Zur aktuellen Diskussion, ob Tim K. aus Winnenden in psychiatrischer Behandlung war, merkt Barbara Vorsamer in der SZ heute an, dass es für Männer immer noch ein Tabu ist, sich bei psychischen Problemen helfen zu lassen. Landen aus lauter Angst vor der „Klapse“ viele dann im Knast?
… es ist sicher kein Zufall, dass die Mehrheit der Patienten in psychologischer Behandlung Frauen sind – die Insassen eines Gefängnisses jedoch mehrheitlich männlich. Aktuellen Studien zufolge sind nur bis zu fünf Prozent der Insassen weiblich.
… Es ist Zeit, sich von der Vorstellung zu lösen, psychisch Kranke seien nicht krank, sondern willens- und geistesschwach. Es ist Zeit, Psychotherapie so normal zu finden wie Operationen und Antibiotika. Dann können sich vielleicht auch irgendwann Jugendliche, die das Leben nicht mehr aushalten, helfen lassen – bevor sie zur Waffe greifen.