Das Leben ist wie Roulette spielen…

… am Ende gewinnt immer die Bank. Beziehungsweise deren Spitzenleute, die höhere Boni als je zuvor ausgezahlt bekommen – zumindest in den USA – 144 Milliarden Dollar! Die Nachricht ging gestern fast unter: Die Boni steigen, während die Gewinne insgesamt sogar gesunken sind. Bei Goldman Sachs kassieren die Goldmännchen inzwischen die Hälfte der Erträge – im Schnitt eine halbe Million pro Nase – und werden munter weiter zocken.

Und die Welt schaut zu und lässt es geschehen. Die historische Chance, im Zuge der Bankenkrise drastische Reformen durchzusetzen, ist vorbei. Ist eine andere Welt wirklich möglich? Ich musste an Shane Claibornes Aktion auf der Wall Street denken – vielleicht brauchen wir sehr viel mehr davon?

Share

40 Antworten auf „Das Leben ist wie Roulette spielen…“

  1. Wenn eine andere Welt möglich wäre, würden sich gläubige Christen nicht auf dem „schmalen Weg“ absondern. Ihr Reich ist nicht von dieser Welt und sie setzen ihre Hoffnung nicht auf diese Welt, sondern auf den Herrn Jesus Christus.

    Johannes 8,24
    23 Und er sprach zu ihnen: Ihr seid von unten, ich bin von oben. Ihr seid von dieser Welt, ich bin nicht von dieser Welt.
    24 Darum habe ich euch gesagt, daß ihr in euren Sünden sterben werdet; denn wenn ihr nicht glaubt, daß ich es bin, so werdet ihr in euren Sünden sterben.

  2. Bravo, Dieter – über solche Kommentare freuen sich vor allem die, die davon profitieren, wenn sich hier nichts ändert. Die jüdischen Propheten waren da zum Glück anderer Meinung – steht auch in der Bibel…

  3. Wo steht denn in der Bibel, dass wir die Welt verbessern können oder sollen?
    Außer Symtombehandlung ist nichts möglich. Wir verkündigen das neue Herz, ohne das niemand Gott schauen wird, die neue Schöpfung in Jesus Christus zu Gottes Ehre.

    Epheser 2,10
    Denn wir sind seine Schöpfung, erschaffen in Christus Jesus zu guten Werken, die Gott zuvor bereitet hat, damit wir in ihnen wandeln sollen.

  4. Peter, noch habe ich meine Kommentare zu deinen beiden vorherigen Blogs nicht recht formuliert, da kommt schon ein neuer Eintrag.
    @Dieter:
    Ich muss da wohl etwas falsch verstanden haben, denn Jesus hat die Seinen mit einem klaren Auftrag „in die Welt“ geschickt. Wir können sie aus eigener Kraft freilich nicht verändern, aber wir sollen den Namen des Herrn proklamieren, dem allein diese Macht gegeben ist. Davon lese ich allerhand in der Schrift, aber auch dies, dass es dabei möglicherweise ans eigene Leben gehen kann.

    1. @Dieter: Einfach mal das Stichwort „Gerechtigkeit“ in der Konkordanz eingeben und das bitte nicht so missverstehen, als ginge es da um eine „rein geistliche Sache“, die keine sozialen Folgen hätte. Micha 6,8 ist ein guter Anfang, Amos 5,12ff, Mt 5,13ff
      Aber das Problem scheint mir eher in den Annahmen zu liegen, mit denen Du an die Bibel herangehst. Für Dich scheint es um ewige Seligkeit und ewige Verdammnis zu gehen und nichts anderes.

  5. @Sempervivum
    Wir verkündigen das neue Herz, weil das alte nicht verbessert werden kann.
    Das sagte ich schon.

    Matthäus 7,18
    Ein guter Baum kann nicht schlechte Früchte bringen,
    noch ein fauler Baum gute Früchte bringen.

  6. @Dieter: Was ist denn aus Deiner Sicht das neue Herz und wie äußert es sich praktisch in der Welt?

  7. @Dieter
    Kannst du das mit der Matthäus-Stelle mal etwas genauer ausführen? Was heißt das denn genau?

  8. Ich mag Diskussionen.
    Und wenn wir ergründen, was Gott durch die Bibel sagen will. Lasst uns ringen! 🙂

    Aber die Fragen sind doch viel mehr:
    – Wie kann das Herz der Verantwortlichen verändert werden?
    – Was ist unser Beitrag dazu, dass Herzen verändert werden und damit eben auch die Handlungen?
    – Wie handhaben wir den Umgang mit Geld, Besitz und Eigentum? Sind wir Christen da wirklich „nicht aus dieser Welt“? Wer hat kein Konto? Wer tut nichts für seine Altersvorsorge? Wer das tut, ist mitten im System drin, unterstützt es samt all guter und schlechter Auswirkungen.
    – Haben wir überhaupt eine andere Wahl?

    Wenn ich könnte, würde ich gerne die Welt verändern. Meistens muss ich bei mir anfangen. Schön, wenn andere mitgehen.
    Aber vor lauter Ohnmacht fälltmir manchmal nicht mehr ein, als das Gebet.
    Mögen Taten daraus werden.

  9. @Peter
    es geht mir um Frucht, die wir bringen sollen und um die Ehre , die dem HERRN gebührt. Die Welt kann selbst mit „guten“ Werken keine Frucht bringen, weil sie in sich böse ist. Du kennst das doch alles.

    Römer 3,10-1810
    Da ist kein Gerechter, auch nicht einer;
    11 da ist keiner, der verständig sei; da ist keiner, der Gott suche.
    12 Alle sind abgewichen, sie sind allesamt untauglich geworden; da ist keiner, der Gutes tue, da ist auch nicht einer.“
    13 Ihr Schlund ist ein offenes Grab; mit ihren Zungen handelten sie trüglich. Otterngift ist unter ihren Lippen.“
    14 Ihr Mund ist voll Fluchens und Bitterkeit.“
    15 Ihre Füße sind schnell, Blut zu vergießen;
    16 Verwüstung und Elend ist auf ihren Wegen,
    17 und den Weg des Friedens haben sie nicht erkannt.“
    18 Es ist keine Furcht Gottes vor ihren Augen.“

    Im Katholizismus oder bei den Zeugen Jehovas beispielsweise ist das theologisch anders. Dort soll der Mensch von sich aus Gutes hervorbringen und das mach ihn vor Gott gerecht und annehmbar. Ein furchtbarer Irrtum.

    Matthäus 12
    33 Entweder pflanzt einen guten Baum, so wird die Frucht gut, oder pflanzt einen schlechten Baum, so wird die Frucht schlecht! Denn an der Frucht erkennt man den Baum.
    34 Schlangenbrut, wie könnt ihr Gutes reden, da ihr böse seid? Denn wovon das Herz voll ist, davon redet der Mund.
    35 Der gute Mensch bringt aus dem guten Schatz des Herzens das Gute hervor, und der böse Mensch bringt aus seinem bösen Schatz Böses hervor.

    Anlehnend an Micha 6,8: Der HERR fordert hier Dinge, die nur er allein geben kann.
    Amos 5,12: Der Herr spricht zum Haus Israel in Vers 4: Suchet mich, so werdet ihr leben. Selbstverständlich handelt Israel hier gegen Gerechte nach dem Sinn Gottes. Auch die anderen Stellen, bei denen es um die Glaubesgerechtigkeit geht, geht es um die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt.

    Auch Hiobs Gerechtigkeit, dessen Gerechtigkeit besonders hervorgehoben wird, beurteilt er am Ende folgendermaßen:
    Hiob 42
    5 Vom Hörensagen hatte ich von dir gehört, aber nun hat mein Auge dich gesehen.
    6 Darum spreche ich mich schuldig und tue Buße in Staub und in Asche!

    Auch Seine Gerechtigkeit kam demnach aus dem Glauben.

  10. @Tobias
    Hesekiel 36,26
    Und ich werde euch ein neues Herz geben und einen neuen Geist in euer Inneres geben; und ich werde das steinerne Herz aus eurem Fleische wegnehmen und euch ein fleischernes Herz geben.

    Das neue Herz verbildlicht Gott selbst durch den Herrn Jesus Christus, der allein gut und gerecht ist.

    Gott hat uns durch Ihn gerecht gemacht uns so haben wir durch Christus die Stellung eines Gerechten vor Gott. Gott sieht in uns Seinen Sohn Jesus Christus. Was aber unseren Wandel angeht, so dürfen wir lernen das zu werden, was wir durch unsere Stellung bereits sind, nämlich Gerechte, in denen Er Seine Werke vollbringen, bzw. Frucht bringen kann. (Eph.2,10).

    Wir bleiben schlecht, auch wenn wir bekehrt sind. Der Herr Jesus in uns macht uns gerecht und vollbringt alles das, was wir nicht tun können.

  11. @Dieter:
    Im Kern hast Du ja Recht – letztlich geht es um unser Herz und dass Gott uns durch das Blut Jesu erneuert, eine neue Kreatur schafft, die vor Ihm bestehen kann — gerecht ist — und damit vor Gott als „gut“ gesehen wird.
    Wozu das alles?
    Damit wir in das Bild Jesu verwandelt werden bzw. es geht um die Gemeinschaft mit Gott. Wir sollen wieder Ebenbild werden (und sind es durch Jesus Christus jetzt schon in der unsichtbaren Welt).

    Aber diese Herzensveränderung hat nicht erst „im Himmel“ Folgen, sondern jetzt schon zu Lebzeiten. Ein steinernes Herz, das zu einem Herz der Barmherzigkeit wird (weil Gott barmherzig ist), das kann nicht die vor der Not dieser Welt verschließen. Dann werden die Hungrigen gespeist, die Kranken besucht, des Armen Leid gemildert, die Gebundenen freigesetzt, die Kranken geheilt … eben wie Jesus es tat. Wort & Tat in einem.

    Manche wird es dahin führen, dass sie für ein Finanzsystem arbeiten, das fairer ist als das jetzige. Andere wird es dahin bringen, Flüchtlinge aufzunehmen. Andere, die einen Kindergarten aufbauen, der von guten Werten geprägt ist. Usw.

    Es geht hier nicht um ein Gegeneinander-Ausspielen, sondern darum, dass Christen nicht anders können, als ihrem Glauben Taten folgen zu lassen.

    Gott ist mit Dir!

  12. @Dieter: Deine Bibelzitate kann man auch ganz anders lesen als Du sie interpretierst. Aus Zeitmangel hier zwei Thesen aus dem „Manifest von Manila„:

    8. Wir bekräftigen, daß wir Gottes Liebe sichtbar darstellen müssen, indem wir uns derer annehmen, die von Gerechtigkeit, Würde, Nahrung und Obdach ausgeschlossen sind.

    9. Wir bekräftigen, daß wir jede persönliche und strukturelle Ungerechtigkeit und Unterdrückung verurteilen müssen, wenn wir die Gerechtigkeit und den Frieden des Reiches Gottes verkündigen. Wir werden von diesem prophetischen Zeugnis nicht abgehen.

    In dem Begriff „Reich Gottes“ steckt die Summe der Botschaft der Propheten über Gerechtigkeit, und es ist ein Reich, das nicht erst in ferner Zukunft anbricht, sondern in Jesus schon gekommen ist.

  13. @berlinjc
    danke für deine Erklärung.
    Ich bin von dem Text ganz oben ausgegangen.
    Die Welt ist allein in materieller Hinsicht zweifelsohne ungerecht.
    Wir brauchen aber nicht mit dem Finger auf die unzähligen Ungerechtigkeiten zu zeigen. Dass die Welt ungerecht ist vom Kleinen bis zum Großen ist uns doch aus dem Wort klar.
    Wir können uns aber unserem Nächsten erbarmen, egal in welcher Hinsicht er Hilfe braucht. Gleich, ob er arm ist oder reich. Alle brauchen die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt. Alle Menschen sind aus dem gleichen Holz (Adam) „geschnitzt“. Die Armen, die mit dem Finger auf die Reichen zeigen, sind auch ungerecht. Nur sie werden eher Hilfe brauchen und annehmen.

    Oben im Text heißt es von materiellen Ungerechtigkeiten:
    Und die Welt schaut zu und lässt es geschehen.

    Können wir denn von der Welt etwas erwarten?

    Die Bibel macht es uns leicht, wenn es heißt:
    Galater 5,14
    Denn das ganze Gesetz wird in einem Wort erfüllt, in dem:
    „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst“.

    Nicht mehr, aber auch nicht weniger haben wir zu bringen.

  14. @Peter
    Zu Manilamanifest Punkt 8:
    Was mich angeht: Ich muss überhaupt nichts! Ich will!
    Ich will dem HERRN alles danken und die Liebe, die Er mir gegeben hat, weitergeben. Es ist mir eine Wonne, wenn ich merke, dass mein Herz überläuft mit den Dingen, die Gott hineingelegt hat. Ich habe in meinem Leben zwei Obdachlose aufgenommen, die mir auf das Herz gelegt waren. Ich möchte keinem Hungrigen Brot verwehren, es sei denn, er ist faul. Was die Gerechtigkeit angeht, weiß ich nicht genau, welche hier gemeint ist.

    Zu Punkt 9:
    Die Welt ist voller struktureller Ungerechtigkeiten. Darüber streitet sich die Politik und nicht wenige Kriege sind daraus entstanden. Was interessiert es mich, ob der Iran viel oder wenig Erdöl besitzt, ob eine Frau schöner ist als die andere, oder ob dieser klüger ist, als jener. Die Klugen versuchen die Einfältigen zu beherrschen und die Reichen die Armen. Ich sage den Menschen, dass sie auf der Seite Gottes einen Helfer haben, einen Guten Hirten, von dem sie alles bekommen, was nötig ist.

  15. @Dieter: einigen wir uns auf Nächsetnliebe als kleinsten Nenner. Man kann halt nicht unpolitisch Christ sein. wer nichts tut oder schweigt, hilft den Mächtigen. Jesus ist ja auch aus politischen Gründen hingerichtet worden.

  16. Okay, ich denke wir sind uns einig, das es einige Wenige gibt, die ziemlich erfolgreich der Mehrheit das Leben zur Hölle macht.

    Ich denke, das es nicht verkehrt sein kann, Egoisten klar zu machen, was sie für Leid anrichten. Aber wir sollten ihnen – wenn wir die Gelegenheit da zu haben – auch klar machen, das sie sich um ihr eigenes Seelenheil bringen, wenn sie auf andere Menschen Würde und Bedürfnisse heruntrampel. Da zu brauche ich keine Bibel-Verse. Da reich der gesunde Verstand und das hören auf die innere Stimme der Gerechtigkeit („Inneres Licht“ / „Innerer Christus“)

    Wenn jemand dazu nicht Fähig ist (zu moralischen und vernünftigen Verhalten) sollte man ihn/sie unter Vormundschaft stellen. So wie man es mit verwirrten Menschen tut. Zu ihrer und anderer Leute Schutz. Weil es geht hier nicht um ein bisschen wunderliches oder befremdliches Verhalten, sondern um die Bedrohung der physischen Existenz von (unschuldigen) Menschen.

  17. @Peter
    Wenn der Herr Jesus nicht sagen würde: „Mein Reich ist nicht von dieser Welt…“, dann würde ich mich mich auch politisch betätigen. Zum einen sollen wir die Toten die Toten begraben lassen und zum anderen ist der schmale Weg so schmal, dass sich für ein Gewicht einfach keine Mehrheit finden lässt.

  18. @Dieter: Nicht von der Welt bedeutet ja eben nicht, dass es nicht in der Welt liegt. Darin besteht Dein (für mein Empfinden: gravierendes) Missverständnis. „Wir“ dürfen die Toten übrigens ruhig begraben. Wenn, dann halten uns andere Dinge davon ab, Jesus nachzufolgen. Und sich von der Politik abzuwenden bedeutet unter gegenwärtigen Verhältnissen, den breiten Weg zu wählen. Das machen schon zu viele.

  19. @Peter
    Es ist eine gefährliche Wegweisung, die du meinem „gravierenden Missverständnis“ entgegenstellst. Wir hatten festgestellt, die Welt ist in Gottes Augen nicht gerecht und kann es ohne den Herrn Jesus Christus auch überhaupt nicht sein. Wie sollte ich da gemeinsam mit der Welt für politische Ziel kämpfen?

    Ich finde in den neutestamentlichen Lehrbriefen keine Aufforderungen oder Hinweise, mich politisch zu betätigen. Ganz im Gegenteil!

    2 Korinther 6,14
    Zieht nicht in einem fremden Joch mit Ungläubigen! Denn was haben Gerechtigkeit und Gesetzlosigkeit miteinander zu schaffen? Und was hat das Licht für Gemeinschaft mit der Finsternis?

    Ich darf einen festen Stand finden in der Freiheit, zu der mich Christus befreit hat (Gal.5,1).

    Die Nächstenliebe lebe ich deshalb nicht politisch aus, sondern ganz menschlich in den Situationen, die mir von Gott gegeben sind.

  20. @Dieter: Ich denke, es ist durchaus ok, die Nächstenliebe eher privat auszuleben, solange man sie dann wirklich lebt. Allerdings kann ich Deine Begründungen dafür nicht nachvollziehen und frage mich auch, wie das gehen soll. Wie lebst Du das praktisch? Hast Du einen Beruf? Hast Du eine Versicherung? Kaufst Du im Supermarkt ein? Wenn ja, dann bist Du doch schon „im System“. Und Du handelst dann auch schon global. Auch Dein Einkaufsverhalten, etc. ist doch schon ein politisches Statement. Wo ziehst Du die Grenze?

  21. @Tobias
    wir müssen in einem System leben, heißen es aber deshalb nicht gleich gut. Ich will und kann in der Abhängigkeit zu dem Herrn Jesus leben, soweit ich es verstehe und soweit mein Glaube reicht.

    1. Johannes 4
    4 Kinder, ihr seid aus Gott und habt jene überwunden, weil der, welcher in euch ist, größer ist als der, welcher in der Welt ist.
    5 Sie sind aus der Welt; darum reden sie von der Welt, und die Welt hört auf sie.
    6 Wir sind aus Gott. Wer Gott erkennt, hört auf uns; wer nicht aus Gott ist, hört nicht auf uns. Daran erkennen wir den Geist der Wahrheit und den Geist des Irrtums.

  22. @Dieter: Und was für Konsequenzen hat es, dass Du das System nicht gut heißt? Resultiert das dann nicht gerade darin, dass Du versuchst, Dich für mehr Gerechtigkeit zu engagieren?

  23. Hallo Tobias,
    unser Problem ist nicht ein System, sondern der gefallene Mensch. Er wird jedes System zu eigenen Gunsten ge- bzw. missbrauchen. Egal, welches System propagiert wird. Der Schuss geht immer am Ziel vorbei. Am Ende herrschen die, welche die Macht an sich gezogen haben. In unserer Demokratie heißt das, es herrschen die, welche die Mehrheit hinter sich haben. Und das sind nicht die paar wenigen, die auf dem schmalen Weg sind.
    Der gefallene Mensch aber kann nicht mit „Macht“ umgehen.
    Der Wiedergeborene ist jedoch nicht geboren, um zu herrschen, sondern um zu dienen.
    Das Dienen wird nicht angefochten. Das ist die Chance der Gläubigen, Einfluss in der Welt zu nehmen. Hier ist Demut gefragt und nicht Hochmut. Den Demütigen aber gibt der HERR Gnade.

    Jakobus 4
    4 Ihr Ehebrecher und Ehebrecherinnen, wißt ihr nicht, daß die Freundschaft mit der Welt Feindschaft gegen Gott ist? Wer also ein Freund der Welt sein will, der macht sich zum Feind Gottes!
    5 Oder meint ihr, die Schrift rede umsonst? Ein eifersüchtiges Verlangen hat der Geist, der in uns wohnt;
    6 um so reicher aber ist die Gnade, die er gibt. Darum spricht er: „Gott widersteht den Hochmütigen; den Demütigen aber gibt er Gnade“.

  24. @Dieter: Ich denke, wir stimmen soweit überein, dass es nicht der richtige Weg ist, im System insofern mitzuwirken, dass man nach den Regeln des Systems spielt (d.h. nach Macht streben, etc.). Das ist auch nicht Peters Anliegen, denke ich. Was ich unter „politisches Engagement“ verstehe ist eher so Dinge wie gewaltfreier Widerstand, die Stimme für die Erheben, die keine Stimme haben (ist das nicht gerade ein wichtiger Teil von prophetischer Rede?), etc.

  25. @Tobias
    gerne helfe ich jedem Einzelnen, dem ich begegne, wenn ich das kann. Daraus mache ich aber keine Politik.

    Wir können einer verlorenen Welt nicht eine Gerechtigkeit überstülpen, die sie nicht verstehen will und nicht verstehen kann. Wir können sie aber vorleben.

    Wir sollen dem Satan widerstehen (Jak.4,7), aber nicht gegen ihn kämpfen. Das ist Gottes Sache.

  26. Schon ok, dieter. Wir haben halt Deinen Grad heiliger Erleuchtung noch nicht erreicht, daher die traurigen Illusionen über eine Welt, die tatsächlich verbessert werden kann. du hast Recht und ich meine Ruhe. In Ordnung?

  27. Die Diskussion reizt mich, Bonhoeffer zu zitieren. Er fasst die Spannung , in der wir uns hier bewegen, sehr treffend in Worte.

    — Zitat —

    Es gibt kein wirkliches Christsein ausserhalb der Wirklichkeit der Welt und keine wirkliche Weltlichkeit ausserhalb der Wirklichkeit Jesu Christi. Es gibt keinen Rückzugsort des Christen von der Welt, weder äusserlich noch in der Sphäre der Innerlichkeit. Jeder Versuch, der Welt auszuweichen, muss früher oder später mit einem sündigen Verfall an die Welt bezahlt werden. Die Pflege einer von der Welt unberührten christlichen Innerlichkeit wird für die Augen des weltlichen Beobachters meist etwas Tragikomisches haben; denn die scharfsichtige Welt erkennt sich dort selbst am deutlichsten wieder, wo die christliche Innerlichkeit sie im Selbstbetrug am fernsten wähnt.

    Wer sich zu der Wirklichkeit Jesu Christi als der Offenbarung Gottes bekennt, der bekennt sich im selben Atemzug zu der Wirklichkeit Gottes und zu der Wirklichkeit der Welt; denn er findet in Christus Gott und die Welt versöhnt. Eben darum aber ist der Christ auch nicht mehr der Mensch des ewigen Konflikts, sondern wie die Wirklichkeit in Christus eine ist, so ist er, der zu dieser Christuswirklichkeit gehört, auch selbst ein Ganzes. Seine Weltlichkeit trennt ihn nicht von Christus, und seine Christlichkeit trennt ihn nicht von der Welt. Ganz Christus angehörend, steht er zugleich ganz in der Welt.“

  28. @Dieter: Bei mir drücken manche Deiner Formulierungen auf ganz ungünstige Knöpfe. Das hat erst mal mehr mit mir zu tun, als mit Dir. Ich kann mir gut vorstellen, dass Du genau dazu berufen bist: in Deinem direkten Umfeld zu wirken und Dich nicht um die großen Ungerechtigkeiten dieser Welt zu kümmern. Schwierig finde ich allerdings, dass Du das dann (anscheinend) zur allgemeinen Wahrheit erhebst. Vielleicht hat Gott anderen ja etwas anderes aufs Herz gelegt.

    Ich finde es schade, dass es bei mir so ankommt, denn ich denke, dass Du durchaus auch eine legitime Warnung für Leute wie mich hast. Nämlich, nicht zu versuchen „die Welt zu retten“. Ich glaube wie Peter daran, dass es für mich wichtig ist, mich in dieser Welt für Gerechtigkeit einzusetzen. Ich glaube aber auch wie Du daran, dass letztlich nur Gott rettet und verändert (auch wenn unsere Sichtweisen davon was das heißt vielleicht auseinander gehen würden). Für mich wäre es aber viel leichter, das anzunehmen und darüber nachzudenken, wenn ich nicht das Gefühl hätte, Du erhebst einen Absolutheitsanspruch.

    Letztlich muss ich es immer wieder sagen: ein solcher Blog ist halt vielleicht auch einfach nicht die geeignete Plattform für einen solchen Austausch. Wir bringen alle unsere Persönlichkeiten und Hintergründe mit. Meistens ist es besser, erst einmal zusammen gegessen zu haben und sich besser zu kennen, bevor man solche Gespräche führt.

    Gute Nacht, Tobias.

  29. @Dieter

    Schauen wir uns doch mal eines deiner B-Zitate genauer an, ob da wirklich das drinnen steht, was du da rausliest. Nehmen wir das von dir Zitierte 2 Korinther 6,14 und schauen uns mal den Kontext an, von dem Vers, den du zitiert hast:

    2 Korintiërs 6:1:
    „Da wir denn Mitarbeiter sind, so ermahnen wir euch auch, die Gnade Gottes nicht
    vergeblich zu empfangen!“

    …Okay, also empfangen reicht also noch nicht.

    2 Korintiërs 6:2:
    „Denn er spricht: «Ich habe dich zur angenehmen Zeit erhört und dir am Tage des
    Heils geholfen.» Seht, jetzt ist die angenehme Zeit, jetzt ist der Tag des
    Heils!“

    ….Oh! Es gibt doch ein Heil auf dieser Erde. Könnte man sogar als /Reich Gottes/ verstehen oder bezeichnen.

    2 Korintiërs 6:3:
    „Wir geben niemandem irgend einen Anstoß, damit der Dienst nicht verlästert
    werde;“
    2 Korintiërs 6:4:
    „sondern in allem erweisen wir uns als Diener Gottes: in großer Geduld, in
    Trübsalen, in Nöten, in Ängsten,“

    …Dazu sage ich: Gottes Herrschaft über sich anzunehmen, bedeutet für mich, keine Herrschaft von Menschen über Menschen zu akzeptieren. Denn ich kann nur eine höhere Autorität akzeptieren. Auch zu ließe sich zahlreiche Stellen aus den Evangelien zitieren.

    2 Korintiërs 6:5:
    „unter Schlägen, in Gefängnissen, in Aufruhr, in Mühen, im Wachen, im Fasten;“

    …Hopla! War da eben von „Aufruhr“ die Rede? Also ich glaube das dass keine Umschreibung für Verauungsprobleme ist.

    2 Korintiërs 6:6:
    „in Keuschheit, in Erkenntnis, in Langmut, in Freundlichkeit, im heiligen Geist,
    in ungeheuchelter Liebe;“
    2 Korintiërs 6:7:
    „im Worte der Wahrheit, in der Kraft Gottes, durch die Waffen der Gerechtigkeit
    in der Rechten und Linken;“

    …Nun, wofür braucht man /Waffen/? In der Regel wenn man in Konfrontation geht – oder? Da ich sowohl mit der Rechten als auch mit der Linken Hand mit der Gerechtigkeit kämpfen soll, und ich aber nur zwei Hände habe, ist klar, das im Reich Gottes weder mit Pflastersteinen auf Seiten von (christlichen) Demonstranten gekämpft werden darf, noch mit Pfefferspraye und Wasserwerffen auf Seiten der (christlichen) Polizei. Gut ich kännte noch argumentieren, mit Füßen treten ist Okay, weil die nicht erwähnt werden. Wahrscheinlich ein sehr wichtiges Argument für (un-)christliche Fußballspieler 😉

    2 Korintiërs 6:8:
    „unter Ehre und Schande, bei böser und guter Nachrede; als Verführer und doch
    wahrhaftig,“
    2 Korintiërs 6:9:
    „als Unbekannte und doch erkannt, als Sterbende, und siehe, wir leben, als
    Gezüchtigte und doch nicht getötet;“
    2 Korintiërs 6:10:
    „als Betrübte, aber immer fröhlich, als Arme, die doch viele reich machen, als
    die nichts haben und doch alles besitzen.“

    …Interessanter Punkt! Wie kann man andere reich machen, wenn man doch selber nichts besitzt? Könnte man so verstehen, das erst durch die Ausbeutung der Armen die Reichen reich werden. Oder, das die Armen für die Gerechtigkeit kämpfen, und so andere an ideeellen Dingen bereichern. Das kann man jetzt viel rein interpretieren. Leider ist der Autor schon tot, so das wir nicht mehr fragen können.

    2 Korintiërs 6:11:
    „Unser Mund hat sich gegen euch aufgetan, ihr Korinther, unser Herz ist weit
    geworden!“
    2 Korintiërs 6:12:
    „Ihr habt nicht engen Raum in uns; aber eng ist es in euren Herzen!“

    …das ist nicht ganz eindeutig für mich. Ist der Vorwurf, lieblos zu sein, oder kleinmütig?

    2 Korintiërs 6:13:
    „Vergeltet uns nun Gleiches (ich rede zu euch wie zu Kindern), und laßt es auch
    in euch weit werden!“
    2 Korintiërs 6:14:
    „Ziehet nicht am gleichen Joch mit Ungläubigen! Denn was haben Gerechtigkeit und
    Gesetzlosigkeit miteinander zu schaffen? Was hat das Licht für Gemeinschaft mit
    der Finsternis?“

    …Aye! Wenn die CDU in Stuttgart mit der Polizei den Weg durch friedliche Demonstranten frei prügeln lasst, um eine (höchst wahrscheinlich) unrechtmäßige Baumfällung zu ermöglichen, halte ich es für legitim, wen Christen sich dem in dem Weg stellen. Jetzt könnte man noch darüber streiten ob es ein moralisches Recht oder gar eine Pflicht ist.

    2 Korintiërs 6:15:
    „Wie stimmt Christus mit Belial überein? Oder was hat der Gläubige gemeinsam mit
    dem Ungläubigen?“
    2 Korintiërs 6:16:
    „Wie reimt sich der Tempel Gottes mit Götzenbildern zusammen? Ihr aber seid ein
    Tempel des lebendigen Gottes, wie Gott spricht: «Ich will in ihnen wohnen und
    unter ihnen wandeln und will ihr Gott sein, und sie sollen mein Volk sein.»“

    …Bibel-Zitate hin-oder-her, wenn du ein /lebendiger Tempel Gottes bist/, dann kehre dich nach innen, und suche Gott, aber nicht um in sich zu verharren, sondern um auf das zu hören, zu warten und zu erforschen was da innen zu mir spricht. Und dem zu folgen. Wenn Gott mir Ungerechtigkeit auf zeigt, dann doch um mich zum Handeln auf zu fordern! Warum klagt den meine innere Stimme die Ungerechtigkeit der Welt(-lichen) an? Doch nicht um davor die Augen zu verschiessen und es mir Zuhause gemütlich zu machen!

    2 Korintiërs 6:17:
    „Darum «gehet aus von ihnen und sondert euch ab, spricht der Herr, und rühret
    kein Unreines an, so will ich euch aufnehmen»,“

    …Noch mal zur Erinnerung: Das ist ein Brief von „Paulus, Apostel Jesu Christi durch Gottes Willen, und Timotheus, der Bruder, an die Gemeinde Gottes, die in Korinth ist, samt allen Heiligen, die in ganz Achaja“. Das heißt es geht hier auch ein bisschen um „Gemeinde-Zucht“. Den Vers könnte man auch so verstehen, das es die Aufforderung ist, Leute aus der Gemeinde zu werfen. Gerade im Kontext mit dem von dir zitierten 2 Korintiërs 6:14 Vers, wo von /Gemeinschaft/ gesprochen wird. Zwar in Sinne von „gemeinsame Eigenschaften“ aber doch auch als Gleichnis für eine Gemeinschaft, wo bestimmte Dinge sich gegenseitig ausschließen. Dazu zähle ich auch Gerechtigkeit.

    Gruß

  30. Guten Morgen Tobias,
    deinen nächtlichen Kommentar habe ich mit Interesse gelesen.
    Nicht ich erhebe einen Absolutheitsanspruch, sondern das Wort Gottes erhebt ihn. Auf die Frage nach dem Ewigen Leben antwortete der Herr Jesus einem Gesetzesgelehrten:
    Luk.10,25
    „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deiner ganzen Kraft und mit deinem ganzen Denken, und deinen Nächsten wie dich selbst!“

    Die Liebe zum Nächsten ist d a s zentrale Gebot in der Lehre des Herrn Jesus und in den neutestamentlichen Lehrbriefen. Quasi die Quintessenz der Grundlage der Gemeinde der Herausgerufenen (Rö.13,8;Jak.2,8;.Gal.5,14;Rö. 13,9-10;Rö.15,2;Kol.3,14). Also geht es um unseren Nächsten, egal an welchem Punkt der Welt wir uns gerade aufhalten. Dort haben wir schwerpunktmäßig in hohem Maße Verantwortung.

    Auch mir sind die großen Ungerechtigkeiten auf dieser Welt ein großer Kummer. Aus diesem Grund gründete ich vor mehr als 30 Jahren eine Hilfsorganisation, die inzwischen unzähligen Menschen in vielen Ländern zur einer Hilfe (mathematisch gesehen im 9-stelligen Bereich vor dem Komma) geworden ist. Damals war ich noch ungläubig und dachte, auf diesem Weg eine Hilfe, einen Ausgleich bzw. Gerechtigkeit schaffen zu können. Erst als ich vor etwa 28 Jahren zum Glauben kam, richtete sich mein Blick mit wachsender Glaubensreife immer mehr in Richtung meines Nächsten. Mein Nächster, da wo ich bin. Das geht mich an. Hier ist mein Auftrag, vom HERRN gegeben.
    Seien wir doch mal ganz ehrlich. Wir fordern Gerechtigkeit in der Welt (die es nie geben wird, bevor der Herr Jesus wieder kommt) und haben Schwierigkeiten über Schwierigkeiten, den Frieden in den eigenen Gemeinden zu wahren. Ich weiß nicht, wie hoch die Scheidungsrate innerhalb der Christlichen Gemeinden inzwischen ist, die Tendenz ist aber beängstigend. Wir schicken Missionare bis an den letzten Winkel der Erde und kennen in unzähligen Fällen unsere eigenen Nachbarn kaum. Verstehst du? Wir zeigen permanent mit dem Zeigefinger auf die Ungerechtigkeiten in der Welt und vergessen dabei völlig, dass wir kein bisschen besser sind. Denken wir an das Gleichnis vom Pharisäer und vom Zöllner! Ich will kein frommer Heuchler sein, sondern meine Freiheit in Jesus Christus dazu nutzen, Seine Werke zu suchen und zu tun Epheser 2,10). Aus diesen Werken wird Glauben geweckt, wenn das Evangelium in Seinem Sinne ausgeführt und verkündigt wird. Hier entsteht Gerechtigkeit, die Kreise zieht, wie in dem Lied von Manfred Siebald:
    „Ins Wasser fällt ein Stein, ganz heimlich, still und leise;
    und ist er noch so klein, er zieht doch weite Kreise.
    Wo Gottes große Liebe in einen Menschen fällt,
    da wirkt sie fort in Tat und Wort hinaus in unsre Welt.“

    Das Wort Gottes besitzt eine Eigendynamik, bei der Wellen ausschlagen.
    Kolosser 1
    26 das Geheimnis, welches von den Zeitaltern und von den Geschlechtern her verborgen war, jetzt aber seinen Heiligen geoffenbart worden ist,
    27 denen Gott kundtun wollte, welches der Reichtum der Herrlichkeit dieses Geheimnisses sei unter den Nationen, welches ist Christus in euch, die Hoffnung der Herrlichkeit;
    28 den wir verkündigen, indem wir jeden Menschen ermahnen und jeden Menschen lehren in aller Weisheit, auf daß wir jeden Menschen vollkommen in Christo darstellen;
    29 wozu ich mich auch bemühe, indem ich kämpfend ringe gemäß seiner Wirksamkeit, die in mir wirkt in Kraft.

    Wir brauchen nicht gegen Windmühlen kämpfen.
    Wir haben Auftrag und Verheißung für ein fruchtbares Leben.

    Herzlichen Gruß

  31. @Dieter: Wie gesagt, ich stimme Dir bei Einigem zu, was Du schreibst. Und wenn ich zwischen den Zeilen lese, bin ich sogar überzeugt, dass das für Dich genau der Auftrag Gottes ist. Ich glaube allerdings auch, dass es für jemand anderen vielleicht gerade wichtig sein kann, sich anderweitig zu engagieren. Bei der Zentralität des Doppelgebots der Liebe stimme ich Dir absolut zu. Und auch dass es heuchlerisch ist, über Frieden in der Welt nachzudenken, wenn wir in unseren persönlichen Beziehungen keinen Frieden hinbekommen.

    Gruß, Tobias

  32. @Tobias
    Wiedergeborene Christen sind unter keinem Gesetz, als dem Gebot, den Nächsten zu lieben. Es gibt auch kein Gebot, sich so oder anderweitig zu engagieren.
    Wer allerdings versucht, da Gerechtigkeit zu schaffen, wo keine Gerechtigkeit sein kann, läuft Gefahr, nicht in Christus, sondern anstelle des Christus zu handeln.
    Davor sollten wir uns hüten.
    Nochmal einen herzlichen Gruß, Dieter

  33. @Olaf Radicke
    danke für deine Bemühungen und dein Statement. Ich will hauptsächlich auf einen Punkt eingehen, der mir am wichtigsten erscheint.
    Du akzeptierst also keine Herrschaft von Menschen über Menschen. Das ist von Gott aber so vorgesehen. Du rebellierst also nicht nur gegen Ungerechtigkeit, sondern auch gegen Gott selbst. Das kannst du aus den folgenden Bibelworten selbst herauslesen.

    Römer 13,1 Jede Seele unterwerfe sich den obrigkeitlichen Gewalten; denn es ist keine Obrigkeit, außer von Gott, und diese, welche sind, sind von Gott verordnet.

    Titus 3,1 Erinnere sie, Obrigkeiten und Gewalten untertan zu sein, Gehorsam zu leisten, zu jedem guten Werke bereit zu sein;

    1 Petrus 2,
    13 Ordnet euch deshalb aller menschlichen Ordnung unter um des Herrn willen, es sei dem König als dem Oberhaupt
    14 oder den Statthaltern als seinen Gesandten zur Bestrafung der Übeltäter und zum Lob derer, die Gutes tun.
    15 Denn das ist der Wille Gottes, daß ihr durch Gutestun die Unwissenheit der unverständigen Menschen zum Schweigen bringt;

    Sicher meinst du es gut, gegen die Ungerechtigkeiten auf dieser Welt aufzustehen und zu handeln. Denkst du aber, es macht dich gerecht, wenn du nur auf die Ungerechtigkeit der anderen aufmerksam machst. Wo willst du anfangen? Willst du dich den Ärzten in den Krankenhäusern in den Weg stellen, die millionenfach Abtreibungen an ungeborenen Menschlein vornehmen?

    Du wirst keine Ruhe finden, denn die Welt ist voller Ungerechtigkeiten.
    Der Herr Jesus sagt aber:
    Matthäus 11,29
    Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir, denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen!

    Der Herr Jesus will uns in Seine Ruhe führen, damit wir erst einmal den Balken aus dem eigenen Auge ziehen können, der uns die Sicht versperrt für die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt.

    Gruß, Dieter

  34. @Dieter:

    Johannes 19,10+11:
    „Da spricht Pilatus zu ihm: Mit mir redest du nicht? Weißt du nicht, daß ich
    Macht habe, dich freizulassen, und Macht habe, dich zu kreuzigen? Jesus
    antwortete: Du hättest gar keine Macht über mich, wenn sie dir nicht von oben
    herab gegeben wäre; darum hat der, welcher mich dir überantwortet hat, größere
    Schuld! “

    Bis du immer noch der Meinung „Das ist von Gott aber so vorgesehen. ich
    rebellierst also nicht nur gegen Ungerechtigkeit, sondern auch gegen Gott
    selbst.“?

    Paulus wird falsch verstanden, oder er redet Unsinn. Oder wir haben ein
    Widerspruch in der Bibel. Dann würde ich mich für Jesus und gegen Paulus
    entscheiden. Ich glaube nicht das Gott wollte, das die Menschen sich den
    Nationalsozialisten unterwerfen.

    Auch im AT wirst du etliche Stellen finden, wo sich Menschen den Mächtigen in
    den Weg stellen, weil Gott es von ihnen verlangte. Von Gott Gewalt über andere
    Menschen zu bekommen, ist keine Rechtfertigung an sich. Gott will aber nicht,
    das man mit der Macht die man von ihm bekommt andere unterdrückt sondern Anderen
    dient!

    Hast du Mk 10,42; Lk 22,24 und Mt 20,25-28 vergessen?
    „Aber Jesus rief sie herzu und sprach: Ihr wisset, daß die Fürsten der Völker
    sie unterjochen, und daß die Großen sie vergewaltigen; unter euch aber soll
    es nicht so sein, sondern wer unter euch groß werden will, der sei euer Diener;
    und wer unter euch der Erste sein will, der sei euer Knecht, gleichwie des
    Menschen Sohn nicht gekommen ist, sich dienen zu lassen, sondern damit er diene
    und sein Leben gebe zum Lösegeld für viele.“

    Oder Joh 13, 13:
    „Ihr heißet mich Meister und Herr und saget es mit Recht; denn ich bin es auch.
    Wenn nun ich, der Herr und Meister, euch die Füße gewaschen habe, so sollt
    auch ihr einander die Füße waschen. Denn ein Vorbild habe ich euch gegeben,
    damit auch ihr tut, wie ich euch getan habe. Wahrlich, wahrlich, ich sage
    euch, der Knecht ist nicht größer als sein Herr, noch der Gesandte größer als
    der ihn gesandt hat. Wenn ihr solches wisset, selig seid ihr, so ihr es tut.“

  35. @Olaf Radicke
    Das ist schon so in Ordnung. Wir haben keinen Widerspruch in der Bibel.Gott hat uns Obrigkeiten gegeben, damit eine gewisse Ordnung in der Welt herrscht. Dass die Obrigkeiten immer wieder ihre Stellung missbrauchen, ändert nichts daran, dass sie ihnen von Gott gegeben ist. Jede Obrigkeit muss eines Tages für ihr Verhalten Rechenschaft ablegen vor Gott.

  36. Ich weiß, dass ich ein naiver Laie bin, eure Bibelverschlachten nicht verstehe und diese auch immer etwas spitzfindig finde. Zudem sind mir die Posts fast immer zu lang… daher zum Video:

    Wenn die Absurdität der Wall-Street entlarvt wird und Teilen statt Raffen als Gegenprinzip etabliert wird, freut mich das, weil es Wahrheit verkündet, die ja bekanntlich frei machen soll.

    Eine wirklich starke Aktion von schon fast prophetischer Symbolkraft! Jesus hatte natürlich auch eine politische Dimension und die war extrem subversiv. Wo die Macht des Kapitals ähnlich kreativ und friedlich verspottet wird, ist das nur zu bejubeln und für mich ein christliches Werk.

Kommentare sind geschlossen.