… aber er ist einfach gut:
In der geistlichen Renaissance, die wie ich glaube im Entstehen ist, wird es nicht die Botschaft des Paulus sein, die die Herzen zusammenschweißt, wie in der Reformation und der wesley’schen Erweckung, sondern die menschliche Gestalt Jesu. Und unter den Lehren Jesu werden die Aussagen zur Gewaltlosigkeit und der Liebe zu den Feinden einen zentralen Raum einnehmen. Nicht weil sie wahrer wären als alle anderen, aber weil sie der einzige Weg sind, Unterdrückung zu überwinden ohne neue Unterdrückung zu schaffen.
Ich gebe zu bedenken, dass die entscheidende religiöse Frage heute nicht mehr die Frage der Reformation sein sollte, „Wie bekomme ich einen gnädigen Gott?“ sondern vielmehr „Wie finden wir Gott in unseren Feinden?“ Was die Schuld für Luther war, ist für uns der Feind geworden: der Stecken, der uns zu Gott treiben kann. Was oft eine reine Privatangelegenheit war – Rechtfertigung aus Gnade durch Glauben – ist in unserem Zeitalter so groß geworden, dass es die Welt umgreift. Wie John Stoner anmerkte, können wir uns vor unseren Feinden ebenso wenig retten wie vor unseren Sünden, aber Gottes erstaunliche Gnade rettet uns vor beidem.
Tatsächlich gibt es für unsere Zeit keinen anderen Weg zu Gott als durch unseren Feind, denn den Feind zu lieben ist zum Schlüssel geworden, sowohl für das Überleben der Menschheit im Atomzeitalter als auch für persönliche Veränderung. Heute müssen wir, mehr als je zuvor, uns dem Gott zuwenden, der die Sonne über den Bösen und den Guten aufgehen lässt, oder wir haben gar keine Sonnenaufgänge mehr.