Verraten, aber nicht verbittert

Vielleicht die größte Anfechtung für Christen ist meiner Beobachtung nach der „Verrat“ – jemand, auf den ich zähle, lässt mich im Stich. Meiner Beobachtung nach sind die meisten Christen in der Lage, Schickalsschläge oder Gegenwind von außen wegzustecken. Doch wenn einem die eigenen Leute in den Rücken fallen, ist das viel schlimmer. Ob aus Feigheit, Opportunismus oder Größenwahn – es trifft uns völlig unvorbereitet.

Und dann ziehen viele sich aus allem zurück, was nach Kirche oder Gemeinde riecht. Mag sein, dass die Distanz ihnen anfangs gut tut. Aber oft bleibt ein großes Loch zurück. Und viele Gemeinschaften verfolgen umgekehrt Abtrünnige und Fahnenflüchtige erbitterter und unnachsichtiger als solche, die schon immer Feinde waren.

Paulus hat mehr als einmal solche bitteren Erfahrungen gemacht, resigniert und sich zurückgezogen hat er aber nicht. Er war aber auch niemand, der anderen prinzipiell misstraute. Wie man mit Verrat umgeht, hat er von Jesus gelernt. Ein paar Gedanken dazu, die mir hilfreich erscheinen, habe ich letzten Sonntag für alle, die es interessiert, hier zusammengetragen.

Share