Schlaumeiereien dies- und jenseits des Rheins

Nachdem ich diese Woche ein paar Tage in der Schweiz verbringe, habe ich mich gefragt, wie ich vermeiden kann, dort als hässlicher Deutscher aufzufallen – neuerdings scheint das ja wieder mal ein Problem zu sein. Bemerkenswert fand ich den Kommentar des Schweizer Schriftstellers Axel Campus in der SZ zum Thema deutsche Kavallerie und Alpenindianer:

Und eines muss jeder aufrichtige Schweizer zugeben: dass Steinbrück in der Sache recht hat. Selbstverständlich weiß jeder Schweizer, dass das Bankgeheimnis in seiner bisherigen Form den Steuerbetrügern dient – nicht nur, aber auch. Jeder weiß, dass es nicht recht ist, wenn reiche Leute ihre Steuern nicht bezahlen, und unausgesprochen ist allen klar, dass die schweizerische Unterscheidung zwischen Steuerhinterziehung und Steuerbetrug eine Schlaumeierei war – eine Schlaumeierei, die man aufrechterhielt, solange es eben ging, um auf Kosten der Nachbarn so lange als möglich so viel wie möglich zu profitieren.

Da war ich dann schon etwas beruhigt. Aus Liechtenstein, so war heute auch zu lesen, wurde ein Priester nach (wegen?) kapitalismuskritischen Predigten nach Südamerika versetzt.

Ganz nebenbei habe ich beim Herumklicken dort auch einige Aussprüche von (und über) Deutschlands vermutlich dümmsten Kaiser gelesen – damit man als Deutscher schön demütig bleibt. Da finden sich nämlich Weisheiten wie diese:

Ich glaube an das Pferd. Das Automobil ist eine vorübergehende Erscheinung.

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