Langsamkeit zelebrieren

Eine Übung in bewusstem Innehalten und Genießen ist der Kaffee. Vor ein paar Jahren habe ich meinen Jura-Vollautomaten wegen teurer Störfälle genervt ausgemustert und eine konventionelle Siebträger-Espressomaschine gekauft, die erstens schöner aussieht und kleiner ist, zweitens seltener streikt und drittens ohne alle Elektronik leicht und günstig zu reparieren ist. Eile kostet eben.

Seither nun dauert der Kaffee “von Hand” deutlich länger. Dafür trinke ich ihn auch bewusster. Ok, immer noch zügiger als die beste aller Ehefrauen 🙂 Aber es ist ein kleines, wohltuendes Ritual in meinem Alltag, mir meinen Cappuccino selbst zu machen statt nur ein Knöpfchen zu drücken und ungeduldig die Tasse hinzuhalten, um gleich darauf wieder loszusprinten.

Eine ähnliche Wirkung hat Jason Clark jüngst bei seinem Hund Charlie festgestellt. Wenn wir das Tempo variieren, dann entstehen Rhythmen in unserem Leben. Und wie bei jeder guten Musik sind die Pausen an der richtigen Stelle das eigentliche Kunststück.

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