Auf den „Bauch“ gehört

Neulich las ich einen Artikel, der die Rolle des Bauchgefühls oder der Intuition bei Entscheidungen beschrieb. Manchmal, hieß es dort, weiß unser Unterbewusstsein mehr als unser Verstand. Und wir tun dann auch gut daran, das zu beachten.

Vor längerer Zeit traf ich eine Person, die (und das passiert mir nicht so oft) unwillkürlich einen inneren Alarmzustand bei mir auslöste, ohne dass es irgendeinen äußeren Anlass dafür gegeben hätte. Es waren nur punktuelle Begegnungen in einer größeren Gruppe, aber ich war trotzdem ganz froh, dass wir keinen näheren Kontakt hatten. Ich hätte nicht sagen können, was genau das Gefühl auslöste, aber es war ziemlich ausgeprägt: Vorsicht, Machtmensch!

Inzwischen sind mir mehrere Leute begegnet, die von unschönen Auseinandersetzungen mit der/dem Betreffenden berichtet haben (NB: Ich bin sehr sicher, dass er/sie nicht zu den Lesern dieses Blogs gehört, also muss sich bitte, bitte auch niemand, der das liest, fragen, ob er selbst gemeint ist!!). Nun verstehe ich besser, was ich da empfunden hatte. Irgendeine Antenne hatte kleine, unterschwellige Signale aufgefangen – vielleicht Mimik, Ton oder Körpersprache – und mein Gefühl hatte darauf reagiert.

Freilich kann Intuition auch unscharf sein und ein emotionales Unwohlsein mehr über meine eigenen Ängste und Vorurteile aussagen als über den anderen. So oder so: Das mulmige Gefühl im Bauch lohnt einen zweiten, aufmerksamen Blick.

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4 Antworten auf „Auf den „Bauch“ gehört“

  1. Ohja, selbiges hatte ich bei einer Begegnung mit jemandem vor ca. 7 Jahren ebenfalls. Letztes Jahr hat dieser Mensch mir einen Job angeboten, den ich dankbar und wider meinem Bauchgefühl angenommen habe, das Ergebnis war eine totale Katastrophe und endete für mich mit mit Medikamenten, Therapie und einer Kündigung. Zumindest im zwischenmenschlichen Bereich werde ich meiner Intuition jetzt wesentlich mehr über den Weg trauen als vorher.

  2. Emotionale Intelligenz ( so nennt man das Bauchgefühl auch)ist ein großer Schatz.
    Den es zu hüten und zu benutzen gilt.

  3. Bei Entscheidungen, die man alleine zu treffen hat, kann man auch gut aus dem Bauch heraus entscheiden (und macht das auch öfter, als einem bewusst ist). Schwieriger wird es bei Entscheidungen in Gruppen, denn dort muss man sich erstens trauen, dieses Bauchgefühl zu äußern, und die anderen brauchen zweitens eine große Portion an Vertrauen, um dem Gehör zu schenken. Denn es liegt ja gerade im Wesen des Bauchgefühls, nicht erklärbar zu sein.

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