Spielt Größe (k)eine Rolle?

Dan Kimball hat sich mit ein paar Gästen aus China unterhalten und dabei zu hören bekommen, dass ohne staatliche Repression (sprich: in Freiheit) sich die Hauskirchen Chinas womöglich schnell Richtung Megakirchen koreanischer Prägung entwickeln könnten.

Für manche Surfer der antiinstitutionellen Welle, die Hauskirche als den letzten Schrei stilisieren (ich spar# mir die Links hier, ok?), wäre das zweifellos eine kleine Katastrophe. Ein Sündenfall, der nur noch von der konstantinischen Wende getoppt wird.

Aber vielleicht sollte man Dans Gedankenanstoß nutzen, sich von Megachurches als dunkler Folie bzw. als beliebtem Watschenmann zu verabschieden? In ein paar Jahrzehnten werden sie sonst wieder zum allein selig machenden Erfolgsrezept hochgeschrieben. Und das wollen wir ja auch nicht 🙂

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11 Antworten auf „Spielt Größe (k)eine Rolle?“

  1. Könnte es sein das Dir da ein Versehen passiert ist und Du das unter „Totaaal ernst gemeint….“ ablegen wolltest?

  2. Super Gedanken. Was bedeutet es heute Gemeinde zu bauen. Ich habe kein Verständnis, wenn man immer wieder betont, dass Hauskirchen das NonPlusUltra der biblischen Gemeinde sei.
    Ich denke, dass Jesus darüber schmunzelt, wenn manche sich immer wieder an der Urgemeinde festbeissen. Wir leben im 21. Jahrhundert und haben den Auftrag in unserem Jahrhundert Gemeinden zu bauen und diese sehen mit Sicherheit anders aus als vor 2000 Jahren, sie werden auch anders aussehen als vor 50, 20 oder 10 Jahren.
    Warum Hausgemeinden in freien Ländern nicht so Fuß fassen könnte ja daran liegen, dass wir uns in aller Öffentlichkeit versammeln können und im Moment keine Angst haben müssen Nachteile in kauf nehmen zu müssen.

  3. Ich habe einfach nachgefragt, weil Du unter deinem Post „Gewissensbisse“ von einem gewissen „Spiritus Lector“ angesprochen wurdest, ob das nicht etwas nach Hochmut schmecke was Du da schriebest. Was Du damit beantwortestest, man solle beachten worunter Du es abgelegt sei. Nun, da nun dieser Post absichtlich unter „Kirche und Zukunft“ deponiert ist, frage ich mich ob dieser Spiritus Lector“ nicht doch den richtigen Spür hatte?

    Ich frage mich, warum Du so polarisierst. Das ist und war doch DIE Sackgasse eh und je….? Dieses schwarz-weiss-denken ist das nicht ein Ausdruck davon, dass jemand aufgehört hat zu wahrhaftig lebendig zu denken, zu hoffen, zu lieben? Denn diese synthetischen Gedankenmuster sollen eine (verloren gegangene ?) Haltung ersetzen, die sich jedem Menschen, jeder Sitution neu voller Hoffnung öffnet. Sich voller Hoffnung jedes mal neu verletzlich macht,und so einen Raum schafft in dem der Andere EINE CHANCE hat zu zeigen wer und wie er wirklich ist.

    Ich gehöre nicht zu der Hausgemeindebewegung, aber ich kann wahrnehmen, dass diese Menschen auf ihre Art von demselben Eifer ergriffen sind wie ich in Dir erkenne: Sich als jemanden verstehen, der auf dem Weg ist. Hausgemeinde heisst für Viele aus erstarrten Institutionen ausgebrochen und sich mitenander auf dem Weg befinden um herauszufinden was das Brennen auf ihren Herzen meint; was den Gemeinde sein könnte. Dieses Brennen, das trotz jahrelanger Rückschläge und schwerer Entmutigungen nicht erlischt. Und das nur, weil die Liebe stärker ist der Tod. Viele verlassen nach Jahren fruchtloser Investitionen erstarrte Institutionen und setzen noch einmal alles auf eine Karte in einem kleineren Rahmen der ihren verletzten ausgepumpten Herzen entgegenkommt. Und das nur weil ER in ihnen weiter brennt. Das Feuer fragt nicht ob der Preis von 20 bis 30 Jahren nicht ein etwas hoher Preis sei, es brennt – verzehrend.
    Ironie und Sarkrassmus: Sind das nicht Boten verloren gegangener Liebe?

  4. Danke für die Nachfrage. Ironie (eine durchaus biblische Redeweise) ist nicht jedermanns Sache, aber Sarkasmus war das aus meiner Sicht nicht.

    Mir geht es bei diesem Post ja gerade darum, dass man nicht eines gegen das andere ausspielt oder das jeweils eigene Modell besser dastehen lässt, indem man das andere düster zeichnet. Ich habe hier mit keinem Wort Hauskirchen kritisiert, nur die Polemik aus dieser Richtung gegen Megachurches, von denen ich im Übrigen auch kein Fan bin (Kimball auch nicht).

    Die Ironie entspringt also der Sorge, dass hier eine ideologische Diskussion droht, wenn man solche vernünftigen Stimmen nicht hört. Und an ein paar Stellen zeichnet sich diese Tendenz deutlich ab.

  5. Die Polarisierung empfinde ich auch und sie ist mir schon vielerorts aufgefallen. Es kann und darf in dieser Frage nicht um bestimmte Modelle gehen, welches besser ist, da es nur ein Modell gibt, den Leib Jesu und den in verschiedenen Erscheinugen:
    Als Basisgemeinde im kleinen Umfeld, als Lokalgemeinde in der Stadt (auch größere Versammlungen) und als universale Gemeinde auf der Weltkugel.
    Die Basis- und Kerngemeinde war und ist immer noch die einfache, kleine, überschaubare Gruppe von Gläubigen, ein interaktives Beziehungsgefüge, der „oikos“, und die Gemeinde als „ecclesia oikos“.

    Große Versammlungen und Zusammenkünfte des Volkes Gottes sind eine feine Sache und gehören dazu, sie proklamieren das Reich Gottes in der Welt. Wenn aber diese großen Treffen zur Gemeinde deklariert werden, dann gibt es Probleme. Und wenn die Chinesische Gemeinde fiktiv ihr Haupt-Gemeindeleben in Megachurches verlegen würde, dann gäbe es dort bald die gleichen Probleme und Miseren wie in Amerkia und in Korea.

    ric

  6. Lieber Peter,
    ich empfand einfach beim lesen des Satzes: „Für manche Surfer der antiinstitutionellen Welle, die Hauskirche als den letzten Schrei stilisieren (ich spar# mir die Links hier, ok?)“ einen schmerzhaften Stich in der Herzgegend….obwohl ich dieser Bewegung etwas kritisch gegenüber stehe…

    Nach Wipikedia
    – Ironie als spielerische kritische Haltung.
    – Sarkasmus bezeichnet beißenden, bitteren und verletzenden Spott und Hohn, kann aber auch mit einer boshaften, manchmal bitteren Art der Ironie verbunden sein und birgt dann oft schwarzen Humor.
    – Zynismus ist eine teils absichtlich verletzende Äußerungen zeigende Haltung einer Person (des Zynikers), und zum anderen auch eine Haltung, die moralische und menschliche Werte grundsätzlich in Frage stellt und sich dabei teilweise (bewusst oder unbewusst) darüber lustig macht.

    „Im Wipikedia steht ein gescheiter Satz: In einer schriftlichen Mitteilung ist Ironie nicht immer eindeutig zu erkennen. Der Autor und seine Einstellungen sind meist unbekannt; ebenso fehlt die Übermittlung der Satzbetonung. Die einzige Möglichkeit, Missverständnisse vollständig zu vermeiden, ist, in schriftlichen Mitteilungen auf Ironie zu verzichten.
    Der bekannte Autor Heinrich Heine soll schon vor langer Zeit die Einführung eines Ironiezeichens analog zum Ausrufezeichen gefordert haben, um Missverständnisse zu vermeiden. “

    Ich kenne Dich ja nicht. Wie kann ich einschätzen wie Du das gemeint hast? Es tönte für mich einfach als so etwas lieblos und oberflächlich über eine Gruppe von Menschen hinweggeputzt. Und wenn ich es mir genau überlege nachdem ich mir diese Begriffe gründlicher angeschaut habe, eigentlich trifft das was ich meinte eher auf Zynismus zu. Für mich tönte es so, als würdest du mit diesem Satz auf eine oberflächliche Art über diese Gruppe von Menschen hinwegziehen in dem Du die Qualität ihrer Motive grundsätzlich in Frage stelltest und verallgemeinernd abwertetest.

  7. oder war es satirisch gemeint?: „Für manche Surfer der antiinstitutionellen Welle “

    Die Satire bedient sich häufig der Übertreibung (Hyperbel), kontrastiert Widersprüche und Wertvorstellungen in übertriebener Weise

  8. So ähnlich habe ich das auch empfunden.
    Mehr noch, ich empfand die Worte als überheblich und richtend gegenüber all denen, die ihre gemeindliche Identität in den hauskirche gefunden haben.

    ric

  9. @ lilie – Spannend, wie verschieden man solche Texte lesen kann; satirisch trifft die Absicht bei diesem Satz sicher am ehesten.

    @ risced – Ich kann nach wie vor aber nicht sehen, wo ich denn verallgemeinert hätte. Wenn hier „manche“ steht, sind auch nur manche gemeint, und gerade nicht jeder, der einer Hauskirche angehört.

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