Theologisch Poker

Es gibt eine witzige Kurzgeschichte mit dem Titel „Jüdisch Poker“ von Ephraim Kishon. Jüdisch Poker, sagt sein Freund Jossele, funktioniert so: Beide Spieler denken sich eine beliebige Zahl, und wer die höhere hat, gewinnt. Die ersten paar Runden lässt Jossele sich immer mal besiegen, aber als es dann um richtig viel Geld geht, kommt er plötzlich mit „Ultimo“ heraus und sackt das Geld ein. Allerdings hat Jossele nicht damit gerechnet, von seinem schlagfertigen Widersacher in der nächsten, entscheidenden Runde mit dem Ruf „Ben Gurion!“ übertölpelt zu werden.

jeweiligen Namen hat Kishon in den verschiedenen Auflagen immer wieder geändert – zuletzt war es „Pavarotti!“. Das Muster gibt es aber auch in theologischen Diskussionen: Es gewinnt der, der als erster dreist die höchste denkbare Autorität für sich reklamiert. „Wer zuerst Luther sagt, hat gewonnen“, meint ein befreundeter Pfarrer schon vor Jahren. Das gilt natürlich nur da, wo Luther die höchste Autorität ist (und wird dadurch erschwert, dass Luther so viel geschrieben hat!).

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Eine Antwort auf „Theologisch Poker“

  1. Oh Mann, ich liebe Kishon! Ich glaube, das ich alles (deutsch übersetzte) von ihm gelesen habe.
    Aber ich werde ab sofort, wenn ich mit meinem Bruder (der ev. Pfarrer ist) über Glaubensfragen diskutiere immer „Luther“ rufen, wenn mir was nicht passt! Mal sehen ob es nützt! ;.)

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