Verdirbt Geld den Charakter?

Die Welt zitiert dazu heute John Grisham, der McCains Verbindungen zur Ölindustrie anrüchig findet und auch sonst kein Blatt vor den Mund nimmt:

„Ich denke, Geld und Erfolg erlauben einem nur, der Mensch zu sein, der man ohnehin ist.“ Wenn man sich grundsätzlich um das Wohl anderer Menschen sorge, dann könne man sein Geld dafür auch sinnvoll einsetzen. „Auf der anderen Seite macht Geld aus einem Arschloch ein richtig fieses Arschloch.“

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5 Antworten auf „Verdirbt Geld den Charakter?“

  1. D.h. seine These ist: Geld verdirbt nicht den Charakter, es verstärkt bereits vorhandene Charakterzüge? Ich glaube, da ist schon was wahres dran, aber die Verstärkung scheint mir auf der negativen Seite etwas effektiver als auf der positiven…

  2. Vielleicht… es könnte natürlich auch daran liegen, dass negative Nachrichten höher im Kurs stehen und viele echte Wohltäter das sehr diskret machen?

    Oder anders herum gedacht: Werden skrupellose Typen einfach schneller reich und dann zeigt sich nach einer Weile, aus welchem Holz sie geschnitzt sind?

  3. … und wenn man diese Kausalkette zu Ende führt, soll dann stehen: „McCain ist ein richtig fieses Arschloch“, oder? Bleibt natürlich unausgesprochen, denn die sind alle so anständig. — Mal ehrlich, für mich gibt diese ganze Meldung den ganzen Schmus doch gar nicht her. Da stecken so viele Themen auf einmal drin. Wenn die _alle_ stimmen sollten, na dann gute Nacht.

    Und ihr meint, Obama bleibt der artige Gutmensch als den wir ihn jetzt schon kennen, bei dem riesigen Spendenaufkommen? Jetzt halt mal in die andere Richtung anrüchig spekuliert.

    Glück auf, Dave.

  4. @ Dave: Ich glaube nicht, dass Grisham diesen Satz als als einen Kommentar über den Charakter von McCain verstanden hatte.

    Aber McCains Lager hat natürlich Riesenprobleme, und inzwischen verliert er ja haufenweise Neocons – eher wegen Sarah Palin als wegen der Öllobby. Obama hat einfach weniger Fehler gemacht.

    Zuletzt frage ich mich bei Deinem Kommentar: Was soll eigentlich die Gutmensch-Polemik, außer dass man damit jemanden gerade deswegen der Heuchelei bezichtigt, weil (!) man keine Indizien dafür hat?

  5. kleiner Nachtrag zum Thema „Gutmensch“: in der Wikipedia heißt es

    Mit unterschiedlicher Absicht und Häufigkeit wird der Begriff im gesamten politischen Spektrum verwendet; als ideologisch besetzter Kampfbegriff in der Auseinandersetzung mit (tatsächlichen und vermeintlichen) Vertretern einer „politischen Korrektheit“ aber vorwiegend im konservativen, rechtspopulistischen und rechtsextremen Bereich.

    Und bei der Gesellschaft für Deutsche Sprache gilt der Begriff als »Schlagwort zur Stigmatisierung des Protests, zur Diffamierung des moralischen Arguments«

    Passt aber vom Stil her super in die McCain-Kampagne

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