Das Relevant Magazine hielt die abstrus anmutende Nachricht für relevant, dass eine Bikergang aus den Niederlanden sich freiwillig für den Kampf gegen IS gemeldet hat – und dass die Regierung das irgendwie billigt oder duldet. (Danke für den Tipp, Phil Mertens!)
Vielleicht schließen sich Hell’s Angels und Bandidos der Truppe ja noch an (und versöhnen sich bei der Gelegenheit noch)? Dann wäre wir nicht mehr weit weg von den Kreuzzügen (freilich, und das ist die einzig gute Nachricht in dem ganzen Schlamassel, ohne Kreuz – Totenschädel sind da sicher das angemessenere Symbol).
Aber so haben die Kreuzzüge ja begonnen: Eine Schreckensmeldung aus dem Osten (damals: die Niederlage der nicht eben populären Byzantiner gegen die muslimischen Seldschuken) traf auf eine Gesellschaft im Westen, die ein massives Gewaltproblem hatte. Damals betraf das die fränkischen Ritter, die sich nur zu gern gegenseitig an die Gurgel gingen. Die „Lösung“ lag darin, das eine Problem mit den anderen buchstäblich zu erschlagen. Das bedrohliche Gewaltpotenzial im Inneren wurde auf einen äußeren Feind umgelenkt, der es einem auch noch ganz leicht machte, alle diesbezüglichen Skrupel über Bord zu werfen.
Nur Zyniker kämen freilich auf die Idee, dass der eine oder andere Minister den Bikern, die in Syrien fallen, keine Träne nachweinen würde. Den Rittern damals winkte die Verheißung des Ablasses für die Sünden, die sie vor dem Kreuzzug begangen hatten. Über Amnestie-Deals mit der niederländischen Justiz ist nichts bekannt.
Wenn es über 900 Jahre später einen Fortschritt gibt, dann vielleicht ja den, dass die Kirchen sich aus solch zweifelhaften Aktionen heraushalten.
Sind das auf dem Bild überhaupt Rocker? „united brotherhood“ scheint das „Markenzeichen“ gewisser Gewerkschaften in den USA zu sein …
Aber was Deutsche Rockerbanden angeht:
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/bild-997353-763996.html
(ME soll eine kurdische Rockergruppe in Köln sein)
http://www.rocker-blog.to/tag/no-surrender-mc-germany
Da sind auch einige Infos drin, die darauf hindeuten, dass des langfristig für uns wohl nicht so gut ist.