Man kann das Folgende bestimmt auch so schreiben, dass es leichter zu lesen ist. Aber in welcher Dichte Michael Welker da ein ganzes Programm – oder eine Vision – von Kirche entfaltet, finde ich schon erstaunlich (Gottes Geist, S. 255).
In vielfarbiger und durchaus “pluralistisch” zu nennender Partnerschaft, in emergentem Zusammenwirken erschließen die von der Ausgießung des Geistes betroffenen Menschen einander Wirklichkeit und Zukunft; in dieser polyzentrischen Vielfarbigkeit wird die Fülle der Präsenz Gottes gegenwärtig, wie sie durch den Geist offenbar wird. Wo Menschen unterschieden und getrennt sind durch Sprache, Rasse, Geschlecht, Alter und soziale Schichtung, bedeutet die Ausgießung “vom Himmel”, dass diese Menschen – ungerechte Differenzen abbauend und natürliche, schöpferische Differenzen pflegend – miteinander und füreinander eine vertrauensvolle Intimität mit Gottes Willen herstellen und, dadurch vermittelt, die vertrauensvolle Intimität in und mit einer Welt, die sie in ihren natürlich-endlichen Perspektiven nicht erzielen können.
Welker wäre doch mal ein Kandidat für einen Think-Tank über Emerging Church (oder wie auch immer man das hier irgendwann mal nennt) in Deutschland, ähnlich wie Emergent US das demnächst mit Miroslav Volf macht. Eigentlich würde es Denkern und Praktikern aus allen möglichen Richtungen gut tun, das mal aufzuschlüsseln und Strategien zur Umsetzung zu finden.