Moderne Mythen: Das finstere Mittelalter

Das knappe Jahrtausend Mittelalter stand lange in dem Ruf, aus düsterstem Aberglauben bestanden zu haben. So weit jedenfalls der Mythos, an dem Renaissance und Moderne mit der medialen Macht des Buchdrucks im Rücken äußerst erfolgreich gearbeitet haben (und ich vermute mal, die Protestanten darunter ganz besonders), um neue Erkenntnisse in um so hellerem Licht erscheinen zu lassen.

Nun ist es keine ganz neue Einsicht, dass diese historische Karikatur nicht stimmt. Doch ein paar nette Aspekte (zum Beispiel über die Frage, ob man die Erde tatsächlich für eine Scheibe hielt), enthält dieser Artikel der SZ. Christen (die Polemik hält sich ja bis heute an manchen Orten) waren selbst damals keine Feinde der Vernunft, im Gegenteil. Klöster und Domschulen waren Orte universaler Gelehrsamkeit und legten die Grundlage unserer Kultur bis heute.

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