Ein Brief, der nie ankam

Dies ist keine Anregung für die Volxbibel, sondern nur ein „Abfallprodukt“, als ich gestern den Konfis bei der Gottesdienstvorbereitung zu Lukas 5,1-11 über die Schulter schaute:

Sehr geehrter Herr Simon Barjona,

in den vergangenen Tagen sind verschiedene Beschwerden bei uns eingegangen, zu denen wir Sie hiermit um eine Stellungnahme bitten.

  1. Die Fischereiinnung von Kapernaum beklagt einen Verstoß gegen die Arbeitszeitbestimmungen. Sie und Ihr Mitarbeiter Andreas wie auch ihre Geschäftspartner der Firma Zebedee & Sons sollen außerhalb der dafür üblicherweise vorgesehenen Nachtstunden beim Fischen gesehen worden sein. Die Innung beruft sich auf zahlreiche Zeugen im Gefolge des durchreisenden Nazareners J.C., der für Ihr Unternehmen als Berater tätig sein soll.
  2. Die Umweltschutzbehörde ist besorgt, dass Ihre unorthodoxen Fangmethoden (die offenbar eine beträchtliche Steigerung des Fangvolumens zur Folge hatten) binnen kurzer Zeit zu einer bedenklichen Überfischung unserer Gewässer führen könnten, die den Fischbestand bedroht und damit auch die Lebensgrundlage von Mensch und Tierwelt am Seeufer gefährdet.
  3. Schließlich hat das Sport- und Freizeitamt besorgte Anfragen erhalten, dass eine Gruppe von „Menschenfischern“ die Badegästen und Wassersportlern nachstellen soll. Auch in diesem Zusammenhang ist Ihr Name gefallen, ebenso wie der Ihrer Mitarbeiter und der Unternehmensberater J.C. aus N.

Wie Sie vielleicht verstehen, macht uns die plötzliche Häufung dieser Klagen große Sorge. Wir bitten Sie daher um Ihr Verständnis dafür, dass wir Ihre Betriebserlaubnis so lange suspendieren, bis Ihre Stellungnahme vorliegt und die gegen Sie erhobenen Vorwürfe geklärt bzw. ausgeräumt werden können.

Mit freundlichen Grüßen,

Kommunalverwaltung Kapernaum, Ordnungsamt

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