Das größte Hindernis bei der Verkündigung des Glaubens (…) ist, dass wir die Menschen, denen wir etwas vermitteln wollen, nicht zuerst anhören. wir kommen mit einer Botschaft, mit einer Erfahrung, wir wollen eine Weg zeigen, aber wir hören nicht zu, wo der Betroffene steht, wo seine Wünsche und Interessen, wo sein Leid und seine Freuden liegen.
(…) Der Glaube und der Weg zu Gott betrifft die tiefste Mitte unserer Seele, den Sinn unseres Lebens. Damit wir in diesem Bereich etwas mitteilen können, müssen wir in Kontakt zu ihm in diesem Bereich seiner Seele treten. Wir müssen in der Tiefe seines Wesens in Beziehung sein. Er muss sein Herz von seiner Mitte her schon offen haben. Sonst kann er unsere Botschaft nicht an sich heranlassen. Und das geschieht nur durch das Mitgehen und das Anhören.
Franz Jalics, Miteinander im Glauben wachsen
Danke….das kann ich nur zustimmen.
Ich wollte eigentlich zur „Hütte“ etwas hinzufügen. Ich habe das Buch noch nicht gelesen. Aber, es liegt das Problem der Trinität auf der Hand. Auch JESUS sei „nur“ Geschöpf. „GOTT sitzt im Regimente u. machet alles wohl.“ Wir dürften JESUS auch nicht anbeten? „Heilige“ sind ja Menschen wie wir, aber bei JESUS ist das doch anders: ER ist doch ganz Mensch u. auch gleichzeitig ganz GOTT. Die Anbetung gebühre nur „JAHWE“. Wenn auch das Wort „Trinität“ in der Bibel nicht vorkommt, ist es doch ganz naheliegend, daß GOTT diese
3 Eigenschaften haben kann.
Wir glauben an GOTT, denVater, den Sohn u.den Hl. Geist. So war z.B. auch Joseph ein Vorbild JESU, der Ausführende u. auch mit dem höchsten Amt, dessen Träger aber allein der Pharao innehatte. JESUS ist der verlängerte Arm GOTT-es! Durch den Hl. Geist auch heute gegenwärtig.
„Welche der Geist GOTT-es treibt, die sind GOTT-es Kinder!“
Wie wahr: Das Herz des Anderen erreichen! In der Regel braucht es dazu vor allem Zeit. Und genau an dieser mangelt es.
Pastoren können da gleich ihren Bonus nutzen, und es entscheidet sich schnell, ob der andere überhaupt kontaktbereit ist. Gewöhnliche Sterbliche haben es da schwerer. Jedenfalls empfinde ich das so, wenn meine lieben Pastorenfreunde von ihren Erlebnissen mit Menschen erzählen. Es hat mir nie eingeleuchtet, dass der Nachtbesuch des Nikodemus bei Jesus der Heimlichkeit gedient haben soll. Vielmehr glaube ich, dass ein tiefes Gespräch mit Jesus am Tage gar nicht möglich war, weil er von Menschen umdrängt wurde. Auch das Herz des Psalmisten begegnet Gott als Gesprächspartner und -Ziel in der Nacht.
Das Interessante ist, dass Jaliczs die „Profis“ wegen ihrer Rolle im Nachteil sieht, und die Laien im Vorteil, wenn es um das Evangelium in Beziehungen geht. Es ist eher die Aufmerksamkeit als die Zeit…
Das passt gut zu einem Zitat, dass mich schon lange prägt und immer wieder wichtig wird: „Wer verstanden werden will, muss zuhören..“