Zweifelhafte Typen

Der christliche Hype um Persönlichkeitstests ebbt schon seit einer Weile ab. Zu Recht, wenn man dem neuen Buch der Autorin Barbara Ehrenreich glaubt, dem die SZ einen Artikel widmet. Eine Art Realsatire über eine Session mit Coach Kimberley macht die Lektüre recht kurzweilig.

Das Enneagramm sei “eigentlich nichts weiter als ein Mischmasch windiger New-Age-Sehnsüchte nach mystischer Einheit, die dem Chaos menschlicher Erfahrung zugrunde liegen soll” und der in Unternehmen besonders beliebte Test nach Myers-Briggs besitze in seinen Typenkategorien auch nicht mehr Gültigkeit als die zwölf Tierkreiszeichen (und die sind ebensfalls sehr beliebt, wenn auch nicht unbedingt im gleichen Zusammenhang).

Zudem kommen bei wiederholten Tests nicht selten deutlich andere Ergebnisse heraus. Vielleicht sollten wir doch lieber auf das nicht immer leicht verdauliche Feedback echter Menschen hören, unsere Selbstwahrnehmung schärfen und Einzigartigkeit nicht mit der Zugehörigkeit zu einer Typenklasse verwechseln?

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