Gestern traf ich am Nürnberger Hauptbahnhof einen jungen Mann, der sich dort mit jemandem zur Weiterreise über eine Mitfahr-Plattform verabredet hatte. Irgendwo zwischen Post und Haupteingang sollte das Auto parken, aber nichts war zu sehen. Die beiden telefonierten, dann suchten sie einander, dann sprachen sie wieder. Und stellten dann fest, dass der eine in Nürnberg war und der andere in Regensburg.
Anscheinend war es mit der Übersichtlichkeit der Online-Plattform etwas schwierig gewesen. Aber die Situation erinnerte mich an so manche irritierenden Gespräche, in denen mein Gesprächspartner und ich zwar dieselben Begriffe benutzten (in dem Fall statt Auto, Bahnhof, Post, Haupteingang etc. dann eben irgendwelche weltanschaulichen und politischen Dinge) und dann doch merkten, dass wir meilenweit entfernt waren von einander.
Der junge Mann vom Hauptbahnhof hat seinen Fahrer gestern übrigens noch getroffen, weil Nürnberg an der Strecke zu beider Ziel weiter westlich lag. Vielleicht ist das ja auch ein tröstlicher Gedanke im Blick auf die anderen schwierigen Verständigungen. Und natürlich gibt es auch den umgekehrten Fall, dass mir jemand näher ist, als ich aufgrund seiner Redeweise bisher vermutet hatte.