Heute hatte ich ein kurzes Gespräch über eine theologische Frage, bei der ich mit der Argumentation meines Gegenübers nicht einverstanden war. Seine Reaktion war “aber das steht doch in der Bibel”.
Aber reicht das aus? Nicht immer, scheint mir: Kein geringerer als Jesus wird mit Bibelzitaten versucht und mit bester biblischer Begründung (fanden wenigstens seine Richter) hingerichtet. Zu allem Überfluss hat Jesus die Schrift an einigen Punkten kräftig korrigiert. Wenn wir nicht mit bestem Gewissen die fatalsten Fehler machen wollen, brauchen wir eine relativ klare Vorstellung, wo die Mitte der Schrift zu suchen ist, von der aus die Peripherie sich ordnen lässt.
Also nach meiner Bibel HATTE Jesus ein sehr souveränes Verhältnis zur Schrift: „Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist: Auge für Auge und Zahn für Zahn (steht, nebenbei, wörtlich in Levitikus 24,20). Ich aber sage euch: Leistet dem, der euch etwas Böses antut, keinen Widerstand, sondern wenn dich einer auf die rechte Wange schlägt, dann halt ihm auch die andere hin.“ Wenn das keine Korrektur ist…
Na, wenn man Jesaja 53 zu Hilfe nimmt paßts doch wieder mit unserm Levitikus …