Risiko Kapital

Ich sehe, wie das Geld viele Menschen hart macht. So will ich nicht werden. Geld gefährdet die innere Freiheit. Eigentlich könnten Menschen mit viel Geld sorglos und frei sein. Aber oft kreisen gerade reiche Leute mit ihren Gedanken immer nur ums Geld. Es gibt Reiche, die glücklich sind, natürlich. Aber das sind die, die innerlich frei von diesem Reichtum sind.

Anselm Grün im SZ-Interview

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Krokodilstränen

Die bayerischen Raucher klagen in der Leserbriefspalte unserer Lokalzeitung lautstark das jüngst erlittene Unrecht. Sie würden wie Tiere vor die Tür gejagt und überhaupt sei das alles verfassungswidrig. In diesem Zusammenhang las ich heute folgenden Satz von Dieter L. aus Heroldsbach:

Nachdem ich schon mehrere Berichte gelesen habe, muss ich mit Bedauern feststellen, dass immer wieder die gleich haltlosen Gründe, wie stinkende Kleidung oder die gesundheitlichen Folgen, genannt werden, aber keiner denkt an wichtige Punkte…

Könnte das ein Indiz sein, dass die gesundheitlichen Folgen noch gravierender sind, als man bisher angenommen hat…?

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Helfen oder schaden wir Afrika?

Spiegel Online wirft einen kritischen Blick auf Afrikas Despoten, die mit westlicher Hilfe und Unterstützung regieren, morden und ihre Länder plündern. Nachdem wir als Gemeinde eine Arztfamilie unterstützen, die im Tschad arbeitet und dort nicht nur gegen Krankheiten, sondern leider auch gegen Willkür und Korruption ankämpft, habe ich das Ganze mit einem besonderen Interesse gelesen. Am Ende heißt es lapidar und treffend:

Für die desolaten Zustände kommen also mehrere Faktoren zusammen: ein bestenfalls vordemokratisches Bewusstsein; Stammestraditionen, die extrem auf starke Führer ausgerichtet sind; Rentenstaaten, die fast nur von Rohstoffeinkünften leben und eine internationale Gemeinschaft, die sich benimmt, als sei es das normalste von der Welt, seinen Staat auszuplündern und Minderheiten auszurotten. (…)

Der Rest der Welt trägt aber wirklich eine Mitverantwortung für das Desaster. Dass afrikanische Führer viel Geld für Waffen, Luxuskarossen und teuren Schnickschnack haben, liegt auch daran, dass sie sich um das Gesundheitswesen, die Infrastruktur oder die Bildung nicht mehr zu kümmern brauchen, weil in Afrika praktisch alles, was unter die Fürsorgepflicht des modernen Staats fällt, von ausländischen Helfern übernommen wird.

Und wenn wir schon beim Thema Kulturen sind: Ein ehemaliger Kritiker gibt Samuel Huntington für sein oft verrissenes (und wohl auch nicht immer ganz richtig verstandenes) Buch vom Zusammenprall der Kulturen nachträglich Recht. Schöne Geste, aber eben auch sehr ernüchternde Einsichten.

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Wie jetzt?

Heute las ich auf der Website einer Missionsgesellschaft:

Deutschland, Österreich und die Schweiz sind die Missionsländer Nr. 1 (Dies trifft auch auf die übrigen westeuropäischen Staaten zu)

Mit Lothar Matthäus müsste man nun in 1a, 1b und so weiter differenzieren 🙂

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gePISAckt

Ab und zu hört man ja mal von Schülern den Kommentar, die eine oder andere Lehrkraft habe ihren Beruf verfehlt. Eltern wischen das oft als Ausflucht vom Tisch, aber eine Studie der Uni Frankfurt weist nun nach, dass das erstaunlich häufig der Fall ist. Als Vater fängt man da an, sich plötzlich wieder Gedanken zu machen, mit dem der Nachwuchs es da so alles zu tun bekommt.

Die hohen Burnout-Quoten unter Lehrern haben demnach weniger mit dem Stress im Job, sondern mit fehlender Motivation zu tun. Die engagierten Lehrer haben ein erheblich geringeres Risiko – und, dachte ich beim Lesen, gäbe es die unmotivierten Kollegen nicht, würde diese Zahl vielleicht noch weiter sinken…

Die Frankfurter Forscher plädieren unter anderem dafür, den Beamtenstatus von Lehrern abzuschaffen. So werden berufliche Fehlentscheidungen revidierbar und manch fragwürdige Motivation (“sicherer Job”…) entfällt. Hoffnung dagegen vermittelt der Bericht von Spiegel Online über ein katholisches Gymnasium in der Nähe von Köln, in dem Glaube und Kreativität auf sich aufmerksam macht und wo sich 80% der Lehrer regelmäßig fortbilden. Ob so etwas auch in der Stadt möglich wäre?

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Eins Z

Der ob des Klinsmann-Coups heftig verschnupfte Lothar Matthäus trampelt wieder verbal durch den Porzellanladen und liefert den Beweis dafür, dass er als Bayern Trainer denkbar ungeeignet ist: Weder 1a noch 1b.

Der Brüller ist aber dieser Satz:

Ich könnte auch auf Englisch oder Italienisch mit den Spielern reden. Zudem habe ich ebenfalls im Ausland gearbeitet und eigentlich auch ohne Sprachkenntnisse (…) guten Kontakt zu den Spielern und auch die entsprechenden Ergebnisse gehabt.

Let’s hope you have a little lucky next time, Lothar…

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Destruktiver Dialog

Heute abend geht es bei LebensArt um das Thema Streit. Dazu habe ich dieses nette “Rezept” gefunden. Es kommt natürlich nur mir bekannt vor:

  1. Entwickle und bewahre eine gesunde Angst vor Konflikten, lass deine Gefühle hochkochen, so dass du in explosiver Stimmung bist
  2. Wenn du dein Anliegen vorträgst, sei so vage und allgemein wie möglich. Dann kann der andere praktisch nichts tun, um die Situation zu verändern.
  3. Geh davon aus, dass du alle Fakten kennst und völlig im Recht bist. Es hilft, wenn man das mit einem Bibelvers besiegelt. Sprich prophetisch im Namen von Wahrheit und Gerechtigkeit; rede die meiste Zeit selbst.
  4. Erkläre mit einem Hauch von Todesverachtung deine Bereitschaft, mit jedem zu sprechen, der mit dir das Problem diskutieren möchte. Aber ergreife selbst keine Initiative in diese Richtung.
  5. Stürze dich hartnäckig auf jedes Indiz, das du finden kannst und das zeigt, dass der andere nur eifersüchtig auf dich ist.
  6. Beziehe dich in der Beurteilung der Lage auf alle Erlebnisse, wo der andere schon einmal unfreundlich war oder versagt hat. Erinnere dich daran, was er im Zorn gesagt hat.
  7. Sollte das Gespräch ernsthaft werden, betrachte das Thema als Kampf um Sieg und Niederlage. Meide denkbare Lösungen, setze auf Sieg auf der ganzen Linie und bedingungslose Kapitulation. Bring nicht zu viele Möglichkeiten ins Gespräch.
  8. Gib den schwarzen Peter weiter. Wenn du zu einer Lösung gedrängt wirst, deute an, dass du zum Frieden nicht ermächtigt bist. Du brauchst deinen Ehe- oder Geschäftspartner, die Bank, wen auch immer.

Die Idee stammt aus einem älteren Buch von Ron Kraybill, der auch auf Paxblog sehr interessante Posts schreibt. Die Täufer (Kraybill ist Mennonit) sind wirklich ein Geschenk Gottes an seine Kirche.

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Laufend gesünder werden

Die letzten Wochen waren etwas bewegungsarm: die Kälte und die frühe Dämmerung machen es einem nicht leicht. Neue Motivation, wieder öfter Laufen zu gehen, fand ich eben im Spiegel:

So wurden in den USA 3234 übergewichtige Menschen mit beginnendem Diabetes (gestörte Glukosetoleranz) nach dem Zufallsprinzip in drei Gruppen unterteilt: Die einen bekamen jeden Tag zwei Pillen eines Standardmedikaments (jeweils 850 Milligramm Metformin); es verringert die Glukose-Herstellung in der Leber und senkt auf diese Weise den Blutzuckerspiegel. Anderen Testpersonen wurde ein Scheinmedikament verabreicht. Die Mitglieder der dritten Gruppe schließlich sollten sich fettärmer ernähren und an fünf Tagen der Woche 30 Minuten zu Fuß gehen mit dem Ziel, sieben Prozent ihres Körpergewichts zu verlieren.

Nach knapp drei Jahren war in der Medikamenten-Gruppe das Auftreten von Diabetes mellitus um 31 Prozent verringert. Die Menschen in der Bewegungs-Gruppe waren jedoch gesünder: Hier war die Inzidenz um 58 Prozent gesunken.

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Seltene Einmütigkeit

Wann sind sich Welt und Spiegel schon mal einig? Heute war es so weit. Anlässlich der Ermordung von Benazir Bhutto warnen beide den Westen davor, den militanten Islam zu unterschätzen und tatenlos gewähren zu lassen. Nüchtern, ohne Panikmache, aber um so aufrüttelnder schreibt Henryk M. Broder im Spiegel:

Der islamische Fundamentalismus verwirklicht sich in der Verbindung von Barbarei und Hightech. Sein Ziel ist nicht die Befreiung Palästinas von der zionistischen Besatzung, die Rückeroberung Afghanistans durch die Taliban oder die Wiederherstellung des Kalifats, sondern die Apokalypse. Dabei ist es müßig, darüber zu streiten, ob es sich um eine religiöse oder eine politische Bewegung handelt, ob die Religion “instrumentalisiert” oder die Politik von Gotteskriegern als Mittel zum Zweck benutzt wird.

… Wenn sie dagegen Geiseln enthaupten, Ehebrecherinnen steinigen und Homosexuelle aufhängen, dann setzen sie nur ihren Glauben in die Tat um und verbitten sich jede Kritik, die sie natürlich auch als “islamophob” empfinden. Aller Rückständigkeit zum Trotz haben die Fundamentalisten eine Lektion gelernt: Schurkereien machen sich bezahlt, der Westen ist im Begriff, aus Angst vor dem Tode Selbstmord zu begehen.

Und in der Welt mahnt Zafer Senocak die Europäer, die nur zu gern die USA kritisieren:

Europäische Politik gegenüber dem muslimischen Terror erschöpft sich in der Demontage jeglichen effektiven Handelns. Verhandeln wollen einige, mit Hamas, mit Taliban. Atomreaktoren an Gaddafi, dem saudischen König wird der rote Teppich ausgerollt. Schließlich geht es um Petrodollars. Der Westen merkt gar nicht, wie sehr er sich selbst auflöst. Die Islamterroristen erringen einen Sieg nach der anderen. Benazir Bhutto war nicht das letzte Opfer einer verfehlten Appeasement -Politik gegenüber dem radikalen Islam.

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Wir sahen seine Herrlichkeit…

Gottes Herrlichkeit … ist weder ätherisch noch abgehoben, sondern sie ist Schönheit, Menge, Überfluss, Kabod: sie hat Gewicht, Dichte und Präsenz. Zudem ist sie gesehen worden – in Form eines Sklaven (…).
Am Ende ist das, was Menschen am Christentum anzieht, eine konkrete und besondere Schönheit, weil eine konkrete und besondere Schönheit seine tiefste Wahrheit ist.

David Bentley Hart

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Höhlenmenschen unter uns?

Jede Gemeinschaft hat ihre mürrischen, alten Seelen, die immerfort altern. Wir nennen sie CAVE-Menschen (Citizens Against Virtually Everything … ), sie sind sich seit Jahren gleich geblieben, schwenken die Fahnen einer Weltsicht, die für sie funktioniert hat und die sie nie in Zweifel gezogen haben.

Don Beck/Christopher Cowan

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Wieder gut weggekommen

Der Spiegel berichtet spürbar beeindruckt über Giovanni Maria, der seine Position im Top-Management aufgab und Franziskane wurde. Bemerkenswert ist das völlige Fehlen der üblichen Klischees. Stattdessen liest man über den kleinen Konvent Folgendes:

Damiano hat Hände wie Schaufellader, in seinem früheren Leben war er Boxer, heute hilft er Drogenabhängigen am Bahnhof. Er sagt, auf dem Berg habe er gelernt, dass das Leben kein Kampf sei und Mitmenschen keine Feinde. Sie sind acht Mönche hier oben, gehören zur Gemeinschaft der “Franziskaner der Erneuerung”, einer kleinen Reformbewegung des Ordens. Sie lachen viel, glücklich wirken sie, manchmal flirten sie auch.

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Heilige Menschlichkeit

Das Schöne am Judentum ist, dass es sich gegen die vielfältigen Vergeistigungen und Vergeistlichungen sperrt, egal aus welcher Richtung und Tradition diese kommen. Hier noch ein Zitat von (Minderwertigkeitskomplexe hat er ja nicht) “America’s Rabbi”:

Der Himmel ist nicht heiliger als die Erde. Es ist die Verpflichtung des Menschen, Gott auf Erden zu finden, das Transzendente im Immanenten zu entdecken und das Spirituelle im Körperlichen. Das menschliche Fleisch ist heilig, und auch die menschliche Natur ist in gleicher Weise heilig. Wir alle müssen lernen, uns nicht nur zu vergeben, dass wir menschlich sind, sondern uns über unsere Menschlichkeit ausgelassen zu freuen und sie zu feiern.

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