Gerhard Polt war seiner – unserer! – Zeit doch weit, weit voraus. Heute wirbt ein Mobilfunkanbieter mit „Ostereiern“ zu Weihnachten und schreibt dazu irgendwas Sinnloses von Weihnachtsmännern und Osterhasen. Vielleicht wollte man damit diese (zugegeben: deutlich intelligentere, weil ironische) Werbung eines Tabakkonzerns vom Sommer 2006 toppen.
Ich bin unschlüssig: Muss man der Firma nun dankbar sein dafür, dass sie die materialistische Resymbolisierung der großen christlichen Feste vollends ad absurdum geführt hat? Nein, vermutlich ist es ihnen gar nicht bewusst und sicher geht es ihnen um ihr Geschäft, nicht um sinnvolle Denkanstöße.
Muss man sich beim Werberat beschweren über den Missbrauch der Feste? Auf keinen Fall. Osterhase, Eier, Weihnachtsmänner gehören nicht zum Grundbestand christlicher Symbolik und in der Bibel kommen sie schon gleich gar nicht vor.
Um so besser, wenn Kampagnen wie diese unfreiwillig offenbaren, dass sie nur einem Zweck dienen: Dem Geschäft. Es gibt keine Geschichte „dahinter“, sie geben keinen Anlass zu Fragen, sie verweisen auf kein Geheimnis, das gelüftet werden muss. Sie sind, wie ihre schokoladigen Exemplare in den Regalen, völlig hohl. Und sie sind komplett austauschbar.
So austauschbar wie Mobilfunkanbieter…
Kennst Du den hier schon: http://www.goldjesus.de/
Liebe Grüße
Björn
Wie, Osterhasen kommen nicht in der Bibel vor? Ich bin jetzt, also, irgendwie bin ich jetzt… etwas verunsichert. Das emerging muss wohl alles anzweifeln?!
@Alex: ich musste doch unseren Ruf als radikale Aufklärer und die wahrhaft Bibeltreuen wieder mal aufpolieren. 🙂
Ist der Osterhase denn ein Wiederkäuer?
@ wessnet: Wenn die Bibel dazu nichts sagt, wie wär’s mit der Wikipedia?