Religion als Institution, der Tempel als letztendliches Ziel, oder – anders gesagt – Religion um ihrer selbst willen, ist Götzendienst. Tatsache ist, dass das Böse Bestandteil der Religion ist, nicht nur des Säkularismus. Spießige Frömmigkeit kann ein Sich-Drücken vor der Pflicht sein, ein Zugeständnis an die Selbstsucht.
Religion ist um Gottes Willen da. Die menschliche Seite der Religion, ihre Glaubensbekenntnisse, Rituale und Institutionen, sind eher ein Weg als das Ziel. Das Ziel ist „Gerechtigkeit zu üben, Barmherzigkeit zu lieben und in Demut mit deinem Gott zu wandeln.“ Wenn die menschliche Seite der Religion zum Ziel wird, dann wird Unrecht zum Weg.
Abraham Heschel
Weitergeben ist wichtig; es ist das Eigentliche aber das in den Tempel gehen auch um Kraft fürs Teilen zu bekommen, Weg und Zeitpunkt zu erfahren, sich als Teil eines Ganzen zu spüren ist die Grundlage. Gerechtigkeit, Barmherzigkeit, Demut – aus mir selbst heraus schaffe ich es nicht das zu erzeugen; ich habe es jahrelang versucht. Tote Werke.
Schön, Peter, auch bei Dir was von Heschel zu lesen. Danke für den Post!
So klare Gedanken. Danke fürs Einstellen.