Wenn ein Tagebuch für die Veröffentlichung geschrieben wird, dann kann man Seiten herausreißen, verbessern, richtig stellen, kunstvoll schreiben. Wenn es eine persönliche Urkunde ist, türmt sich jede Veränderung zu einer Gewissenskrise und zu einem Geständnis, nicht zu einer künstlerischen Verbesserung. Wenn das Schreiben eine Angelegenheit des Gewissens und nicht der Kunst ist, ist das Ergebnis eine unverzeihliche Verwirrung.
“Thomas Merton, Der Mönch der sieben Stufen” (Thomas Merton, Patrick Hart, Jonathan Montaldo)
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Sehr cool! Passendes Zitat. Ich mag Merton – obwohl ich das Gefühl habe, dass seine persönlichen Reflektionen mit einem Blick für die Öffenlichkeit geschrieben worden sind.
Ja, ich denke, so muss man ihn hier auch verstehen. Ob er auch noch ein ganz privates Tagebuch hatte, eine Art persönliche Rohfassung?