Vor einiger Zeit haben wir beschlossen, unser LebensArt Projekt nach sieben Jahren einzustellen. Es hatte eine ganze Reihe von Gründen, und irgendwie schien allmählich die Luft raus zu gehen. Die meisten hatten das eine Weile schon so empfunden, und dann fiel die Entscheidung recht schnell. Es war dann bei aller Wehmut auch ein gutes Gefühl, dass viele sagten, es wird ihnen etwas fehlen und noch keiner gefragt hatte, wie lange wir das eigentlich noch machen wollen.
Leicht war das Ganze allerdings nicht. Und dabei fiel mir auf, was sich heute in einem Gespräch über andere Dinge noch einmal bestätigt hat: Ich glaube, wir sind nicht so gut darin, Dinge aufzuhören. Vielleicht verwechseln wir das auch mit Treue. Die allerdings brauchen wir wirklich. Sie besteht darin, vor Schwierigkeiten nicht davon zu laufen und Durststrecken zu ertragen.
Aber manchmal verwalten wir einfach nur den Stillstand und haben nicht den Mut, die Reißleine zu ziehen, wenn das Verfallsdatum erreicht ist. Vielleicht auch aus Verlegenheit und weil wir nicht wissen, was wir sonst tun sollten. Und das hat dann Folgen: Wir schleppen als einzelne wie als Gemeinden einen gewissen Ballast an Aktivitäten und Programm herum, der Kräfte bindet und wenig einbringt. Wir nehmen uns kreative Freiräume, die wir nutzen könnten, um Bestehendes zu verbessern oder Neues zu entwickeln. Wenn wir dann schließlich doch loslassen, sind wir müde und genervt und empfinden das Ganze als Niederlage.
Diesmal werden wir feiern. Einmal mit unseren Gästen und einmal als Team. Es wird ein guter Abschied.
M.E. der wahrste Spruch ausserhalb der Bibel: Der Mensch ist ein Gewohnheitstier !