Und noch ein Statement aus der islamischen Welt, weil es gerade so spannend ist. Heute berichtet die FAZ über den Hintergrund der Proteste in Kairo unter anderem dies:
Einer der Muslimbrüder sagte auf dem Tahrir-Platz, immer habe er geglaubt, Gott habe die Muslimbruderschaft beauftragt, das Regime zu stürzen. Nun aber sehe er, dass Gott damit die säkulare Jugend beauftragt habe. Offenbar müssten die Islamisten bescheidener sein und diese säkulare Jugend als Partner akzeptieren, leitete er daraus ab.
Hut ab vor der Einsicht! Wenn sich das mit der Bescheidenheit mal in allen christlichen Kirchen so gründlich durchsetzen würde. Oder bei den Mullahs im Iran!
Inzwischen teilen die Ägypter ihre Erfahrungen mit anderen Aktivisten. Die Hoffnung dabei ist groß:
Wenn Gruppen wie unsere in anderen Ländern auf die Straße gehen und sie ausdauernd sind wie wir, könnte dies das Ende aller Regime bedeuten.
Und Europa? Das denkt erst mal daran, wie man Flüchtlinge abschreckt und „brutalstmöglichst“ wieder los wird, anstatt zu akzeptieren, dass man entweder jetzt für einen Wandel zu Demokratie und Humanität zahlt, oder die nächsten paar Jahrzehnte Geld für Auslandseinsätze oder steigende Energiepreise hinblättert, falls der Suezkanal dicht ist oder andere Schockwellen uns erreichen.
Was habe ich denn da nicht verstanden – was haben die Demokratiebewegung und die Flüchtlinge gemeinsam? Das wirkt etwas konstruiert…
oder um es mal mit einem Zwinkern zu sagen: GERADE die Demokraten müssen wir zurück nach Tunesien schiffen, sonst ist ja keiner mehr da, der die demokratischen Strukturen aufbauen kann. Was sollen denn die guten Leute in Europa, wenn sie in ihrer Heimat gebraucht werden?
@Dossier: Klar sollten die Demokraten da bleiben. Aber wenn Europa vor allem diskutiert, wie man sie aussperrt, anstatt zügig dafür zu sorgen, dass sie dort eine Perspektive bekommen, dann ist das alles andere als glaubwürdig.