Echte Romantik

Gestern hatte ich einen Termin bei BibelTV in Hamburg und auf dem Rückweg noch genug Zeit, die Kunsthalle zu besuchen, wo zurzeit unter dem postmodern formulierten Motto “die Erfindung der Romantik” Caspar David Friedrich ausgestellt wird.

Der Mann ist ein Meister des Zwielichts. Wenn man seine Werke so geballt sieht, fällt das erst richtig auf. Bei einer Skizze waren sich die Fachleute nicht sicher, ob es ein Sonnenunter- oder ein Mondaufgang sein sollte. Das sagt eigentlich alles. Irgendwo sind dann ein oder zwei Menschlein eingestreut, die dem Betrachter den Rücken kehren und selbst stumm die Szene betrachten, die Friedrich vor ihnen entfaltet. Und ab und zu trägt diese Stille sehr melancholische Züge. Religiöse Themen greift er indirekt auf: Er malt keine Kreuzigung, aber ein Kruzifix in den Bergen, hinter dem die Sonne aufgeht und unter dessen Sockel eine Quelle entspringt.

Ich fand nicht alles überragend, was da ausgestellt war. Aber es ging nicht spurlos an mir vorüber und ich habe wieder gemerkt, dass ich im Herzen ein Romantiker bin, wie Martina mir immer wieder mit einem hintergründigen Lächeln bestätigt. Meine persönliche Entdeckung bei diesem Besuch war übrigens der “Ostermorgen”:
 Kunst Caspar David Friedrich Ostermorgen

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