Kulturrelevanz – mal anders

Neulich in Braunschweig feierte man am 11.11. die Eröffnung des Karnevals. Ein paar Nasen standen mit Narrenkappen in der Fußgängerzone herum und versuchten mit kläglichem Erfolg Stimmung zu machen. Aus den Lautsprechern kamen einige hundert Watt Unterstützung, aber das Ganze zündete offensichtlich nur bei den wenigen, die auf Bierbänken hockten und schon kräftig ins Glas geschaut hatten. Das ist eben nicht das Rheinland. Und was mich angeht, ist das auch gut so.

In der VW-Arena fragte derweil Michael Herbst, wer denn die Menschen der Volksmusik-Kultur erreichen wird. Gute Frage: Ich bestimmt nicht. Das Thema aber hat mich schon vor ein paar Jahren mal sehr interessiert. Wer immer es unternimmt, kann sich meines Beifalls und meiner Gebete sicher sein.

Der “Lobpreisstadel” hätte sicher großen Zulauf, die Kreuzbuben könnten statt der Herzbuben auftreten, weitere Blasmusik (bitte auf die 1 und die 3 klatschen, keine Offbeats!) könnte von der Heilsarmee kommen, das Abendmahl würde mit Brezeln und Bier gefeiert werden. Gute-Laune-Predigten müssten mit viel Pathos und “Herz” gehalten werden und sollten ein Stück (ge)heil(t)e Welt vermitteln. Ein Trachtenanzug und Hemd mit weiß-roten Karos wäre als Outfit gut. Der Gemeindeleiter (respektive -leiterin) würde als “Wirt(in)” bezeichnet und aus einem Diakon würde nach biblischem Vorbild der “Ober”. Und zum Segen wird geschunkelt.

Frage an alle Experten: Würde das als “Emerging Church” durchgehen?

Share

Eine Antwort auf „Kulturrelevanz – mal anders“

  1. Hallo Peter,

    hat für mich schon was von ‚wedding in cana‘ – nur halt auf bayrisch. Wer weiß, ob Jesus nich auch Bier brauen könnte.
    Aber noch was so von Diakon zu Gemeindeleiter: Wenn, dann sind wir die Sanis, die sich um die Betrunkenen kümmern – Diakonie heute eben. Oder auch emergency church 🙂

    liebe Grüße
    Stephan

Kommentare sind geschlossen.