Gossip steht heute mit Heavy Cross auf Platz 2 bei Amazon mp3 und Platz 5 bei iTunes. Das Cover deutet schon an, dass eher die Form, aber kaum etwas vom Inhalt überlebt hat – der Song beklagt die Grausamkeit der Welt und hat ihr im Grunde nur zur ratlosen Pose erstarrte Zweisamkeit entgegen zu setzen.
Aber einmal aufmerksam geworden werde ich von Daniel an Robbie Williams erinnert, der in Bodies – zynisch, wie könnte es anders sein – den (allzu leicht dahin gesagten?) frommen Worthülsen vom stellvertretenden Tod Jesu die Beziehung zum eigenen Spiegelbild als Grundlage seiner Lebensphilosophie entgegensetzt
All we’ve ever wanted
Is to look good naked
Hope that someone can take it
God save me rejection
From my reflection,
I want perfection
Alles wäre kaum eine Zeile wert, wäre da nicht noch Regina Spektor (via Pastor Sandy), die dem Narzissmus und der Melancholie der Kollegen den Spiegel vorhält. Es ist das zweifelhafte Privileg der Satten, Schönen und Reichen, sich über Gott und seine (manchmal ja tatsächlich) dämlichen Anhänger lustig zu machen, aber es wirkt wie der Spott übermütiger Kinder, so lange die Mami oder der große Bruder in der Nähe ist. Hat am Ende hat der Weheruf Jesu gegenüber denen, die jetzt lachen, für Spektor vielleicht doch seine Berechtigung? Immerhin singt sie
No one laughs at God in a hospital
No one laughs at God in a war
No one’s laughing at God
When they’re starving or freezing or so very poor
No one laughs at God
When the doctor calls after some routine tests
No one’s laughing at God
When it’s gotten real late
And their kid’s not back from the party yet