Alpha EMEA Week (1): Spannende Zeiten

Am ersten Tag gab es viele Begegnungen mit alten (und ein paar neuen) Bekannten, eine inspirierende Einführung von Sandy Millar, der noch einmal zentrale Anliegen rekapitulierte, und einen Einstieg in die Theologie von Alpha von Graham Tomlin, der den Weg über die Pneumatologie wählte und sehr schön darstellte, dass der Heilige Geist es ist, der Gottes Schöpfung und menschliches Leben zur Erfüllung und Vollendung bringt. Er ist Gottes verändernde Kraft, weil in ihm die Zukunft der Welt schon erfahrbar angebrochen ist. Deshalb ist geisterfülltes Menschsein menschlicher und in gewisser Weise natürlicher, nicht abgehobener und künstlicher. Und es entsteht auch eine neue Rationalität, die nicht mehr von den Zwängen der Welt, wie wir sie jetzt kennen, beschränkt wird, sondern sich an dem orientiert, was einmal sein wird. Aber es geht um mehr als den Verstand – der Geist Gottes eröffnet uns das Leben der neuen Welt, zumindest in immer neuen Ansätzen. Hier liegt, sagt Graham, auch eine wesentliche theologische Begründung dafür, warum Christsein mit Gesellschaftstransformation zu tun hat.

Alpha und die immer vielfältigeren verwandten Arbeitszweige entwickeln sich ständig. Hier in Holy Trinity hat unter der Leitung von Nicky Gumbel das Interesse an und der Einsatz für soziale Zwecke enorm zugelegt. Arbeitszweige wie eine Obdachlosenunterkunft in der kalten Jahreszeit haben eröffnet, man arbeitet mit vielen Partnerorganisationen zusammen, der Salt and Light Course hilft Christen, ihre Prioritäten zu ordnen und nimmt dabei auch den Kontostand und den Terminkalender unter die Lupe, die Gemeinde hat erste Schritte unternommen, ihren CO2 Ausstoß zu senken, bezieht Ökostrom und kauft fair gehandelte Nahrungsmittel ein. Das mag im reichen Kensington (die Ferrari- und Porschedichte hier ist enorm) auch gut fürs hippe Image sein, aber die Richtung stimmt auf jeden Fall.

Zum Schluss noch ein paar Schlaglichter: Weltweit haben inzwischen rund 11 Millionen Menschen an einem Alpha-Kurs teilgenommen. Das Wachstum ist regional unterschiedlich, aber in Indien haben als Resultat von 40 Konferenzen rund 2.000 Kurse begonnen. Unter den rund 1.200 Gästen aus 83 Ländern, die diese Woche hier zusammen kommen, ist der Anteil der Katholiken noch einmal gestiegen. Sie waren heute morgen die größte konfessionelle Gruppe, darunter auch (trotz EMEA) eine Delegation der lateinamerikanischen Bischöfe.

Die faustdicke Überraschung heute war für mich, dass Pete Greig von 24/7 Prayer der Nachfolger von Jeremy Jennings als Verantwortlicher für das Gebet in HTB wird. Spannende Zeiten!

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