Uns fällt die Decke auf den Kopf…

Die Angst der Gallier vor dem Himmel, der ihnen auf den Kopf fallen könnte, wurde heute mitten im Gottesdienst ganz plastisch nachvollziehbar. Etwaige Predigtschläfer wurden unsanft unterbrochen, denn rund zwei Quadratmeter Stuck lösten sich von der Decke und fielen zum Glück so herab, dass nach meinem augenblicklichen Wissensstand mehrere Erwachsene (danke, Gernot, für die Info!) blaue Flecken oder Prellungen und ein Baby einen Kratzer am Kopf davontrugen. Eine Person hatte eine Platzwunde am Kopf. Alles in allem trotzdem Grund, Gott dankbar zu sein für die Bewahrung. Da hätte sehr viel mehr und Schlimmeres passieren können. Ein bis zwei Kilo Gips und Mörtel aus 8m Höhe hätte auch tödlich sein können, gerade bei den Kleinen.

Ich stand gerade vorne, so dass ich die Szene genau im Blick hatte. Das Bild wird mich noch eine Weile verfolgen. Und mit den Fragen, woran es lag, ob es hätte verhindert werden können und ob bzw. wann der Saal wieder benutzbar wird, werden wir auch noch eine Weile beschäftigt sein.
Steckt in dem Vorfall – und der Tatsache, dass es just während des Gottesdienstes geschah – am Ende eine Botschaft? Nicht von der düster-apokalyptischen Sorte, aber vielleicht eine kleine Unterstreichung des Impulses, der uns derzeit beschäftigt, nämlich mehr nach außen zu denken. Immerhin sagt man ja (auch wenn man es nicht soo wörtlich meint) “mir fällt die Decke auf den Kopf”. Und meint damit, dass man raus und unter Leute gehen muss. Hilft Gott uns mit ungewöhnlichen Maßnahmen auf die Sprünge oder lese ich nur meine (unvollendete) Predigt in die Umstände hinein? Wir werden es sehen.

Eines aber bleibt: In dieser Gemeinde wird es einfach nicht langweilig. Aus irgendeinem Grund war ich schon gestern den ganzen Tag unruhig und hatte kaum mehr als anderthalb Stunden geschlafen in der Nacht – das hatte ich schon lange nicht mehr, dass ich so unter Strom stand, ohne genau sagen zu können, warum.