Diese Frage warf jemand letzte Woche in einer e-mail auf. Seither habe ich immer mal wieder darüber nachgedacht. Mein erster Gedanke dazu war: Einen farblosen Gott kann ich mir eigentlich nicht vorstellen.
Man kann Gott nun mit allen möglichen Farben in Verbindung bringen. Ich fand ja immer, blau müsse seine Lieblingsfarbe sein, dicht gefolgt von Grün, wenn der Blick an den Himmel bzw. von oben auf die Erde etwas zu sagen hat.
Theologisch korrekter wäre vielleicht die Orientierung am Regenbogen: Das sind so ziemlich alle Farben drin. Mit einer Ausnahme: Schwarz!
Also lautet die korrekte Antwort auf die Frage, ob Gott grün ist: Ich weiß es nicht genau. Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass er nicht schwarz sein kann. Das sollte zur Orientierung doch ausreichen, oder?
Sie ist… .
schwarz ist aber so schön, ich fände es schade, wenn gerade schwarz hinsichtlich der farbgebung gottes ausgeschlossen wäre …
P.S. Was meinst du eigentlich zur „Bibel in gerechter Sprache“?
@Frank: Kann man machen, muss man aber nicht. Wenn historische Texte so nach einem einzigen (ahistorischen, man könnte auch argwöhnen: ideologischen) Gesichtspunkt gefiltert werden, verlieren sie in der Regel einiges von ihrer ursprünglichen Bedeutungsfülle. Wann kommt Goethe in gerechter Sprache? Oder Aristoteles?
Goethe und Aristoteles werden ja nur als „Unterhaltung“, genommen. Nicht als Basis von Weltanschauungen (also die aristotelische Wissenschaft unterliegt ja der Falsifizierbarkeit).
oder Verhaltensregeln.
Es gibt aber doch leider Bestrebungen, Klassiker zu politisch korrekt zu „reinigen“,
Mark Twain: http://www.20min.ch/news/kreuz_und_quer/story/14590245
oder sogar
Astrid Lindgreen:
http://www.culture-blog.de/pippi-langstrumpf-und-der-negerkoenig-rassismus-bei-astrid-lindgren/
🙂 Astrid Lindgren lag mir ja auf der Zunge, dann hab ich lieber Aristoteles geschrieben, weil es mir einfach zu albern erschien. Gibt es tatsächlich? Das mit Mark Twain hatte ich damals auch gelesen – und Karl Marx wäre auch noch zu vergeben, oder ist das auch Unterhaltung?
Etwas ernster: Philosophie ist ja gerade nicht falsifizierbar wie eine empirisiche Wissenschaft. Versuch das mal mit Aristoteles oder Hegel…
Marx hat ja auf deutsch geschrieben. Man müsste halt sein Deutsch des 19.Jhd, das stark mit französischen und englischen Ausdrücken durchsetzt ist, an das moderne Hochdeutsch anpassen. Wahrscheinlich würde man sich um die diversen Kraftausdrücke Sorgen machen 😉 Ansonsten schreibt er ja wenig von Individuen ( wie in der Bibel der König, der Prophet, der Samariter etc.) sondern meist von Gruppen (Arbeiterklasse, Bourgeosie, etc) Das gilt auch nur für das „Manifest“, das „Kapital“ ist ein staubtrockenes VWL-Lehrbuch. Das kann man garnicht auf „gerechte Sprache“ umstellen, weil da hauptsächlich Abstrakta vorkommen. Leseprobe:
„Jedes nützliche Ding, wie Eisen, Papier usw., ist unter doppelten Gesichtspunkt zu betrachten, nach Qualität und Quantität. Jedes solches Ding ist ein Ganzes vieler Eigenschaften und kann daher nach verschiedenen Seiten nützlich sein. Diese verschiedenen Seiten und daher die mannigfachen Gebrauchsweisen der Dinge zu entdecken ist geschichtliche Tat . So die Findung gesellschaftlicher Maße für die Quantität der nützlichen Dinge. Die Verschiedenheit der Warenmaße entspringt teils aus der verschiedenen Natur der zu messenden Gegenstände, teils aus Konvention.
Die Nützlichkeit eines Dings macht es zum Gebrauchswert . Aber diese Nützlichkeit schwebt nicht in der Luft. Durch die Eigenschaften des Warenkörpers bedingt, existiert sie nicht ohne denselben. Der Warenkörper selbst, wie Eisen, Weizen, Diamant usw., ist daher ein Gebrauchswert oder Gut. Dieser sein Charakter hängt nicht davon ab, ob die Aneignung seiner Gebrauchseigenschaften dem Menschen viel oder wenig Arbeit kostet. Bei Betrachtung der Gebrauchswerte wird stets ihre quantitative Bestimmtheit vorausgesetzt, wie Dutzend Uhren, Elle Leinwand, Tonne Eisen usw. Die Gebrauchswerte der Waren liefern das Material einer eignen Disziplin, der Warenkunde (5). Der Gebrauchswert verwirklicht sich nur im Gebrauch oder der Konsumtion. Gebrauchswerte bilden den stofflichen Inhalt des Reichtums, welches immer seine gesellschaftliche Form sei. In der von uns zu betrachtenden Gesellschaftsform bilden sie zugleich die stofflichen Träger des Tauschwerts.“
http://www.mlwerke.de/me/me23/me23_049.htm#Kap_1_1
Das demonstriert auch schön den Unterschied zwischen Empirie („Kapital“) und Philosophie („Manifest“). Während das erste sehr gut wissenschaftlich behandelbar ist (http://de.wikipedia.org/wiki/Gesetz_des_tendenziellen_Falls_der_Profitrate#Kritik_des_Gesetzes), kann man dem zweiten andere Philosophien/Weltanschauungen entgegenstellen. Aber eben nicht (wie du auch schreibst) falsifizieren. Es ist „Glaubenssache“.
Zur biblischen Farbenlehre zurück. Wenn Gott nicht schwarz ist (warum eigentlich nicht? Weil schwarz das dunkle und böse ist?), wonach sollte sich denn die schwarze und christliche(?) CDU richten? Nach den Grünen, was sie derzeit tun? Gott ist wohl eher grün als Schwarz. Ich würde aber lieber braun ausschließen. Leider haben es viele Christen nicht so gesehen und waren braun.