Weisheit der Woche: Die Agenten-Regel

Wir würden die Eucharistie […] zutiefst missverstehen, wenn wir sie nur als ein Sakrament der Umarmung Gottes begreifen, dessen glückliche Empfänger wir sind. Ins Herz der Gnade Gottes eingraviert ist die Regel, dass wir nur dann ihre Empfänger sein können, wenn wir uns auch nicht dagegen sträuben, ihre Agenten zu werden. Weil wir von Gott umarmt wurden, müssen wir anderen in uns Raum schaffen und sie einladen – sogar unsere Feinde. Indem wir den gebrochenen Leib Christi und sein vergossenes Blut empfangen, empfangen wir in gewisser Weise alle, die Christus durch sein Leiden angenommen hat.

aus: Miroslav Volf, Exclusion and Embrace, S. 129

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Feuerwerks-Spiritualität

wordfoto.jpgPfingsten ist insofern ein anderer Fall als die anderen Feste des Kirchenjahres, als sich an diesem Tag die Frage der Wiederholbarkeit – besser noch: der Reproduzierbarkeit – des gefeierten Ereignisses stellt. Während das bei Weihnachten und Ostern gelegentlich in der Sprache der Mystik oder Herzensfrömmigkeit noch gesagt wird, dass Christus im Innern des Glaubenden geboren werden oder auferstehen müsse, erwartet doch niemand im Weihnachts- oder Ostergottesdienst irgendein kollektives Erleben, das einer tatsächlichen Wiederholung entspräche, vielmehr geht es um eine vertiefte Aneignung der Botschaft schon geschehener Dinge.

An Pfingsten jedoch wird das Ereignis im jerusalemer Obergemach oft mit der dunklen Folie der eigenen kirchlichen Schwachheit, Leere, Müdigkeit oder Resignation in ein Kontrastverhältnis gesetzt („in dieser schlaffen und glaubensarmen Zeit“) und dann der Kontrast zur vitalen Urchristenheit (“die scharf geschliffnen Waffen der ersten Christenheit“) aufgemacht. Oder gern auch zum Wachstum der Kirchen in der südlichen Hemisphäre, aber eben nicht hier.

Kann man sicher so machen. Nachdem ähnliche Geistausgießungen zwar immer wieder vorkommen, aber weder produzierbar sind noch sich dabei am Verlauf des Kirchenjahres orientieren, könnten wir ja auch einmal den anderen Weg einschlagen, und Gott dafür danken, wo der Geist auch bei uns überall schon wirkt. Das muss ja nicht in geistlose Selbstzufriedenheit münden. Und die in diesem Zusammenhang besonders beliebte Rhetorik des halbleeren Glases kann genauso geistlos sein, weil sie allzu oft suggeriert, die Gegenwart des Geistes sei ein andauerndes Feuerwerk des Außergewöhnlichen.

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Männer und das Väterproblem

Aus der Begegnung mit Richard Rohr ist mir noch sein Schlagwort Men as Learners and Elders (MALEs) im Kopf geblieben. Ich fand das sehr sympathisch. „Elders“ ist dabei schwer zu übersetzen. Gerade im Zusammenhang mit Männern ist ja sonst oft von „Vätern“ die Rede.

Und dann beschleicht mich immer das ungute Gefühl, dass sich hinter diesem Begriff (von dem Jesus ja nun expressis verbis abrät!) ein ähnliches Ziel verbirgt, allerdings mit einem problematischen Beigeschmack: „Väter“ impliziert ein gewisses, vor allem bleibendes, Autoritätsgefälle und zumindest in manchen Kontexten auch keine klare Abgrenzung gegen ungute emotionale Abhängigkeiten, die sich daraus entwickeln können, gerade wenn jemand mit Defiziten und Traumata in jemand anderem seinen „Vater“ entdeckt und dieser die väterliche Rolle einnimmt.

Zugleich halte ich die Spannung, Lernender zu bleiben und mit der schon erlangten vorläufigen Weisheit oder dem eigenen Beispiel anderen behutsam zu helfen, für ziemlich gesund. Auch das wird ja bei denen, die so gern und oft von „Vaterschaft“ reden, nicht immer ebenso nachdrücklich betont.

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Weisheit der Woche: Beten für den Feind

In all the churches I’ve attended over the years, I’ve heard prayers offered for Presidents and other political leaders, victims of war and natural disaster, and relatives and congregants. But I’ve never heard anyone pray for an enemy, despite the fact that it’s an admonition from Jesus himself. Maybe that’s the best place to start.

Amy Sullivan im US-Magazin Time nach dem Tod bin Ladens (Danke an Andi Söllner für den Tipp)
Immherin ein Ansatz in diese Richtung wird hier beschrieben
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Aufschlussreiche Funde

Wer diesen Blog öfters liest hat vielleicht meine Abneigung gegen plumpe “Steinzeit-Theorien“ mitbekommen, die zur Erklärung der Unterschiede zwischen Frauen und Männern herangezogen werden. Für mein Empfinden wurden da wahllos und willkürlich Vermutungen angestellt und moderne Stereotypen zurückprojiziert. Etwa die Vorstellung, die Frauen hätten in der Höhle Feuer und Kind gehütet, während die Männer hinaus zogen in die große Welt, weshalb sie auch heute noch besser einparken, sich dafür im Kühlschrank nicht zurechtfinden. Solche (wenigstens im Blick auf heutige Verhältnisse) fixen Ideen hat nun ein Forscherteam widerlegt: Bei den frühen afrikanischen „Vorfahren“ des homo sapiens kamen die Frauen deutlich weiter herum als die Männer.

Ein andere Abneigung gilt den gelegentlich arg funktionalen und simplen „Erklärungen“ zum Ursprung von Glaube und Religion. Und auch hier scheint sich eine Wende anzudeuten. In der aktuellen Ausgabe berichtet National Geographic von den Ausgrabungen in Göbekli Tepe, unweit der Quelle von Euphrat und Tigris. Dort wird gerade die älteste Tempelanlage der Welt ausgegraben, und die Funde deuten darauf hin, dass die bisherige Annahme – Ackerbau führt zur Siedlungsgründung und diese ist die Voraussetzung für die Entstehung der ersten Religionen – revisionsbedürftig ist. Es könnte gut sein, dass „Religion“ der Grund dafür war, dass viele Menschen sich versammelten und Ackerbau in größerem Stil nötig wurde, um sie zu versorgen.

Menschen sind also nicht einfach irgendwann religiös geworden, vielleicht waren sie es schon immer – was im Umkehrschluss auch bedeuten könnte, dass sie es womöglich auch bleiben und kaum als „Krankheit“ (Dawkins etwa spricht polemisch von einem „Virus“) gedeutet werden können, die eine ursprünglich „gesunde“ Menschheit irgendwann einmal befallen hat. Der deutsche Archäologe Klaus Schmidt sagt im Interview kurz und knapp: „Der Mensch hatte immer religiöse Gedanken. Das unterscheidet ihn vom Tier.“

Vielleicht gibt es früher oder später auch wieder andere Entdeckungen und neue Thesen. So oder so finde ich es gut, dran zu denken, dass es in all diesen Fragen keineswegs immer so einfach und eindeutig ist, wie es oft dargestellt wird.

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Pssst…!

„… sag’s bloß keinem weiter!“, hatte eine Bekannte diese Woche zu ihrer Freundin gesagt, als sie hörte, dass Richard Rohr am 7. Juni zwischen Kirchentag und einem Seminar in Müsterschwarzach in Erlangen Station macht. Sie fürchtete, wenn sich das zu weit herumspricht, könnte die Hütte überfüllt sein.

Den Mann muss man eigentlich nicht vorstellen, seine Bücher sprechen für sich. In den letzten Jahren hat er sich aus katholischer Perspektive mit dem Thema „Emerging Christianity“ befasst, und dazu haben wir Ihn auch eingeladen. Es gibt eine weltweite Konvergenzbewegung – verschiedene Flügel der Christennheit bewegen sich aufeinander zu. Was das bedeuten könnte, auch hier in Deutschland, werden wir am 7. Juni mit ihm bedenken (19.00 Uhr Markuskirche, Sieglitzhofer Str. 4 in Erlangen).

Wer Englisch versteht und sich schon mal einstimmen möchte, kann hier seinen Vortrag am Fuller Seminary ansehen:

Emerging Christianity from Fuller Seminary on Vimeo.

Und wer möchte, darf es selbstverständlich weitersagen. Die Kirche hat ein paar hundert Plätze. Nur zu spät kommen sollte man besser nicht.

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Politisches Beten: In welchem Boot sitzen wir?

Nach einem Gespräch über Form und Gestaltung von Fürbittegebeten im Gottesdienst bin ich heute etwas ins Nachdenken gekommen. Der „locus classicus“ dafür steht in 1. Timotheus 2:

Vor allem fordere ich zu Bitten und Gebeten, zu Fürbitte und Danksagung auf, und zwar für alle Menschen, für die Herrscher und für alle, die Macht ausüben, damit wir in aller Frömmigkeit und Rechtschaffenheit ungestört und ruhig leben können. Das ist recht und gefällt Gott, unserem Retter;

Über weite Strecken der Kirchengeschichte, zumindest seit das Christentum staatstragend wurde, ist dieser Text eher unkritisch im Blick auf die „Obrigkeit“ gelesen worden. Und man kann ihn ja tatsächlich so quietistisch deuten: Aufgabe des Staates ist es, die gesellschaftliche Ordnung zu wahren, die den Frommen möglichst ungehinderte Mission erlaubt, durch die andere dann in den Himmel kommen. Dass die Ordnung im hier und jetzt gelegentliche Härten und Kollateralschäden verursacht, spielt im Vergleich zum ewigen Gewinn keine große Rolle, daher mischen sich die Christen auch nicht allzu sehr in die Politik ein.

In einer Feudalgesellschaft mag der Spielraum für Reform (geschweige denn Mitbestimmung in größerem Stil) ja recht gering gewesen sein und das Gebet die einzige Hoffnung auf Veränderung – in dem Sinne, dass ein ungerechter Monarch durch einen „rechtschaffenen“ ersetzt wird (was meistens durch das Ableben des ersteren erfolgte). Aber passt so etwas in eine demokratische Gesellschaft?

Freilich gibt es auch das andere Extrem, wo das politische Gebet so kritisch ausfällt, dass man den jeweils Regierenden immer das Schlimmste unterstellt und sie vor Gott eher denunziert als segnet. dann ist man ebenso undifferenziert dagegen wie man vorher dafür war. Nun kann es durchaus sein, dass man in einer konkreten Situation tatsächlich so beten muss. Damit es trotzdem nicht selbstgerecht wird, müsste man sich aber wohl immer vor Augen halten

  • „die da oben“ sind genau „wie wir hier unten“ Menschen mit Schwächen und Fehlern, immer von Korruption bedroht, aber eben oft genug auch ernsthaft um das Gute bemüht, so dass mal das eine, mal das andere die Oberhand behält.
  • Sie sind ”unsere“ Regierung, auch wenn wir nicht für sie gestimmt haben, weil sich die Mehrheit für sie ausgesprochen – hat und sie die Werte und Ziele dieser Mehrheit (oft genug auch unsere eigenen) repräsentieren (oder zum Zeitpunkt der Wahl wenigstens repräsentiert haben). Anders gesagt: Sie sind auch ein Spiegel, in dem wir uns selbst betrachten sollten.
  • So wie wir sind sie nicht außer Gottes Reichweite, wir müssen also die Hoffnung auf Umkehr und Besserung wach halten.
  • Sie sind in ihrer Funktion manchmal Kräften und Konflikten ausgesetzt, die wir so nicht erleben, wird dürfen sie daher zwar durchaus kritisieren, sollten dabei aber nicht unbarmherzig oder gehässig werden.
  • Wenn wir wollen, dass tatsächlich mehr „gute Leute“ als Wichtigtuer und Machtjunkies in die Politik gehen, dürfen wir Politiker nicht pauschal schlecht machen (daher erwähnt Paulus den Dank ganz zu Recht), sondern wir sollten uns auf eine durchaus spannungsreiche Beziehung zu ihnen und ihrer Arbeit einlassen und von uns aus nach geeigneten positiven Anknüpfungspunkten suchen.

Nehmen wir mal ein aktuelles Thema: Das beschämende Flüchtlingsdrama im Mittelmeer. Dass Menschen dort auf dem Meer verdursten und wie selbst die Überlebenden behandelt werden, ist ein riesiger Skandal. Dass die Bundesregierung Italien mit dem Problem weitgehend allein lässt (im vollen Bewusstsein, was der Kurs der Berlusconi-Regierung für die Betroffenen bedeutet), ist schäbig. Dass sich die Mehrheit der Leute in Europa weit mehr für den European Song Contest interessiert hat, auch. Die Versuchung, gleichgültig wegzusehen und das schmutzige Geschäft nützlichen Bösewichtern zu überlassen, die man bei Bedarf dann eines schönen Tages noch symbolisch bestrafen kann (und sei es mit der Moralkeule), kennen wir nämlich alle. Es geht nicht um eine Haltung der „Neutralität“, sondern darum, als schon in das Problem verwickelte Menschen sich Gott zuzuwenden und von da aus nach Lösungen zu suchen.

Hier könnte das Gebet also ansetzen: Dass uns allen das Flüchtlingsproblem, die Kriege und Armut Afrikas lästig sind und wir im tiefsten Herzensgrund wünschen, Gott oder wer auch immer würde das für uns in aller Stille erledigen, natürlich ohne unseren Wohlstand dabei zu schmälern. Wir könnten weiter beten für mutige Leute in der Politik, im öffentlichen Leben und bei den Grenzschützern vor Ort, dass sie nicht resignieren, sondern um der Menschlichkeit willen Vorschriften ignorieren, gegen sie mutig protestieren oder, wo immer möglich, sie ändern. Wir können für Frieden und gute Lebensbedingungen in den Heimatländern der Flüchtlinge beten und für energischere Anstrengungen europäischer Politiker, dazu beizutragen – etwa durch faire Handelsbedingungen, die uns freilich etwas kosten werden. Wir können für politische Aktivisten beten und dafür, dass sie Zulauf und Erfolg haben mit ihren Aktionen. Und am Ende könnten wir um Mut und Entschlossenheit für uns selber beten, damit wir dieses Thema nicht wieder vergessen und erst bei der nächsten Katastrophenmeldung wieder daran denken, sondern einen Beitrag dazu leisten, die öffentliche Meinung in dieser Frage nach Kräften zu beeinflussen. Deswegen nennt Paulus ja noch vor den Regierenden alle Menschen als die wichtigste Gruppe, der unser Gebet zu gelten hat.

Wir denken gern an die Geschichten von Jesus, der mit uns im Boot sitzt und den Sturm stillt, oder der uns übers Wasser entgegenkommt. Vielleicht sollten wir heute mehr über diese Frage nachdenken: Derselbe Jesus wird irgendwann vielleicht sagen: Ich saß in einem Flüchtlingsboot und war am Verdursten. Und Eure Leute haben uns in den Tod treiben lassen. Was werden wir dann – nein, nicht dann, sondern heute! – antworten? In Situationen, wo wir zwar nicht selbst auf See, aber in die Vorgänge durchaus verwickelt sind, kann das Gebet ein erster Schritt aus der Lähmung sein, die uns angesichts der komplexen Probleme unserer Welt so schnell befällt.

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Die Kinderbibel-Illusion

Immer wieder begegnet mir bei Jugendlichen, die mit Kindergottesdienst und Religionsunterricht groß geworden sind, ein eher gelangweiltes Verhältnis zur Bibel. „Kenn‘ ich doch schon alles…“, heißt es da oft. Und das stimmt auch in gewisser Weise. Sie kennen den Kanon im Kanon, der in Kinderbibeln, Kindergottesdienstmaterial und Lehrplänen tatsächlich mehrfach durchgehechelt wird.

Und weil sie an jedem dieser Denkmäler schon mehrfach vorbeichauffiert wurden, denken sie, sie haben alles gesehen. Wie Touristen, die schon die dritte Stadtrundfahrt durch London machen. In Wirklichkeit haben sie bei dieser Sightseeing-Tour nur die üblichen Postkartenmotive abgeklappert. London kennen ist dagegen eine ganz andere Sache.

Leider erscheinen die nicht gerade benutzerfreundlichen Paulusbriefe tatsächlich wie die weniger pittoresken Seitenstraßen im Vergleich zum bunten, (ver)einfach(t)en Hochglanzrepertoire des Kinderkanons. Das weckt nicht gerade die spontane Lust am Lesen. Der Umstieg auf die „richtige“ Bibel kann zwar erleichtert werden durch sprachlich aktuelle Übersetzungen („modern“ ist irgendwie kein passendes Wort dafür, finde ich). Aber es bleibt auch so noch eine Erwachsenenbibel, in deren Teig deutlich weniger Rosinen stecken als erhofft.

Der Weg ist nicht ganz leicht, vor allem beginnt er mit der Entdeckung, dass man die tatsächliche Bibel noch gar nicht richtig kennengelernt hat. Ein kleiner Ausschnitt ist zu oft traktiert worden, der Rest fiel unter den Tisch. Wenn es ganz dumm läuft, haben wir dann am Ende Menschen mit einer geringen Dosis Bibel sogar immunisiert?

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Was Obama betet

In einer Rundmail von Emergent Village stand heute folgend Aussage von Barack Obama über das Gebet. Nachdem sich für deutsche Politiker ganz im Sinne von Kant Glaube auf Werte beschränkt, redet hier einer – sympathisch, wie ich finde – von seiner Glaubenspraxis:

As I travel across the country folks often ask me what is it that I pray for. And like most of you, my prayers sometimes are general: Lord, give me the strength to meet the challenges of my office. Sometimes they’re specific: Lord, give me patience as I watch Malia go to her first dance where there will be boys. Lord, have that skirt get longer as she travels to that dance.

But while I petition God for a whole range of things, there are a few common themes that do recur. The first category of prayer comes out of the urgency of the Old Testament prophets and the Gospel itself. I pray for my ability to help those who are struggling. Christian tradition teaches that one day the world will be turned right side up and everything will return as it should be. But until that day, we’re called to work on behalf of a God that chose justice and mercy and compassion to the most vulnerable.

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Revolution und Resignation

Ich habe das Wochenende mit dem Propheten Elija zugebracht. Im Grunde war der Mann ja ein veritabler Revolutionär. Er stand auf der Seite der kleinen Leute gegen einen König, der sein Land und sich selbst den Fruchtbarkeitskulten zuwandte. Dabei drehte sich so ziemlich alles um Wohlstand und Macht, nur dass man damals auf die Land- und nicht die Geldwirtschaft setzte, auf Boden und Klima also, und nicht auf Märkte und Geldströme. Zu diesem Zweck hatte Ahabs Frau, die Königstochter Isebel aus Sidon eine große Zahl von Entwicklungshelfern importiert, die „Baalspropheten“.

Nach anfänglichem Erfolg wurde deren Programm durch eine Wirtschaftskrise schwer in Frage gestellt: Drei Jahre setzte der Regen aus, die Erträge blieben weit hinter den Prognosen zurück, die Zustimmung im Volk begann zu bröckeln, selbst Ahab wurde unsicher. Elija, der sich versteckt hatte, erschien wieder auf der Bildfläche und lud zu einem Gipfeltreffen auf dem Berg Karmel ein, in dessen Verlauf er den Analysten der Regierung ihre Ohnmacht und ihre Irrtümer vor Augen führte und die Überlegenheit seines himmlischen Alliierten erwies, der erstens Feuer vom Himmel fallen lassen konnte und zweitens – noch viel wichtiger – den ersehnten Regen, den Baal trotz all des Brimboriums seiner Leute nicht hatte liefern können. Da Debatten damals von allen Beteiligten etwas heftiger ausgetragen wurden (aber machen wir uns nichts vor, die französische Revolution 2500 Jahre später war auch kein Kindergeburtstag), waren Isebels Leute hinterher mehr als nur ein bisschen erledigt.

Eigentlich hätte nach dieser entlarvenden Demonstration doch nun ein Ruck durch das Land gehen müssen. Doch die einzige nennenswerte Reaktion kam von Isebel, die Elija mit Killerkommandos drohte, wie sie in Gaddafis Libyen derzeit noch hinter Journalisten her sind. Die Revolution schien stecken zu bleiben und die rabiate Despotin die Initiative zurückzugewinnen. Sie trieb Elija vor sich her, und der floh nicht nur aus dem Land, sondern mit seinem Diener in den äußersten Süden des Nachbarstaates Juda und von dort dann allein in die Wüste. Unter einem Ginsterstrauch (der verdächtig an das Laubdach des Jona erinnert) will er dann nur noch sterben. Die Begründung aber ist zunächst einmal verblüffend: „Ich bin nicht besser als meine Väter.“ Aber ohne diese Arroganz gegenüber dem Früheren hätte es viele Revolutionen – friedliche wie blutige, technische wie philosophische – nie gegeben. Elija ist elitär, und das macht ihn einsam.

Große Gesten, dramatische Worte und scharfe Kontraste jedenfalls sind die Waffen von Propheten und Revolutionären. Wo sie nicht mehr gelingen, wo das Echo ausbleibt, da lauert die Resignation. So wie hier unter dem Ginster. Gott diskutiert gar nicht mit Elija, er gibt ihm zu Essen und zu trinken und irgendwie lotst er ihn über 40 Tage und Nächte zum Gottesberg. Dorthin also, wo Gottes Bund geschlossen und sein Recht angenommen wurde. Dorthin, wo dieser Bund und seine Bestimmungen sofort wieder gebrochen wurden. Dorthin, wo Mose Gott gegenüberstand und ihm Barmherzigkeit abrang, und dann nach großem Feuerwerk derart verklärt wieder herabgestiegen war, dass ihn die Leute nicht ohne Strahlenschutz ertragen konnten. Gott erwartet ihn mit einer Frage: „Was willst du hier?“

Was Elija wollte, war leicht auszurechnen: Er musste seinen großen Verbündeten mit dem sensationellen Waffenarsenal zum Wiedereintritt in die Kriegsallianz bewegen, daher schilderte er seine Lage (wider besseres Wissen, wie ein Blick in das vorherige Kapitel zeigt) als dramatisch und aussichtslos: Ich allein bin übrig geblieben. Soll heißen: „Hilfe – die Panzer stehen schon am Stadtrand von Bengasi“.

Die Reaktion lässt erst einmal hoffen: Gott stellt Elija in den Höhleneingang wie weiland Moses in die Felsspalte und fährt dann seine komplette Palette an Special Effects ab: Sturm, Erdbeben, Feuer. „Shock and Awe“ hieß das im Golfkrieg. Aber die Darbietung hat etwas halbherzig-Distanziertes. Sie wirkt merkwürdig hohl. Die Stille nach dem Theaterdonner allerdings hat es in sich. Gott poltert nicht herum, er schweigt vielsagend. Er kann sich nicht nur gewaltig aufblasen, sondern auch ganz klein machen (ein paar Jahrhunderte später wird das ein wichtiger Gedanke werden).

Elija hätte den Wink verstehen können. Offenbar wäre er aber lieber mit ein paar Spielzeugen von Q aus der Wüste zurückgekehrt als mit einer mystischen Erfahrung. Gott wiederholt seine Frage, Elija wiederholt seine Antwort. Der Groschen ist nicht gefallen. Sein Pessimismus schaut zu jedem Knopfloch heraus. Weder sieht er Gott in einem anderen Licht, noch sich selbst. Und für alle anderen hatte er den Blick schon längst verloren.

Man muss nicht besser sein, um es besser zu machen. Wer aber meint, er muss besser sein als alle anderen, wer nur mitspielt, wenn er überlegen gewinnt und nur am Lauf teilnimmt, wenn er erster wird, der steht der Revolution am Ende mehr im Wege, als er nützt. Er wird so einsam, wie er sich fühlt. Gott ist glücklicherweise großzügiger als ein Parteivorstand oder Revolutionsrat. Er wechselt seinen desillusionierten Spielmacher aus und schenkt ihm den spektakulärsten Abgang mit all den Effects, von denen Elija immer geträumt hatte. Standing Ovations von den Engeln dazu, schätze ich mal. Vorher jedoch muss er die Spielführerbinde noch weitergeben. An Elisa, an den Aramäer (!) Hasael und an Jehu, die nun zu dritt ran müssen, obwohl auch sie kein richtiges Team sind. Die Revolution geht weiter, und sie wird Erfolg haben.

Die Revolution geht weiter, nicht nur gegen die Despoten der arabischen Welt, sondern auch gegen die Propheten des Profits, dem die soziale Gerechtigkeit und das ökologische Gleichgewicht auch bei uns viel zu oft geopfert wird. Und vieles andere dazu. Wie damals, so sammelt der souveräne, aber subtil wirkende Gott auch heute ganz unterschiedliche Akteure für diese Aufgabe, auch aus ganz anderen Religionen und Bewegungen. Wir brauchen uns nicht als die letzten Mohikaner zu fühlen, wir müssen auch nicht besser sein als andere. Aber vielleicht sollten wir die Augen und Ohren aufsperren, um auch wirklich mitzubekommen, wo es gerade wieder säuselt. Schwerter und scharfe Munition darf man derweil übrigens getrost ausmustern.

Für Resignation gibt es seit dem Ostermorgen wirklich keinen Grund mehr. Egal, wie weit der Weg oder wie groß der Rückschlag sein mag.

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Fasten und Schreiben

Heute bin ich über einen Hinweis auf den jüdischen Hintergrund von Kafkas literarischem Werk gestoßen. Unter anderem las ich dort:

Wie Tagebuchnotizen beweisen, verfasste Kafka alle „wichtigen“ Textstellen zwischen dem Beginn des Monats Elul und dem Tag nach Yom Kippur, also in der Zeit, die für Einkehr und Buße vor dem jährlichen g’ttlichen Gerichtsurteil über den Menschen bestimmt ist! Teschuva bedeutete für ihn die schriftstellerische Auseinandersetzung mit der menschlichen Schuld; vor diesem Hintergrund ist es auch zu verstehen, wenn er vom „Schreiben als Gebet“ sprach.

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Abendmahl (3): Was das Zeichen zeigt

Im Alten Testament treffen wir immer wieder auf prophetische Zeichenhandlungen. Das waren keine lustigen Pantomimen, mit denen eine Botschaft „veranschaulicht“ werden sollte, sondern eher eine zeichenhafte Vorwegnahme zukünftiger Ereignisse, man kann auch sagen, sie waren effektive Zeichen. So wahr Jeremia einen Tonkrug im Hinnom-Tal zerschlägt (Jer. 19), so wahr wird Jerusalem belagert und zerstört werden. Jesu „Tempelreinigung“ war ein Schlag in genau dieselbe Kerbe.

Wenn Jesus vor seiner Festnahme und im Blick auf seinen bevorstehenden Tod mit seinen Jüngern ein eigenwillig abgewandeltes Passamahl feierte, dann muss das auch als ein prophetisches Zeichen verstanden werden. So wie das Passa den Auszug aus der Sklaverei in Ägypten eröffnete, deutet er an, so beginnt mit seinem Tod der Exodus aus der Zwangsherrschaft von Sünde, Gewalt, Tod und Zerstörung. Und zugleich spielt Jesus auf Jesaja 25,6ff an, das überschäumend fröhliche Gelage der Erlösten in einer geheilten Schöpfung unter Gottes ungetrübter Herrschaft. So wahr wir jetzt trinken, so wahr werden wir es wieder tun am Ende aller Dinge. So real wie das Brot in meiner Hand wird auch die Erlösung von allem sein, was mich jetzt zerstören will, selbst wenn es im Augenblick noch tief in meinem Herzen schlummern sollte.

Leib und Blut stehen für die Gesamtheit der Person. Das Blut für die Lebenskraft und über den Leib treten wir zu einander in Beziehung – Blick, Worte, Gesten, Berührungen. In Brot und Wein begegnet uns der ganze Jesus, macht uns zum Teil der ganzen Geschichte des Gottesvolkes – von Abraham bis zum Abwischen aller Tränen – und ruft uns ganz in die Nachfolge, mit Haut und Haaren. Er selbst ist unsere Wegzehrung (mir fällt dazu immer das Lembas-Brot aus Tolkiens „Herr der Ringe“ ein). Der mit Zöllnern und Sündern gegessen hat, mit Pharisäern und Verrätern, mit perplexen Jüngern als Auferstandener das Brot brach, der stellt sich zu uns und schart uns um seinen Tisch.

Einer für alle – alle für einen
Das Abendmahl ist ein Beziehungsgeschehen. Es besteht eben darin, dass eine glaubende Gemeinschaft von Jesusnachfolgern, Gottes Geist, das Wort der Verheißung und eben Brot und Wein an einem konkreten Ort zusammenkommen. Und das Zusammenkommen ist “das Eigentliche” – so unendlich viel mehr als nur die Summe der Teile. Sie werden nicht addiert, sondern potenzieren einander. In dieser Beziehung aktualisiert sich ein Verhältnis, das von Jesus gestiftet und durch seinen Tod und seine Auferstehung begründet wurde. Diese Auffrischung (das weiß jeder, der eine Zeckenimpfung hinter sich hat) ist mehr als nur eine Erinnerung. Es wird eine Dynamik in Kraft gesetzt, ein Grundmuster kommt zum Vorschein, wenn wir die Worte sprechen, das Brot brechen und aus diesem Kelch trinken. Ein Muster, das verbindet: Menschen untereinander und Gott mit den Menschen. Ein Muster der Selbsthingabe und der vorbehaltslosen Gastfreundschaft, das in Gott selbst schon angelegt ist, in dem er sich uns mitteilt, und das er durch uns der ganzen Welt mitteilen möchte.

Brot und Wein – das ist auch sehr erdverbunden: Es ist weder das Wasser und Brot der Verurteilten und Inhaftierten, sondern das Mahl der Befreiten und Begnadeten. Noch ist es„Kaviar und Sekt“ der Schicken und Hippen, die den armen Lazarus vor ihrer Tür ignorieren. Es ist ein revolutionäres Mahl, das uns durch Raum und Zeit und über alle Unterschiede hinweg verbindet.

Würdig und unwürdig
Der Begriff der „Würde des Amtes“ wurde in letzter Zeit ziemlich traktiert im Blick auf politische und kirchliche Ämter und die Frage, ob sie durch das Verhalten der Amtsträger beschädigt werden kann. Die Würde des Aktes beim Abendmahl ist dagegen untrennbar verbunden mit der Würde des anderen. Paulus tadelt die Korinther nicht dafür, dass sie vergessen hatten, vor dem Abendmahl ihre Sünden minutiös zu beichten, sondern konkret dafür, dass die Reichen sich rücksichtslos verhielten und die Armen (die länger arbeiteten und später kamen, wenn nichts mehr übrig war) durch ihr Verhalten ausgrenzten. Damit untergruben sie genau das, was Jesus mit seinen barrierefreien Mahlfeiern erreicht hatte, nämlich alle Gräben und Konventionen zu überwinden, die Menschen trennten. Für Paulus war dieses Benehmen buchstäblich krank. Es widerspricht einer Kultur der Gastfreundschaft, die für Christen unverzichtbar ist. Das wäre im Übrigen auch der richtige Ausgangspunkt für den ökumenischen Dialog…

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Abendmahl (2): Nur ein Symbol?

Immer wieder begegne ich Menschen, die mir sagen, dieses oder jenes (darunter auch das Brot und der Wein beim Abendmahl) sei nur ein Symbol. Als wäre das eine minderwertige Wirklichkeit, ein bloßes Hinweisschild, ein austauschbarer Begriff. Wenn aber in Teheran oder Gaza Israelfahnen verbrannt werden, wenn Neonazis aufmarschieren und den Arm zu Hitlergruß erheben, wenn um Kruzifixe in Schulen gestritten wird oder wenn wir – um mal vom Politischen ins Private zu wechseln – erschrecken, wenn wir beim Schwimmen im Meer den Ehering verlieren, dann wird ganz schnell deutlich, dass Symbole einen Wirklichkeit nicht nur abbilden, sondern auch schaffen. Deswegen kommt man für den Hitlergruß richtigerweise in den Knast. Deswegen lieben wir Brautkleider und Taufkerzen.

Symbole ordnen unsere Wirklichkeit. Sie stellen Beziehungen und Zusammenhänge her. Unsichtbares – eben die Beziehungen zwischen Personen und/oder Gegenständen – wird sichtbar. Betrachte dich einen Augenblick im Spiegel: Wie viele Schriftzüge von Marken sind auf Kleidung, Schuhen, Uhr oder Brille zu erkennen? Design und diese allgegenwärtigen Firmenlogos tragen zur „Corporate Identity“ bei. Sie zeigen, dass wir zu bestimmten Gruppen dazugehören oder eben nicht. Sie verraten, wofür wir sind und wogegen wir protestieren. Und schließlich: Münzen und Geldscheine haben in der Regel keinen hohen Materialwert, aber das nehmen wir kaum noch mehr wahr. Der grüne Schein ist 100 Euro wert, und wehe, wenn ich ihn verliere. Wirklich nur ein Symbol, bloß eine Konvention?

Freilich kann man Symbole entwerten und missbrauchen, das ist ja nur die Kehrseite davon, dass sie in der Regel einen Wert und einen Sinn haben. Was Gott betrifft, so ist er für uns ohne die biblische Symbolsprache gar nicht zugänglich, die den Überschuss des Symbolisierten gegenüber allen Versuchen einer platten “Entschlüsselung” bewahrt. Wir bekommen Gott begrifflich nie ganz „zu fassen“. Aber er gibt uns Symbole, an die wir uns halten können.

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Das Abendmahl (1): Auf den Geschmack kommen

Den nachfolgenden Text habe ich letztes Jahr für die Zeitschrift The Race geschrieben, die in diesen Tagen neu unter dem Titel oora erscheint. Hier ist der erste von drei Teilen.

Je nachdem, wen man fragt, fallen Erfahrungen mit dem Abendmahl sehr unterschiedlich aus. Neben vielem Positiven gibt es da auch Stimmen, die den Ernst und die Schwere des Sakraments betonten. Ein striktes Members only gilt mancherorts, unwürdige Sünder nur nach skrupulöser Selbstprüfung, Fremde besser gar nicht. Manche Abendmahlsteilnehmer scheinen daher einzufrieren, wagen den Blick nur auf die Schuhspitzen zu richten. Angestrengte Andacht und zerknirschtes Gedenken an unter Qualen vergossenes Blut drücken auf die Stimmung. Nur nichts falsch machen – man atmet auf, wenn alles vorbei ist.

Die Gegenreaktion blieb nicht aus: Brot und Wein wurden mit Cola und Chips vertauscht, die ehrwürdige Liturgie durch spontane, möglichst hemdsärmelige Kommentare ersetzt. Pragmatische Hygienefreaks schweißten Hostien und Saftportiönchen in Folie und Plastiktöpfchen ein. Eine tierliebe Pfarrerin ließ jüngst einen Hund teilnehmen und Feministinnen nutzten den Anlass, um über sakrale Aspekte von Menstruationsblut zu spekulieren. Für Katholiken ist es das unumstößliche Zentrum des Gottesdienstes, die Heilsarmee kapituliert vor den theologischen Streitereien, bejaht zwar „die geistliche Bedeutung hinter (!) dem … Akt“, verzichtet aber auf die Praxis. Reichlich Verwirrung rund um den Tisch des Herrn also?

In all der Unklarheit liegt es nahe, Vergewisserung im Gefühl zu suchen. Aber das innere Miterleben von Passion und Auferstehung überfordert unser Empfinden, wenn wir meinen, dass ein so gewichtiges Ereignis uns jedesmal wieder eine Gänsehaut verursachen und uns im tiefsten Herzensgrund rühren muss. Solche Erlebnisse bleiben die Ausnahme. Daraus aber nun den Rückschluss zu ziehen, dass Gott deshalb nicht so richtig gegenwärtig und alles doch ein nur „totes Ritual“ sei und der Geist Gottes auf anderen Wege wirke, führt auch nicht weiter. Wir bewerten die unmittelbare Wirkung zu hoch und übersehen die langsame, aber nachhaltig prägende Kraft der stetigen Wiederholung.

Statt die Augen zu schließen und alles Äußere auszublenden, können wir daher das Gegenteil tun und mit alle Sinnen präsent sein: Den Geschmack von Brot und Wein, den Klang und Gehalt des Zuspruchs der Liturgie, die Anwesenheit der übrigen „Heiligen“ in ihrer ganzen Schönheit und Bedürftigkeit bewusst wahrzunehmen. Nicht hinter, sondern in all dem begegnet uns Gott. Fulbert Steffensky schreibt passend dazu in Schwarzbrot-Spiritualität:

Spiritualität ist eine Lesekunst. Es ist die Fähigkeit, das zweite Gesicht der Dinge wahrzunehmen: die Augen Christi an den Augen des Kindes; das Augenzwinkern Gottes im Glanz der Dinge. Nicht Entrissenheit, sondern Anwesenheit und Aufmerksamkeit ist ihre Eigenart. Sie ist keine ungestörte Entweltlichung und Einübung in Leidenschaftslosigkeit. Sie ist lumpig und erotisch, weil sie auf die Straße geht und sieht, was dem Leben geschenkt ist und was ihm angetan wird.

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Anstößige Liebe?

Rob Bell hat mit Love Wins schon vier Wochen vor der Veröffentlichung in den USA für Wirbel gesorgt. Dieses Video hat seinen Kritikern schon so viel Projektionsfläche geliefert, dass sie spekulative Vorab-Verrisse über den gefühlten Inhalt ins Netz stellen. Offenbar löst Bell bei ihnen Reflexe aus, die sich nicht unterdrücken lassen. Die Liebe scheint dort allerdings nicht immer die Oberhand behalten zu haben.

Die deutsche Fassung wird kurz nach der amerikanischen erscheinen, denn Rob Bell kommt zum Willow Creek Jugendkongress im Mai nach Düsseldorf. Das könnte spannend werden, sollte er auch dort über „Himmel, Hölle und das Schicksal jedes Menschen, der je gelebt“ hat reden. Eugene Peterson und Brian McLaren fanden das Buch schon mal gut.

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