Der letzte Tag verlief ganz ungeplant. Ich konnte spontan (und daher deutlich underdressed) mit zu einem Gottesdienst in Khayelitsha, einem Township mit geschätzten 2 Millionen Einwohnern. Bei der Grace Assembly wurden wir freundlich aufgenommen und konnten einen Gottesdienst unterm Wellblechdach erleben – ausgesprochen fröhlich und positiv, völlig frei vom Prosperity Gospel. Pastor Cyprian Nqanda predigte lebendig und mutmachend über das Hohelied der Liebe und im Anschluss besuchten wir noch die Suppenküche der Gemeinde, wo am Vortag noch rund 100 Kinder zu essen bekommen hatten.
Auf den Fluren des Kongresszentrums herrscht Abschiedsstimmung. Das Abendprogramm der letzten Tage fand ich seltsam uninspiriert – aber vielleicht ist das auch nur Müdigkeit. Gestern wurde das offizielle Kongressdokument verteilt, es enthält wenig Aufregendes. Gibt es noch einen Höhepunkt am Ende oder plätschert es halt so dahin? Ich werde es gleich herausfinden. Aber dass ich neben der Disney-Version von der Bühne nochmal ein Stück südafrikanische Realität erlebt habe, ist gut.