Leitung einer missionalen Gemeinde (1)

In den nächsten Tagen werde ich hier einige Punkte aus Alan Roxburghs The Missional Leader: Equipping Your Church to Reach a Changing World zusammenfassen und wenn möglich auch kurz kommentieren. Roxburgh und Co-Autor Fred Romanuk gehen der Frage nach, wie sich bestehende Gemeinden verändern können oder auch müssen, um den Anforderungen einer neuen Zeit gerecht zu werden, und kommen im ersten Kapitel auf in sechs Hauptpunkte:

  1. Dass sich die Gesellschaft grundlegend gewandelt hat, ist vielen bewusst. Aber die Frage, was für konkrete Folgerungen daraus für das Gemeindeleben erwachsen und welche Rolle LeiterInnen dabei spielen können, ist damit noch längst nicht beantwortet.
  2. Die meisten Führungskonzepte antworten darauf, indem sie herkömmliche Modelle neu verpacken: Der Leiter als Therapeut, als Lehrer oder als Manager und Stratege, das sind nur die häufigsten. Aber eine Gemeinde ist eben keine Tagesklinik, keine Schule und keine Firma.
  3. Übersehen wird dabei, dass der Wandel in der Regel nicht kontinuierlich, sondern in vielfältigen Brüchen verläuft. Es reicht also nicht aus, die bisher vorhandenen Fertigkeiten zu optimieren, sondern es sind plötzlich ganz andere Dinge notwendig geworden, die in den konventionellen Ausbildungskonzepten in der Regel nicht vermittelt wurden.
  4. Trotz aller offensichtlicher Auflösungserscheinungen kommt es nach wie vor auf die Gemeinden an. Und nach wie vor wirkt Gottes Geist unter seinem Volk, also in den real existierenden Gemeinden.
  5. Leiter kommen sich dabei so vor, als hätten sie sich auf ein Baseballspiel vorbereitet und müssen nun Basketball spielen. Die Paradigmen und Vorstellungen davon, wie Leitung in einer Gemeinde auszusehen hat, gehen auseinander.
  6. Eine Gemeinde ist eine einzigartige Organisation, und anstatt sich die Führungskonzepte anderer Organisationen zu borgen, müssen wir unsere Vorstellungskraft mobilisieren und wie die Urchristen eigene Ansätze finden, wie Gemeinde heute „funktioniert“.

So weit für heute. Das Kapitel enthält auch eine mögliche (nicht aber die einzig mögliche) Gegenüberstellung des pastoralen und des missionalen Leitungsparadigma, die aber sehr von den amerikanischen Verhältnissen her gedacht ist. Bevor ich zum zweiten Kapitel gehe – hier ist sie.

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Eine Antwort auf „Leitung einer missionalen Gemeinde (1)“

  1. Hi Peter!

    Du hast ja schon mitbekommen das bei Quakers alles ein bisschen anders läuft. Ich hätte ja Lust die Tabelle (das PDF) um eine Spalte „Unprogrammiert (Quaker)“ zu erweitern.

    Allein, es ist keine Lizenz und Quellangabe dabei. Sprich: ich weiß nicht ob ich es veröffentlichen darf.

    Dein Blog steht zwar unter CC-Lizenz, aber ob das auch für Download-Dokumente gilt, ist nicht klar.

    Mit dem Thema „Gemeindeaufbau und -entwicklung“ beschäftige ich mich auch auch schon eine weile. Worte wie „Evangilisation“ und „Missionierung“, ja sogar „Innere Mission“ sind aber Tabu in der Deutschen Jahresversammlung. Von „Outreach“ und „Öffentlichkeitsarbeit“ wird zwar viel gesprochen, aber wenig gemacht.

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