Gott lässt sich nicht spotten

Am Freitag hat die Heute-Show Teilnehmer am „Marsch für das Leben“ in Berlin ein bisschen auf die Schippe genommen. Ich fand die Interviews von Lutz van der Horst wie immer schlagfertig und witzig, aber eben nicht fies. In der Diskussion im Internet meldeten sich dennoch, wie so oft, empörte Stimmen zu Wort.

Die Standardphrase in solchen Diskussionen lautet: „Gott lässt sich nicht spotten“. Mit dem Bibelzitat verbinden sich meistens Erwartungen, dass Blasphemie wieder sanktioniert werden muss und untrügliche Symptome dafür, dass die Vertreter dieses Standpunktes zwar für sich selbst gern uneingeschränkte Religionsfreiheit in Anspruch nehmen, im Namen derselben jedoch Meinungs- und Pressefreiheit liebend gern einschränken würden. Pluralismus ist für sie ausschließlich negativ konnotiert. Da dürfen Meinungen geäußert werden, die nicht in das eigene dogmatische Raster passen.

Nimmt man die Bibel dagegen wirklich ernst, dann lässt Gott sich sehr wohl verspotten. Nachzulesen in der Passionsgeschichte. Und dann vergibt er denen auch noch, die ihn verspottet haben, lange bevor die überhaupt auf die Idee kommen, um Vergebung nachzusuchen.

Erstaunlich ist, dass Gott nicht nur bei Spott und Frotzeleien ein Auge zudrückt, sondern anscheinend auch bei Humorlosigkeit. Was dies betrifft, teile ich persönlich seinen Standpunkt allerdings noch nicht mit letzter Überzeugung.

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4 Antworten auf „Gott lässt sich nicht spotten“

  1. Tatsächlich hat Lutz van der Horst seinen Job recht gut gemacht, wenn da nicht die Berichte im Vorfeld über Handgreiflichkeiten seitens des Kameriateams gegenüber den Demonstranten gewesen wären. Das hat dem ganzen finde ich doch einen negativen Touch verliehen, zumal davon ja in der heute-show nichts zu sehen war…

    1. Ok, Gott lässt sich nicht spotten ist ne blöde Phrase. Leute sagen oft blöde Phrasen wenn sie sich verletzt fühlen. Gebe aber zu bedenken, wer eine Sache verspotten/lächerlich machen muss, dem fehlen wohl sachliche Argumente bzw. die Fähigkeit respektvoll zu diskutieren… Das Thema des Marsches für das Leben ging in der Heute-show unter.
      Da wurden gezielt medienunerfahrene Leute mit Fragen überrumpelt, die sich nicht geschickt wehren können, das Ganze neu zusammengebastelt und mit Lachern unterlegt, damit man weiss wann man lachen muss, weil es eigentlich nicht komisch ist. Wenn medienerfahrene Promis verulkt werden, ist das konisch denn sie können sich wehren. Wenn man Wehrlose verspottet ist das Trete nach unten und das ist nicht komisch. Wer Treten nach unten nötig hat, hat in erster Linie selber ein gewaltiges Problem. Wenn ich eine Aussage verlache, fälle ich ein Urteil, nämlich dass die Aussage zum Lachen ist. Na was sagt die Bibel über das Urteilen? Jmd. als humorlos abzustempeln ist sicher auch ein Urteil, da ich meine Humor ja als Masstab anlege und due andere Person daran messe und ihr z.B. den Humor abspreche. Humor ist so verschieden wie die Menschen. In manche Situation ist manch einem eben nicht zum Lachen aufgr. persönlicher Erfahrungen. Dies zu respektieren wäre liebvoll.
      Spaß hört da auf wo sich jmd. verletzt fühlt. Es ist respektvoll keine Witze über ein Thema zu machen, wenn Personen keine Witze drüber hören möchten. Als mir mal ein Witz über demez herausrutschte, sagte mein Gegenüber, dass er es nicht komisch findet, also habe ich mich entschuldigt und über etwas anderes geredet. Was wäre wohl passiert, wenn ich auf meiner Meinung beharrt hätte, hm die Person wäre vllt. weinend oder wütend davongegangen, wir hätten uns im Streit bstimmt sehr verletzt. Aber so haben wir gute Beziehung zueinander. Rücksichtsnahme heisst das Stichwort. Im Korinther schreibt Paulus, dass die Freiheit des Einen nicht zum Fallstrick des anderen werden soll. Für mich heisst das wenn etwas für mich kein Problem mehr darstellt, für meinen Nächsten aber schon weil da grad seine Baustelle hat, ist es angebracht auf die Baustelle des Nächsten Rücksicht zu nehmen.
      Stell dir mal vor du wärst die Person, deren Aussagen belacht würden, wie würdest du dich fühlen? Meine Mentorin sagte immer, man soll sich immer vorstellen man selber wär der Adressat der Worte die man loslässt. Da gibts son manches uuuuuups… Stell dir mal vor, eine Person, die vllt. Schwierigkeiten hat sich öffentlich mündlich zu artikulieren, ganz stolz ist vor laufender Fernsehkamera keine Mutismusattacke gehabt zu haben, sieht dann in der Glotze sich verlacht und erleidet eine Verletzung, die sie komplett mutistisch macht viele teure Therapien erfordert und sie ihre Arbeit verlieren lässt, ihr Leben zerstört. Da freut sich der Satan dem grad in die Hände gespielt wurde. Statan freut sich immer wen Gottes Geschöpfe einander wehtun. Weisst du, als ich in der Grundschule beim Singen im Musikunterricht vo allen Mitschülern ausgelacht wurde, dachte ich sehr lange Zeit meine Singstimme ist schrecklich habe ich mich von der Musik abgewendet und mich geweigert zu singen. Es brauchte lange Zeit und meinen Sohn das Trauma zu überwinden. Wenn man nicht der Gegenstand des Spottes ist, ist es einfach da freut man sich vllt. dass es jmd. anderen erwischt hat. Sollen wir Christen sowas gut finden? Ich glaube nicht, dass Gott es gut findet wenn seine Geschöpfe sich gegenseitig verletzen.
      Christl. Komiker wie Adrian Plass beherrschen die Kunst mit Humor nicht zu verletzen. Bei Nichtchristen wird es leider verletzend.
      Spott über die Verfechter des Lebensrechts , ist in meinen Augen auch einen Form subtilen Frauen/Menschenhasses. Stacy Eldredge sagt, der Satan findet die Frau/Menschen so gefährlich, dass er mit allen mitteln wie dem Frauenhass versucht Frauen zu verletzen, sie an ihrer wahren Bestimmung zu hindern. Wer kann Kinder bekommen, wer muss die Folgen von Abtreibung erleiden. Richtig, Frauen…

      Ausserdem, sagt Stacy Eldredge wenn Wahrheit nicht liebevoll gesagt wird ist es nicbt mehr die Wahrheit und es ist wichtig das Motiv hinter dem was wir sagen wollen zu kennen. Die Heute show hatte mich sicherheit das Motiv, irgendwas zum Auslachen zu finden. tut mir leid, ich kann an eine Person auslachen, nichts postives finden. Dieses Motiv ist daher sicher unheilig. Worte mit unheiligen Motiven gesagt richten Schaden an. Dies ist sicher nicht toll.
      This my just 2 two cents…. Meine mEinug ist halt, es steht mir nicht zu die Meinung einer anderen Person zu beurteilen. Liebevolle Korrektur sieht anders aus als die Heute-show es tat.

      1. @Katta: Ich denke, hier handelt es sich um ein Missverständnis. „Liebevolle Korrektur“ ist nunr wirklich keine Aufgabe einer Satiresendung. Man kann natürlich Satire grundsätzlich ablehnen (darauf scheint mir der Kommentar hinauszulaufen), dann sollte man das halt auch nicht anschauen und sich auf „christlichen“ Humor beschränken. Aber man kann andererseits auch lernen, sich selbst nicht so schrecklich ernst zu nehmen. Darum ging es mir.

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