Fleischliches in der Karwoche

Die Nachrichten passen in die Fastenzeit: Fleisch sinkt zum Nahrungsmittel der Unterschicht herab, schreibt die Welt. Vor ein paar Tagen machte schon die Entdeckung die Runde, dass der Verzehr von rotem Fleisch die Lebenserwartung sinken lässt.

18 Prozent der Treibhausgasemissionen weltweit gehen auf das Konto der Fleischproduktion, der Verkehr dagegen insgesamt nur 13 Prozent. Man muss nicht einmal Vegetarier werden, um diese Quote sinken zu lassen. Dauerhaft weniger Fleisch zu essen ist schon ein guter Anfang.

Im Blick auf Gründonnerstag ist es da doch ein zukunftsweisendes Zeichen, dass das Neue Testament im Blick auf das Abendmahl zwar (vgl. Johannes 6) von „Fleisch“ reden kann, konkret aber Brot gegessen wird. Steckt da noch eine Lektion drin für uns?

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2 Antworten auf „Fleischliches in der Karwoche“

  1. Einmal ganz davon abgesehen, dass übermäßiger Fleischgenuss tatsächlich die Lebenserwartung sinken lässt, oder dass 18 Prozent der weltweiten Treibhausgasemmission auf Fleischproduktion zurückzuführen ist („Produktion“ – allein dieser Begriff!!); wenn man einmal die Vielfalt vegetarischer Produkte gekostet hat und sich davon hat anstecken lassen, braucht man gar nicht mehr so viel Fleisch zum Essen! Zwar gibt es immer noch genug Leute, für die ein Essen ohne einen „Bollen Fleisch“, wie es bei uns in Süddeutschland heißt, keines ist. Wenn man sich aber darauf beschränkt, vielleicht – wie es früher gute Sitte war – einmal in der Woche, am Sonntag, ein richtig gutes Stück Fleisch zu essen, das nicht in der Pfanne oder im Topf auf die Hälfte zusammenschmurgelt, weil es voller Wasser und Antibiotika steckt, sondern aus Bio-Produktion stammt, tut man nicht nur was fürs Klima, sondern auch für den Leib und damit nicht zuletzt auch für die Seele. Einmal ganz davon abgesehen: Gott hat die Erde nicht geschaffen, damit wir sie zu Tode ertragsoptimieren, sondern dafür, dass wir umsichtig und nachhaltig das Bewirtschaften, was er uns geschenkt hat.

  2. Wenn das Mahl am Gründonnerstag ein Pesach-Seder war, was sehr wahrscheinlich ist, dann wurde nicht nur Brot gegessen, sondern auch Fleisch.

    Dass Jesus für das Gedächtnismahl dann das eben auch vorhandene und im Seder sehr zentrale Brot hergenommen hat, kann verschiedene Gründe haben. Einmal bietet es sich von der Symbolik, die es im Seder hat, dafür an, und zum anderen versucht euch mal vorzustellen, was es an Spekulationen gäbe, wenn Fleisch den Leib Jesu symbolisieren/vergegenwärtigen würde. Das würde den Kannibalismus-Vorwürfen wesentlichen Auftrieb geben.

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