Wenn Dasselbe nicht mehr Dasselbe ist, obwohl man Dasselbe sagt

Ich kann hier immer nur Schnipsel aus George Lindbecks Gedanken zu Theologie, Sprache und Kultur wiedergeben und lebe ganz gut damit, manches erst auf Nachfrage präzisieren zu können, also gehen wir doch fröhlich in eine neue Runde. Lindbeck formuliert eine Alternative zu Relativismus einerseits und der Reaktion des protestantischen Fundamentalismus bzw. katholischen Traditionalismus andererseits. Letztere bringen kirchliche Lehraussagen (die man vom Relativismus bedroht sieht) insgesamt in Misskredit durch den Hang zu einer gewissen Sturheit. Sie übersehen, so Lindbeck (und er beschreibt damit auch einen Kernpunkt der Auseinandersetzung um Emerging Church), nämlich Folgendes:

Die Bedeutung von Riten und Äußerungen hängt vom Kontext ab. Die alten Formen in neuen Situationen wiederzugeben, lässt oftmals die ursprüngliche Bedeutung, den ursprünglichen Geist verlorengehen. Gerade so wie der einzige Weg, Eltern, Ehepartner, Kinder und Nachbarn zu lieben der ist, dass man sich jedem gegenüber auf unterschiedliche Weise verhält, gerade so ist oft der einzige Weg, dieselbe Botschaft zu übermitteln, sie verschieden zu verkündigen. (S. 119f.)

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4 Antworten auf „Wenn Dasselbe nicht mehr Dasselbe ist, obwohl man Dasselbe sagt“

  1. Äußerst interessantes Zitat muss ich sagen. Zwar nichts Neues, aber kompakt und anschaulich in einigen Sätzen verpackt! Mensch Peter, du machst wirklich Lust auf das Buch! Mein nächster Schritt: amazon und gleich bestellen.

  2. Auch wenn man Falsches unterschiedlich sagt, verpackt oder als eine andere Botschaft verfaßt, bleibt es falsch, egal in elcher Sprache

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