Eben in der SZ gelesen, aber von „Pharisäern“ zu reden, wäre unfair – den Pharisäern gegenüber:
In einer vom Fachmagazin Psychological Science (Online-Ausgabe) veröffentlichten Studie zeigen Nina Mazar und Chen-Bo Zhong von der Universität Toronto, dass Probanden, die zuvor Bio-Produkte gekauft hatten, Mitmenschen anschließend schlechter behandelten, als es die Kunden konventioneller Lebensmittel taten. Die kanadischen Forscher erklären in der Studie ein generelles Muster menschlichen Verhaltens. Wer moralisch handelt und sich zum Wohle anderer verhält, leitet daraus häufig das Recht ab, gegen Normen zu verstoßen.
Nach meiner Erfahrung verhalten sich Christen auch oft so. Sie verstoßen vielleicht nicht direkt gegen Normen, haben aber oft ein herablassendes Verhalten Nichtchristen gegenüber. Ich schäme mich dafür.
Vielen Dank, das wird sicher mal als Predigtbeispiel verbraten.
Der Artikel wirft für mich auch ein Licht auf die andere Seite: Wer Bio-Produkte kaufte, war hinterher weniger großzügig beim Spenden. Okay, vielleicht hatte er einfach nicht mehr so viel übrig 😉
Aber kann es dann nicht auch sein, dass jene, die „konventionell“ kauften, durch gute Taten an anderer Stelle das schlechte Gewissen beruhigten?
Wie gelassen konnte ich an den Spendensammlern der Johanniter vorbeigehen, weil ich ja schon DLRG-Mitglied war. Und mit einer ausländischen Ehefrau habe ich weniger Angst, nach einer evtl. missverständlichen Äußerung über Ausländer in die Nazi-Ecke geschoben zu werden, als ich es vorher hatte.