Ich bekam heute einen Stapel Flyer, in denen für eine Vergebungszeremonie geworben wird, die auf einem indianischen Ritual basiert. Grundlage ist die so genannte „Tipping-Methode“; und die ist, so lese ich, an keine religiösen Überzeugungen gebunden. Für die drei Stunden zahlt man dann 40 Euro als Teilnehmer.
Irgendwie widerstrebt mir der Gedanke, dass Vergebung hier zur weltanschaulich keimfreien Methode gemacht wird. Sicher hilft das Konzept manchen Menschen, erlittenes Unrecht zu verarbeiten. Aber für mich ist das doch nicht zu trennen vom Evangelium der Versöhnung zwischen Gott und Menschheit und deshalb dann auch zwischen einzelnen Menschen.
In diesem Sinne haben wir als Christen doch mehr zu sagen und zu bieten. Vielleicht müsste man die vorhandenen Angebote etwas profilierter herausstellen. Aber kostenlos sollten sie in jedem Fall bleiben, denn gerade Vergebung haben wir nach Mt 10,8 umsonst empfangen. Umsonst, aber nicht vergeblich…