vor allem Hölle) verbreite. Er hatte allerdings die erste Frage nicht richtig beantwortet. Daher ließ er die zweite offen. Er wollte ja gar keine Antwort, es ging nur darum, Brian den Schwefelgeruch zu verpassen.

Diese schlecht getarnte Forderung nach Zensur (und zwar einer Zensur, die Gott, wenn man denn ihn schon ins Spiel bringen will, offenbar nicht für nötig hielt) wiederum hat mich an Jesu Streit mit den Pharisäern erinnert, die ja auch keine Gelegenheit ausließen, ihn mit dem Teufel in Verbindung zu bringen. Aber wer den Teufel so bereitwillig an die Wand malt, riskiert immer die Frage, woher diese Projektion wohl kommt.

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