Anderen von erhörten Gebeten zu erzählen kann leicht kitschig oder schräg rüberkommen. Barbara Brown-Taylor hat die damit verbundene Schwierigkeit für mein Empfinden sehr gut auf den Punkt gebracht, wenn sie schreibt:
Wenn mir jemand erzählen will, wie Gott Gebet erhört hat, sind meine ersten Gedanken folgende: 1) Diese Person möchte mir etwas verkaufen, oder 2) Diese Person ist nicht ganz nüchtern.
Das Problem ist, denke ich, dass göttliche Antwort auf ein Gebet eine jener Schönheiten ist, die im Auge des Betrachters liegen. Was sich für die eine wie eine Erhörung anhört, klingt für den anderen wie Schweigen. Was dem einen wie ein großer Fisch der Vorsehung erscheint, verbucht eine andere als blinden Zufall. Die Bedeutung, die wir dem zuschreiben, was in unserem Leben geschieht, ist unsere letztendliche, unverbrüchliche Freiheit. Nur du kannst sagen, ob Gott dich erhört hat.
(An Altar in the World, 182)