In den Augen vieler denkender Menschen hat unser Ministerpräsident sich in den vergangenen Tagen zunehmend weiter ins Abseits geredet. In Berlin braucht er sich, wenn die Union doch noch gewinnt, jedenfalls nicht mehr sehen lassen. Sicher findet sich der eine oder andere Stammtischbruder, der findet, sowas gehörte schon lange einmal gesagt (da wäre es nur interessant, was derselbe Biertrinker zu anderen Themen denkt…).
Es ist eine Sache, sich zu vergaloppieren. Es ist eine andere, es nicht einzusehen und/oder zuzugeben.
Was mich dabei beschäftigt hat, ist die Frage an alle Leute in Führungspositionen, von wem sie sich eigentlich etwas sagen lassen. Wer darf zu so einem mächtigen Mann hingehen und ihm den Kopf waschen, bevor der Schaden noch größer wird – anstatt es nach außen hin schön zu reden oder herunterzuspielen?
Ist es nun ein Problem der Mächtigen, oder eher eine Frage, wie nahe man andere an sich heran und wie sehr man sich in Frage stellen lässt? Nur dass es bei Normalos nicht so auffällt, weil die Öffentlichkeit sich nicht darum kümmert? Neulich las ich in einem Buch, Kinder im Teenageralter seien die letzte Gelegenheit im Leben, die ungeschminkte Wahrheit über sich zu erfahren. Da habe ich ja gute Karten. Trotzdem, ein paar richtig, richtig gute Freunde werden das auch tun – wenn ich sie lasse.
Immerhin scheinen Stoibers Freunde aus klugen Bevölkerungsteilen hinter den Kulissen erste Erfolge zu erzielen, wie ich eben lese: Aus dem TV-Duell mit Oskar (der sich schon diebisch freute) wird nun ein gedrucktes. Ghostwriter an die Arbeit! Es kann nur besser werden.