Preview: Prinz Kaspian von Narnia

Der zweite Film der Narnia-Reihe hat in jeder Hinsicht deutlich gewonnen. Aslan klingt zwar immer noch wie Elmar Gunsch, sieht aber nicht mehr so plüschig aus – und das ist nur ein Indiz dafür, dass es keine Kindergeschichte mehr ist, die hier erzählt wird.

Die Fabelwesen bevölkern das unterdrückte Narnia nach wie vor, aber diesmal sind sie nicht vor einer weißen Hexe, sondern vor sehr weltlichen Truppen, die stark an die skrupellosen spanischen Conquistadores erinnern, in den Untergrund abgetaucht.

Es ist eine Geschichte über erwachsenen Glauben, der auch damit klarkommen muss, dass Gott scheinbar nicht eingreift und sich nicht zeigt, der mit Zweifeln fertig werden muss und mitten in fast schon hoffnungslosen Situationen Verantwortung wahrnehmen und Tapferkeit zeigen muss. Wenn Peter und Susan am Ende für immer in „unsere“ Welt zurückkehren, hat man das Gefühl, sie sind ihr auch wirklich gewachsen und warten auch nicht mehr auf den nächsten Trip.

Die Animationen sind stark verbessert und es ist den Machern bei allem Schlachtenlärm (der gegenüber der Buchvorlage stets überwiegt) immer wieder gelungen, kleine witzige Szenen einzubauen. Langeweile kommt also nicht auf, und das Ganze ist auch noch in sehr schöner Natur gefilmt.

Jetzt freue ich mich auf das Konzert mit Addi M. am kommenden Sonntag. Vorher aber muss ich das Buch doch noch einmal aus dem Schrank ziehen…

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3 Antworten auf „Preview: Prinz Kaspian von Narnia“

  1. Hm, das ist der erste positive Kommentar, den ich von jemand gehört habe, der das Buch gelesen hat. Ist es nicht so, dass gerade Susan sehr verändert wurde (dass sie z.B. die Soldaten erschießt, die sie im Buch nur vertreibt und dass sie eine Romanze mit Kaspian hat, die es im Buch auch nicht gibt)? Und das Doktor Cornelius und die Vorgeschichte Kaspians untergeht? Und dass es noch andere Abweichungen vom Buch gibt? War das nicht zu viel des Guten? Ich hatte eigentlich geplant, ihn nicht zu schauen, aber vielleicht lasse ich mich ja noch überzeugen. 🙂

    Allerdings lässt mich auch das Kommentar „dass es keine Kindergeschichte mehr ist“ wieder zweifeln. Das Buch IST eben eine Kindergeschichte (die wie alle Narnia-Bücher aber auch von Erwachsenen gelesen werden kann, sonst wäre es laut Lewis keine gute Kindergeschichte), auch wenn sie etwas düsterer als das erste Buch ist. Wenn der Film das nicht ist, hat er das Thema verfehlt aus meiner Sicht…

  2. @ Tobias: Ich halte die Abweichungen für vertretbar. Der erste Film hielt sich enger an das Buch, war aber als Film nicht gut. Diesmal ist es ein guter Film. Die sehr dezente Romanze stört überhaupt nicht, Doktor Cornelius geht m.E. nicht unter. Und das mit den Schlachten hatte ich ja schon erwähnt, aber in Amerika braucht ein Film eben vor allem Action.

    Zum Thema Kinder: Mit kleinen Kindern würde ich den Film nicht ansehen, aber so ab 10 Jahren dürfte es ok sein. Wenn Du Kinder bis 18 rechnest, dann ist es auch noch ein Kinderfilm.

  3. @Peter: Hm, ich hatte gehört, dass die Vorgeschichte von Kaspian und Cornelius total fehlt, aber vielleicht war das ja eine Fehlinfo.

    Dass der erste Film als Film nicht gut fand, fand ich allerdings gar nicht. Ich habe ihn sehr genossen, eben WEIL er nahe am Buch war. Allerdings musste man ihn auf englisch sehen. Auf deutsch war er echt schlecht. Aber z.B. Tumnus auf englisch war einfach genial.

    Naja, vielleicht schaue ich mir den Film doch noch an. Wenn er mir wirklich nicht zusagt, habe ich ja bis zum Silbernen Sessel noch genug Zeit draus zu lernen und den nicht mehr anzuschauen (mein Lieblings-Narnia-Buch) 🙂

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