Martin Buber kannte Tom Wright oder Jürgen Moltmann nicht, und diese christlichen Theologen haben ja viel vom Judentum gelernt, insofern gilt der folgende Satz aus „Der Weg des Menschen nach der Chassidischen Lehre“ aktuell vielleicht nur noch für Teile des Christentums und wir sind (z.B. mit dem missionalen Ansatz) schon ein paar Schritte über diese Kluft hinaus:
Dies ist ja einer der Hauptpunkte, an denen sich das Christentum vom Judentum geschieden hat: dass es für jeden Menschen sein eignes Seelenheil zum höchsten Ziele machte. Für das Judentum ist jede menschliche Seele ein dienendes Glied in der Schöpfung Gottes, die durch das Werk des Menschen zum Reiche Gottes werden soll; so ist denn keiner Seele ein Ziel in ihr selbst, in ihrem eignen Heil gesetzt. Wohl soll jede sich erkennen, sich läutern, sich vollenden, wie nicht um ihres irdischen Glücks, so auch nicht um ihrer himmlischen Seligkeit willen, sondern um des Werks willen, das sie an der Welt Gottes vollbringen soll.