Freundlich und nüchtern

Obama auf allen Titelseiten und Deutschland zwischen Wogen der Sympathie und dem Eisregen der Skepsis. Der Verdacht der Verführung gehört zur Rolle des Messias untrennbar dazu, ebenso wie die unausrottbare Hoffnung der meisten Menschen auf eine bessere Welt.

Dieses Video auf Zeit Online fand ich in seiner freundlichen Nüchternheit eine sehr willkommene Abwechslung: Die Begeisterung für Obama zeigt, dass die Kritik an Bush nicht das war, als was seine Anhänger und die Vertreter des arroganten Amerika sie immer einstufen wollten: Antiamerikanismus.

Und natürlich lohnt sich auch ein Blick zu Haso, der live dabei war, und auch freundlich-nüchtern berichtet von der gestrigen Rede.

Weder freundlich noch nüchtern dagegen: Martin Walser redet nach der historischen Schuld des Nationalsozialismus nun auch noch die Korruptionsexzesse der Wirtschaftseliten schön und findet die Kritik an den Verantwortlichen bzw. ihre Strafverfolgung „Deutsch bis in Mark“. Die FAZ hat dazu das passende Walser-Zitat gefunden: „Im Alter nimmt Verschiedenes ab. Auch die Kraft, moralisch zu sein. Oder sich so zu geben.

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