Kein Geld für Zahnpasta?

Diese Woche sollen bis zu 300 Flüchtlinge aus dem überfüllten Zirndorf nach Erlangen verlegt werden, etwa 130 sind schon da. Die Stadt Erlangen hat auf dem Parkplatz des Freibad West große Zelte aufgestellt, derweil der Freistaat sich um wintertaugliche Unterkünfte bemüht. Trotzdem sind viele einfach nur froh, aus Zirndorf weg zu sein.

An dieser Stelle muss man der bayerischen Staatsregierung und unserem Herrn Ministerpräsidenten zugute halten: Mit solche einem Andrang von Flüchtlingen hat ja auch wirklich niemand rechnen können, der sich in den letzten 12 Monaten auf den bevorzugten Politikfeldern der CSU (epochale Projekte wie die PKW-Maut, Spielzeugautos, Windradverhinderung, Streichung von Lehrerstellen) bis zur völligen Erschöpfung abgerackert hat.

Die Bürger hingegen sind erfreulich hilfsbereit, schrieb die Tageszeitung gestern. Dennoch hat es nicht nur mich erstaunt, dass in einem Spendenaufruf ehrenamtlicher Flüchtlingshelfer neben warmer Kleidung auch solche Dinge wie Zahnpasta, Zahnbürsten, und Duschgel vorkamen. Jetzt wissen wir also auch, wofür wir die Einnahmen aus der Maut unbedingt brauchen: Unser Staat ist offenbar nicht einmal mehr in der Lage, lausige 300 Tuben Zahnpasta selber zu besorgen.

Auf die Stadt kann man in aller Bescheidenheit ein bisschen stolz sein, für den Freistaat kann man sich eigentlich nur in Grund und Boden schämen.

Share

2 Antworten auf „Kein Geld für Zahnpasta?“

Kommentare sind geschlossen.