Über die letzten Wochen habe ich mir immer wieder gedacht: Ich bin nur so stark wie das Netz meiner Beziehungen. Hin und wieder wird das getestet, und ich war bei der Gelegenheit einfach überrascht und überwältig, wie viel Anteilnahme, Verständnis, Zuneigung und Hilfe da bei mir ankam.
Ich bin ja nicht der Typ, der immer furchtbar hilfsbedürftig wirkt. Aber manchmal bin ich es eben doch, und dann meist ganz plötzlich. Daher ich bin stolz, zu einem Haufen von Leuten zu gehören, wo so viel – und jetzt rede ich gerade nicht von mir! – Weite und Reife, Empfindsamkeit und Vernunft zusammen treffen.
So gesehen bin ich viel stärker, als ich dachte – und zwar gerade dann, wenn ich mich schwach fühle und es mir und anderen eingestehe. Auch eine gute Erfahrung.
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Zu einem starken Netz gehören aber immer auch die, die sich in dieses Netz fallen lassen können. Wenn es gerade „die Starken“ sind, die Andere bitten „eine Stunde mit mir zu wachen“, dann macht dies Mut und ist eben … auch eine gute Erfahrung 😉
Erinnert mich an ein Zitat von Norbert Elias: „Heute ist es noch etwas schwer, sich verständlich zu machen, wie tiefgreifend die Abhängigkeit der Menschen voneinander ist.“ Wobei Abhängigkeit hier nicht negativ gemeint ist, sondern auf die vielfältigen Interdependenzen verweist in denen wir leben und die uns ausmachen. Eben auch, dass wir nur stark sein können, wenn es andere gibt, die uns unterstützen und anerkennen. Ich denke auf dem Gebiet gibt es noch viel zu lernen…und es zeigt sich wie groß die Verantwortung ist, die wir füreinander haben. Gruß!