Arme Muslime?

Jürgen Kroenig schreibt in der Zeit darüber, warum aus seiner Sicht vieles in der aktuellen Diskussion um jugendliche Gewalttäter “mit Migrationshintergrund”, wie es politisch korrekt und sagenhaft umständlich heißt, am Kern der Problematik um die Integration von Zuwanderern vorbeigeht – aus falscher Rücksichtnahme auf Empfindlichkeiten, und weil man bestimmte Fragen einfach ausblendet.

Weder Law-and-Order Parolen noch der Ruf nach mehr Sozialarbeitern bringen die Lösung. Hier ein kleiner Auszug:

Erfahrung lehrt, dass sich manche ethnische Gruppen offenkundig besser an liberale Demokratien und ihre Arbeits- wie hedonistisch getränkte Freizeitkultur anzupassen vermögen als andere Minderheiten. Im verhuschten, politisch korrekten Diskurs wird viel zu selten erörtert, ob nicht auch kulturelle wie religiöse Gründe die miserable sozioökonomische Stellung bestimmter Minoritäten erklären könnten.

Die Statistik jedenfalls spricht eine klare Sprache: Muslimische Einwanderer und ihre Sprösslinge sind in aller Regel ärmer, eher arbeitslos und schlechter ausgebildet als zum Beispiel Immigranten aus Indien oder anderen Ländern Asiens. In Frankreich, Deutschland wie Großbritannien leben fast 40 Prozent der muslimischen Bevölkerungsgruppen von Zuwendungen des Staates, anders als Chinesen oder Inder, unter denen Arbeitslosigkeit fast unbekannt ist.

Desweiteren: Die weitverbreitete Praxis, muslimischen Frauen Erziehung und persönliche Entfaltung zu verweigern, trägt dazu bei, Armut zu perpetuieren. Im Westen hängt wirtschaftliches Wohlergehen, ob man das bedauert oder nicht, nun mal häufig von zwei Einkommen pro Familie ab. Und die Integration davon, ob auch die Frauen ihren Platz in der Gesellschaft und der Arbeitswelt finden.

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