Mit zwiespältigen Eindrücken bin ich aus Nürnberg von Missio 07. Beflügelnd war der dynamische Auftakt in der Sebalduskirche, das Referat von Michael Herbst und die Tatsache, dass der Tag mit 1.500 Leuten aus allen Nähten platzte. Es gab außerdem eine Fülle von interessanten Workshops. Und natürlich trifft man sich und führt das eine oder andere nette Gespräch am Rande.
Eher ernüchternd fand ich die Podiumsdiskussion über Strukturen. Auch da wurden viele gute und richtige Dinge gesagt und schöne Papiere zitiert. Aber für mein Empfinden waren wir in dieser Diskussion viel zu sehr mit uns selbst beschäftigt: Der Vertreter des Landeskirchenrats mit der komplexen Aufgabe der Kirchenleitung (bei der das Entstehen neuer Gemeinden und Gemeindeformen eher eine lästige Komplikation zu sein schien), der Dekan aus dem verarmten Nordosten mit den Stellenkürzungen, die landeskirchlichen Gemeinschaften mit dem Empfinden, dass zentrale Inhalte (der Opfertod, das Thema hatten wir hier ja schon ein paarmal) vernachlässigt werden, die geistlichen Bewegungen, die eine Amtskirche tragen, die das nur selten bemerkt und würdigt. In jedem Fall ist das Vorfindliche das Maß der Dinge.
Man hätte ja auch fragen können: Wen erreichen wir im Augenblick nicht, was sind die Ursachen dafür, welche kreativen Antworten fallen uns ein? Den Auftrag und die missio dei zum Maß der Dinge zu machen und mal zu sehen, was es zu gewinnen gibt, anstatt auf mögliche Verluste zu schielen. Ich glaube, das ist die einzige Strukturdiskussion, die mich interessiert.
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